Friends with Kids Blu-ray
Review
Auf das Plakatmotiv eines Filmes werden von den Produktionsfirmen
und Publishern gerne eine Menge bekannter Gesichter gedruckt, um
den Eindruck zu erwecken, dass es sich hierbei um einen hochkarätig
besetzten Cast handelt. Dadurch wird beim potentiellen Zuschauer
der Eindruck erweckt, dass diese permanent oder zumindest sehr
häufig in der Handlung zu sehen sein werden. So auch bei
Friends with Kids, der nun auf Blu-ray erscheint
und in dem die meisten der vorgestellten bekannten Darsteller nur
kleine Nebenrollen spielen.
Story
Die beiden New Yorker Julie (J. Westfeldt) und Jason (A. Scott)
sind bereits seit Jahren die besten Freunde. Nie würde den beiden
in den Sinn kommen sich zu liieren, geschweige denn sich ineinander
zu verlieben. Aus dem Grund beschließen sie, zusammen ein Kind zu
bekommen und abwechselnd darauf aufzupassen. Zu Beginn läuft alles
wie am Schnürchen. Das Kind gedeiht prächtig, beide haben Spaß am
Leben und lernen jeweils tolle Lebenspartner kennen. Doch dann
trifft das Unerwartete ein, denn Amors Pfeil trifft ausgerechnet
die beiden.
Die beiden Hauptdarsteller Adam Scott (
Verlobung auf Umwegen) und Jennifer
Westfeldt (
Ganz schön schwanger), die bei dem Film
ebenso Regie führte, das Drehbuch schrieb und zusammen mit ihrem
Mann Jon Hamm auch die Produktion übernahm, sind zumindest im
deutschsprachigen Raum nicht sonderlich bekannt. Dafür hat die
Nebenbesetzung einige bekanntere Gesichter zu bieten:
Kristen Wiig (
Brautalarm), Maya Rudolph
(
Kindsköpfe), Edward Burns
(
Ein tödlicher Anruf), Megan Fox (
Der Diktator) und der bereits oben
erwähnte Jon Hamm (
Mad Men). Darstellerisch wird
von allen Beteiligten eine gute, aber nicht sonderlich
herausragende Leistung abgeliefert. Zweckdienlich würde wohl in dem
Fall am besten zutreffen.
Die Geschichte zu
Friends with Kids ist nicht
gerade neu, da viele Elemente bereits in ähnlicher Form in Filmen
wie Freunde mit gewissen Vorzügen, So spielt das Leben oder Liebe
hat zwei Gesichter vorkommen. Diese romantische Komödie liefert,
was die Klientel verlangt, auch wenn recht viele Handlungsabläufe,
wie zu erwarten, ziemlich vorhersehbar sind. So werden auch etliche
Beziehungsklischees ausgeschlachtet, was aber mit einigen wirklich
guten Gags, die auch mal hin und wieder deutlich unter die
Gürtellinie zielen, wieder wettgemacht wird. Zwar gibt es hin und
wieder auch mal ein paar langweiligere Momente, doch die bleiben
erfreulicherweise in der Minderheit. Toll sind indes die guten
Charakterzeichnungen der einzelnen Figuren im Film, die nicht nur
eine Sympathie aufbauen, sondern darüber hinaus authentisch und
nicht überzeichnet erscheinen.
Der Film war an den Kinokassen nicht sonderlich erfolgreich. Bei
einem Budget von unter 10 Millionen US Dollar, spielte
Friends with Kids gerade mal knapp über 12
Millionen US-Dollar wieder ein. Dennoch hat Jennifer Westfeldt bei
ihrer ersten Regiearbeit sehr vieles richtig gemacht und vielleicht
klappt es ja auf dem Umweg über das Heimkino mit ein wenig mehr
Anerkennung. Da braucht es dann auch keine Effekthascherei über das
Plakatmotiv.
