Großes Kino wie ich finde.
Es geht um den schier endlosen und wenig aussichtsreichen Kampf
gegen Drogenhandel und -konsum in den Slums von Rio de Janeiro. Im
Mittelpunkt steht Film übergreifend Captain Nascimento als Leiter
einer Elite-Truppe der brasilianischen Militärpolizei, der
BOPE.
Was Regisseur José Padilha hier leistet, ist sowas von mitreißend.
Eine echte Wonne. Beide Filme sind als fiktiv und frei erfunden
erklärt. Allerdings, so habe ich das Gefühl, ist es nur eine
Formalität damit die Filme auf dem Markt überhaupt angeboten werden
dürfen.
Denn die Handlung und die Einstellungen sind unheimlich realistisch
gedreht. Klar handelt es sich um Schauspieler, Sets und keine
scharfen Gefechte.
Aber die Handlungen kommen überhaupt nicht gekünstelt rüber.
In sehr guten und, zeitlich wie dialogtechnisch abgestimmten, mit
Fingerspitzengefühl angeführten Szenen werden die Charaktere
beleuchtet und eingeführt. Gekonnt finde ich, dass Captain
Nascimento zusätzlich aus dem Off die Handlung voranträgt und
erläutert.
Unzählige realistische Feuergefechte in den Favellas tun ihren Teil
zu bei.
Die Verhörmethoden werden nicht zu knapp dargestellt. Die Gewalt
und die Korruption wird sehr eindrucksvoll vorgeführt.
Obwohl mir allesamt gänzlich unbekannt, machen auch die
Schauspieler selbst ihre Aufgabe fantastisch. Nascimento wie auch
seinen Kollegen, die korrupten Polizisten und die Gangster spielen
so überzeugt und voller Elan, dass man das Gefühl bekommt, wirklich
mitten in einem aufreibenden Krieg zwischen Polizei und
Gangkriminalität zu stehen.
Dazu gibts echte Kulissen, abgesperrte Straßen für die Drehs, und
eine überstrahlende Optik. Die Farben sind in grellen Tönen
gehalten. Kommt der Stimmung des Films sehr zu Gute. Ebenso das
stark ausgeprägte Filmorn in beiden Filmen.
Das Bild wirkt sehr harmonisch gleichbleibend.
Qualitätsschwankungen sind nicht zu bemerken. Astrein scharf und
homogen.
Akustisch legen die beiden Filme ebenso gut vor. Die 5.1-Anlage hat
sehr gut zu tun. Feuergefechte werden sehr schön auf die Fronts und
Surrounds gelegt. Dialoge wandern auf den Center. Dabei sind die
Lautstärke der Dialoge und der Effekte gut aufeinander
abgestimmt.
Ständiges laut und leise machen ist hier nicht nötig. Die
Fernbedienung kann beruhigt für die Laufzeit der Filme weggelegt
werden.
Fazit:
Zwei Filme die unbedingt gemeinsam gehören. Der Eine wirkt unfertig
ohne den Anderen. Und der zweite Film ist weniger brisant ohne die
Einführung der Beteiligten aus dem ersten Film.
Die Gewalt auf beiden Seiten, selbst gegen Kinder und Frauen, wird
schonungslos aufgezeigt. Niemand steht am Ende als ein Volksheld
da.
Unbedingt ansehen.
Das ich mir dieses Mal etwas mehr Zeit nahm und ausführlicher
wurde, spricht für sich. Ich bin begeistert. :thumb: