Red Lights (2012) Blu-ray
Review
Seit den 70ern Jahren hat die Esoterik deutlich mehr Anhänger
gefunden. Der Mensch zeigt sich fasziniert von dem Unbegreiflichen,
den Mysteriösen und Übernatürlichen. Da so manch einer sich davon
das schnelle Geld verspricht, wird mit diesem Marktzweig auch viel
Humbug betrieben und hinter manch seriöser Fassade verbirgt sich
doch ein Scharlatan. Oftmals lassen sich vorgegaukelte Tricks
leicht und einfach mit wissenschaftlichen Methoden aufdecken, doch
manchmal findet sich keine rationale Erklärung. Gibt es das
Übernatürliche also doch?
Story
Die Aufgabe der beiden Wissenschafter Margaret Matheson (S. Weaver)
und Tom Buckley (C. Murphy) ist es, gemeinsam mit ihrem Team
übernatürliche Ereignisse sowie die Machenschaften von
selbsternannten Medien und Wunderheilern aufzudecken. Doch als der
Mentalist Simon Silver (R. De Niro) seine Karriere wieder neu
ankurbeln will und eine weitere Tour ankündigt, gerät Margaret in
einen Gewissenskonflikt, denn er war es, der vor Jahren in einer
TV-Show Kontakt zu ihrem komatösen Sohn aufgenommen hatte.
Rodrigo Cortés (
Buried –
Lebend begraben), der bei Red Lights sowohl für
die Regie, das Drehbuch und ebenfalls die Produktion zuständig war,
hat sich für die Vorbereitung zu diesem Film eine Menge Zeit
gelassen. Anderthalb Jahre recherchierte er um ein authentisches
Drehbuch anzufertigen, was ihm auch letztendlich gelang. So lässt
er sich nicht darauf ein, für eine der beiden Fronten Partei zu
ergreifen, sondern gibt die Handlung bewusst neutral wieder, so
dass der Zuschauer sich selbst eine Meinung bilden kann.
Die Story ist spannend und faszinierend zu gleich, wobei bereits
früh in der Handlung eine sehr düstere Atmosphäre erzeugt wird. Vor
allem wenn Matheson und Buckley fast schon rituell sämtliche
Scharlatanerie mit einem Fingerschnips aufklären und auch darüber
Vorlesungen halten, vergeht die Zeit wie im Flug. Von Langeweile
keine Spur. Allerdings begeht Cortés einen kapitalen Fehler und
fügt der Geschichte gegen Schluss einen weiteren Aspekt hinzu, der
recht verwirrend erscheint und auch die ein oder andere Frage offen
lässt. Die Auflösung des Mysteriums um Simon Silver wird recht
plump und banal abgehandelt. Dadurch, dass dem Zuschauer die
Spannung ziemlich einfallslos und abrupt genommen wird, hinterlässt
das Ende einen sehr faden Beigeschmack, der nur noch durch die
herausragende Leistung der Darsteller gerettet wird. Da hätte doch
ein wenig mehr kommen müssen, so dass es nicht weiter verwunderlich
ist, dass Red Lights nicht einmal 10 Millionen US-Dollar an den
Kinokassen wieder einspielen konnte.
Mit Cillian Murphy (
Batman
begins,
Inception), Sigourney Weaver
(
Avatar – Aufbruch
nach Pandora,
Alien Filmreihe) und dem
grandios spielenden Robert De Niro (
GoodFellas,
Reine
Nervensache) wurden gleich drei hochkarätige
und zugleich erstklassige Schauspieler verpflichtet. Da haben es
Joely Richardson (
Verblendung,
Anonymus), Elizabeth Chase
Olsen (
Peace, Love, &
Misunderstanding) oder Toby Jones
(
Die Tribute von
Panem – The Hunger Games), die ebenfalls zur
Besetzung gehören, wirklich schwer mitzuhalten, was ihnen aber mehr
als nur passabel gelingt.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
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Original Kinoformat
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relativ dunkles, aber dennoch klares Bild
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sehr gute Schärfe bei hohem Detailgrad
-
nur selten sind weichere Darstellungen zu erkennen
-
matte, fast schon monochrome Farben mit gut eingestelltem
Kontrast, was eine besonders düstere Atmosphäre erzeugt
-
äußerst kräftiger Schwarzwert mit hervorragender
Durchzeichnung
-
sehr feines, nie störendes Filmkorn
Das Bild liegt im Original Cinemascope Format vor. Am Auffälligsten
ist das Farbenspiel, bei dem recht viele Farbfilter eingesetzt
werden. Besonders Blau und Rot fallen besonders häufig auf, wobei
auch oft die übrigen Primärfarben Verwendung finden. Dadurch wird
eine außerordentlich düstere, ja fast sogar schon morbide
Atmosphäre erzeugt, die sehr gut zum Thema des Filmes passt.