Bildqualität
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Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,85:1
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insgesamt gute Bildqualität
-
gute bis sehr gute Schärfe bei hervorragendem
Detailgrad
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gute Plastizität
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nur wenige weichere Darstellungen
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kräftige und natürliche Farben bei gut eingestelltem und nur
leicht erhöhtem Kontrast
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guter Schwarzwert, der gerne noch etwas kräftiger sein
könnte
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ausgezeichnete Durchzeichnung
-
kaum Kompressionsspuren zu erkennen
Das digital aufgenommene Bild liegt im Vollbildformat 1,85:1 vor.
Grundsätzlich ist die optische Qualität wirklich hervorragend. Vor
allem im Bereich der Schärfe machen sich auch dank der tollen
Plastizität sehr viele HD Momente breit, die nur selten durch
einige wenige weichere Darstellungen getrübt werden. Das bei
Digitalkameras oftmals typische Rauschen tritt in diesem Fall nur
selten auf. Die Farben sind durchgehend kräftig und satt. Nur der
Schwarzwert erreicht stellenweise nur ein sehr dunkles Grau, hat
aber auch seine herausragenden Höhepunkte. Zumindest hapert es
nicht bei der Durchzeichnung.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
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sehr frontlastige, aber dennoch klare und natürliche
Abmischung
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gute Dynamik
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nur wenige Surroundeffekte und Hintergrundgeräusche
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die Filmmusik fügt sich sehr gut in das Gesamtbild ein
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Dialoge sind jederzeit klar und deutlich zu verstehen
Friends with Kids ist ein sehr dialoglastiger
Film. Kein Wunder also, dass der Großteil des Geschehens sich auf
den vorderen Kanälen abspielt. Die Front ist weiträumig abgemischt
und bietet eine wirklich tolle Stereoseparation. Die Stimmen der
Darsteller sind stets sehr gut zu verstehen, was mitunter schon ein
Kunststück ist, wenn beispielsweise mehrere Personen gleichzeitig
reden. Die Bässe machen sich ausschließlich bei den
unterschiedlichen Musikstücken bemerkbar. Räumliche Atmosphäre ist
quasi nicht vorhanden, was bei einem Film dieses Genres aber auch
nicht zwangsweise ein K.O. Kriterium ist.
Ausstattung
Die Extras der amerikanischen Version fehlen leider komplett.
Schade, denn das hätte diese Blu-ray doch sehr aufgewertet.
Letztendlich werden bei dieser Disc lediglich ein paar Trailer zum
Film selbst sowie zu weiteren Produktionen geboten. Immerhin ist
ein Wendecover vorhanden, was aber die fehlenden Extras nicht
entschuldigt.
Fazit
Bei einem Film wie
Friends with Kids ist
genrebedingt oftmals keine Referenzleistung zu erwarten. Doch
wenigstens ist in diesem Fall aber dennoch eine solide Qualität
vorhanden. Das Bild ist insgesamt sehr scharf bei kräftigen Farben
und nur wenigen Beeinträchtigungen. Genrebedingt ist der Ton sehr
frontlastig ausgefallen, aber dafür immerhin sehr klar und
natürlich. Dafür muss der Käufer auf die zahlreichen,
hochauflösenden Extras der US-Fassung verzichten und bekommt
stattdessen nur einige Trailer geboten. Das Regiedebut von Jennifer
Westfeldt ist grundsätzlich wirklich gut ausgefallen.
Selbstverständlich verbirgt sich dahinter nicht der nächste Oscar
Kandidat. Aber
Friends with Kids bietet wenigstens
solide Unterhaltung. Die Story ist zwar nicht besonders originell,
da viele Elemente bereits in anderen Filmen zuhauf aufgetreten
sind, aber dennoch stimmt das Ergebnis. Für Genrefans ein Blick
wert. (sah)
Wertung:
Story: 7/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 1/10
Gesamt: 6/10
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1
+ Dali Vocal / Rear: Magnat