Pain - We Come in Peace Blu-ray
Review
Ursprünglich hatte Peter Tägtgren, seines Zeichens Gitarrist und
Sänger bei der schwedischen Death Metal Band, sein Nebenprojekt
Pain lediglich aus dem Grund ins Leben gerufen, um seinem Faible
für Industrial Metal auszuleben. Ursprünglich als Solo-Projekt
gegründet, entwickelte sich nach dem selbstbetitelten Debutalbum im
Jahre 1997 schnell eine vollwertige Band, die mittlerweile in stets
wechselnder Besetzung insgesamt sieben Alben veröffentlicht
hat.
Story
Nachdem bereits im Jahr 2006 mit „Live Is Overrated“ das erste
optische Live-Dokument auf DVD veröffentlicht wurde, schickt sich
nun Nuclear Blast an, mit
Pain - We come in Peace
die ersten Konzertaufnahmen auf Blu-ray zu veröffentlichen. Dabei
enthält die Disc insgesamt sogar zwei Auftritte. Den Kern bildet
das Konzert vom 13.11.2011 im Club Debaser medis im schwedischen
Stockholm, das gerade durch die schmale Bauweise eine sehr
intensive Atmosphäre erzeugt.
Die Setlist gleicht nahezu einer wahren Best-of-Sammlung der Band.
Neben den Songs "Let Me Out" (dem Opener der Show) und "The Great
Pretender" vom aktuellen Album "You only live twice" - insgesamt
wurden jedoch auffallend wenig neue Songs gespielt. Dafür dürfen
sich die Fans auf eine Menge Klassiker in Form von Stücken wie "End
Of The Line", "Same old Song", "Monkey Business", "Dancing With The
Dead" oder dem Rausschmeißer "Shut your Mouth" freuen, die von dem
schwedischen Publikum frenetisch abgefeiert und lauthals
mitgesungen wurden.
Verstärkt wird der charismatische Frontmann durch Schlagzeuger
David Wallin, der normalerweise bei den Power Metal Bands Meduza
und Stormwind die Stöckchen schwingt, den ehemaligen Mörk Gryning
Basser Johan Husgafvel sowie den ehemaligen Stormwind Gitarristen
Michael Bohlin. Beim Konzert in Stockholm wird die Band bei den
Songs "It´s only them", "Have a Drink on me" und "Supersonic Bitch"
von dem Clawfinger Bassisten André Skaug unterstützt, der bereits
schon etliche Male zuvor die vier Saiten bei Pain bediente. Live
bildet das Quartett eine wahrhaftige Macht auf der Bühne und agiert
souverän und sicher. Die jahrelange Liveerfahrung dank zahlreicher
Konzerte ist jedem Musiker anzusehen. Besonders stark ist das
Bühnensetting, das u.a. auch vier Monitore enthält, auf denen
passend zu jedem Song individuelle Videoclips gezeigt werden.
Bei diesem Konzert wurden für die Blu-ray übrigens auf die Songs
"Dirty Woman" und "Fear the Demons" verzichtet, die aber wenigstens
bei der beigefügten Audio CD vorhanden sind. Das zweite Konzert
enthält den Open Air Auftritt vom Masters of Rock Festival im
tschechischen Pilsen am 13.07.2012, das nicht weniger formidabel
ausgefallen ist. Erfreulicherweise weicht die Setlist bis auf fünf
Ausnahmen stark von der Stockholm-Aufzeichnung ab, so dass
ausreichend Abwechslung geboten wird. So darf sich der Zuschauer
zusätzlich auf weitere Highlights wie "Crashed", "Dirty Woman" (vom
aktuellen Album), "On And On" oder als besonderes Highlight der
Beatles Coversong Eleanor Rigby geboten. Beim abschließenden Song
"Shut Your Mouth" wurden Pain von niemand Geringerem als dem Exodus
Sänger Rob Dukes beim Hintergrundgesang unterstützt. Im Gegensatz
zur Clubshow in Stockholm bietet das Masters of Rock eine
wesentlich größere Bühne, auf der die vier Musiker stellenweise ein
wenig verloren wirken. Zwar ist der Auftritt dennoch sehr gelungen,
kann aber mit der intensiven Atmosphäre des Stockholm Konzertes
nicht ganz mithalten.
Bildqualität
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Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080i, Ansichtsverhältnis
1,78:1
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hervorragende Schärfe, mit sehr gutem Detailgrad
-
nur selten sind weichere Abschnitte zu erkennen
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sehr kräftige und satte Farben bei hervorragend eingestelltem
Kontrast
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ausgezeichneter Schwarzwert mit guter Durchzeichnung
-
je Konzert unterschiedliche Kameraführung
-
kaum Kompressionsspuren zu erkennen
Trotz der Tatsache, dass das Bild lediglich in 1080i vorliegt, kann
sich das Resultat mehr als sehen lassen. Vor allem die großteils
hervorragende Schärfe und kräftigen Farben. Beim Stockholm Konzert
sticht vor allem die teils sehr ansprechende Kameraführung ins
Auge, ebenso wie die bessere Bildqualität. So sind bei der Aufnahme
zum Masters of Rock Festival in ein, zwei Momenten Spuren von
Banding zu erkennen, aber da dies in der Minderheit bleibt, stellt
dies kein großes Manko dar. Abgesehen davon sowie den schwachen
Kompressionsspuren ist das Bild ansonsten tadellos und wird dem HD
Medium voll gerecht.
Tonqualität
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Englisch LPCM 2.0
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weitläufig abgemischte Front mit ausgezeichneter
Stereoseparation
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komplett kompressions- und verlustfreie Stereospur
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sehr dynamische, ausgewogene und druckvolle Abmischung
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Klang beider Konzerte einwandfrei
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ausgezeichnete druckvolle Arbeit des Subwoofers
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keine Overdubs
Der Ton liegt bei beiden Auftritten lediglich in LCPM 2.0 vor.
Dadurch geht die Liveatmosphäre zwar etwas unter, lässt aber keinen
Zweifel, dass es sich um ein Konzert handelt. Trotz der starken und
druckvollen Abmischung bleibt jedes Instrument jederzeit klar
differenzierbar und auch die eingespielten Synthesizer Klänge fügen
sich sauber in das Gesamtgefüge ein. Das Stockholm Konzert wurde
von Jonas Kjellgren (Gitarrist bei Scar Symmetry), sowie das
Masters of Rock Konzert von Tommy Tägtgren (Peters Bruder)
abgemischt. Beide Mixe unterscheiden sich qualitativ kaum und haben
nahezu Studioqualität.
Ausstattung
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Videoclips zu den Songs "Dirty Woman" (HD), "The Great
Pretender" (SD), "Have a Dring on me" (HD), "Monkey Business" (SD)
und "Follow me" (SD) ( 21:44 min.)
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Photo Gallery (4:44 min.)
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zwei Audio CDs mit den Konzerten aus Stockholm und
Pilsen
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Booklet
An und für sich sind die Extras relativ knapp ausgefallen. Neben
den beiden Konzertaufnahmen befinden sich lediglich noch fünf
Videoclips sowie eine Photo Gallery mit teils sehr lustigen Bildern
auf der Blu-ray. Jedoch bekommt der Käufer noch mehr geboten. In
dem Set befindet sich darüber hinaus noch ein mehrseitiges Booklet
sowie zusätzlich zwei Audio-CDs, die ebenfalls die beiden Konzerte
aus Stockholm und vom Masters of Rock enthalten. Das Set kommt in
einem schicken DigiBook inklusive Pappschuber und besagtem Booklet
sowie abziehbarem FSK Logo.
Fazit
Die Blu-ray bietet eine hervorragende Qualität. Das Bild ist trotz
Zeilensprungverfahren bis auf wenige Ausnahmen tadellos und
besticht vor allem durch tolle Schärfe und kräftige Farben. Der Ton
erreicht darüber hinaus fast schon Referenz Niveau und besitzt
nahezu Studioqualitäten, wobei die Stereoabmischung ein wenig
Liveatmosphäre missen lässt. Zusätzlich gibt es mit einigen
Videoclips sowie Audioaufnahmen der Konzerte auf zwei zusätzlichen
CDs noch einen guten Mehrwert fürs Geld. Pain haben sich
mittlerweile fest neben Peter Tägtgrens Hauptband Hypocrisy
etabliert. Das wird mit der Blu-ray
Pain - We come in
Peace mehr als nur deutlich. Fans der Band sollten
unbedingt zuschlagen, wobei auch Fans von Rammstein oder White
Zombie gerne ein Auge riskieren können. (sah)
Story: 9/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 8/10
Kaufempfehlung:
8/10
Testgeräte
TV: Toshiba
47Z3030D
Player: Sony
BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor
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