Unterstützt durch eine hervorragende Grundschärfe, die sich nur
selten Patzer erlaubt, ist das Bild wirklich außerordentlich gut
ausgefallen.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1.
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Deutscher HD Sound
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hervorragende natürliche Abmischung
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gut akzentuierter und angenehmer Bass
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tolle zahlreiche und weiträumige Surroundeffekte mit
hervorragender Direktionalität
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passender und atmosphärischer Score, der ausgezeichnet zur
Handlung passt
-
jederzeit klar verständliche Dialoge
Der Ton liegt erfreulicherweise in beiden Sprachen verlustfrei in
DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung erweist sich als
natürlich und klar. Erfreulich ist der permanente Einsatz
sämtlicher Lautsprecher die eine besonders authentische und
obendrein düstere Klangatmosphäre schaffen und für so manchen
Schockmoment sorgen. Zwar hätte der Bass hier und da gerne noch
etwas kräftiger sein können, aber abgesehen davon gibt es kaum was
an dem vorliegenden Ton zu bemäkeln.
Ausstattung
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Interviews mit Cast & Crew (HD; 16:07 min.)
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Making of - Turning on the Red Lights (HD; 10:41 min.)
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Original Kinotrailer (HD; 2:30 min.)
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Trailershow (HD)
Sämtliche Extras liegen hochauflösend in HD vor. Allerdings bieten
die einzelnen Features nur wenig interessante Zusatzinformationen.
Sowohl die Interviews mit den Darstellern als auch mit den
Regisseur Cortés beinhalten die üblichen Lobpreisungen ohne
nennenswerte Anekdoten zu bieten. Ähnlich verhält es sich mit dem
Making of, dass aus einigen Interviewschnipsel sowie Behind the
Scenes Aufnahmen besteht. Trailer zum Film selbst wie auch weiteren
Produktionen aus dem Hause Wild Bunch runden das Angebot ab. Ein
Wendecover ist darüber hinaus vorhanden.
Fazit
In technischer Hinsicht, wird diese Blu-ray wohl kaum jemanden
enttäuschen. Das Bild präsentiert sich in toller Schärfe und mit
starkem Kontrast. Lediglich Cortés stimmungsvolles Spiel mit den
Farben könnte ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Der Ton könnte
zwar noch ein wenig kräftiger sein, sorgt aber dank der tadellosen
Surroundeffekte für eine besonders düstere Atmosphäre. Die Extras
kommen über Durchschnittskost nicht hinaus und liefern kaum
erwähnenswerte Zusatzinformationen zum Film. Bei einem derartig
hochkarätig besetzten Cast mit de Niro, Weaver und Murphy ist es
nicht weiter verwunderlich, dass die schauspielerische Leistung
stets einwandfrei ist. Jedoch hat das Allroundtalent Rodrigo Cortés
dem ansonsten tadellosen Film einen nicht gelungenen Schluss
verpasst, der qualitativ nicht in das Gesamtgefüge passen will.
Abgesehen davon ist Red Lights ein durchaus spannender Mystery
Thriller der für gute Unterhaltung sorgt. Fans der Darsteller
kommen ohnehin nicht um eine Anschaffung herum. (sah)
Story: 7/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 4/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung:
7/10
Testgeräte
TV: Toshiba
47Z3030D
Player: Sony
BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor
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