Review - Prisoner of War
by Kang Je-Kyu AMASIA
Für gewöhnlich schreibe ich eigentlich nur Reviews über Musik,
Konzert Blu Rays.
Den hier behandelten Film nutze ich, um mein erstes Filmreview zu
schreiben und
um zum Ausdruck zu bringen, welch fantastisches Meisterwerk Korea
hier abgeliefert hat.
Story
1938: Im von Japan besetzten
Korea ist die sportliche Rivalität zwischen den
Marathonläufern
Jun-shik und Tatsuo schon längst in offene Feindschaft
umgeschlagen. Nach einem blutigen Zwischenfall wird
Jun-shik von der japanischen Armee zwangsrekrutiert, um in der
Mongolei an vorderster Front zu kämpfen.
Weit weg von der Heimat kreuzen sich die Wege der Sportler wieder.
Tatsuo übernimmt als ideologisch,
verblendeter Kapitän die Befehlsgewalt über das Batalion. Beide
landen nach einer vernichtenden Schlacht
gegen die Sowjets in einem sibirischen Arbeitslager. Von dort wird
sie ihr unbeugsamer Überlebenswille über
Deutschland bis nach Frankreich bringen, wo sie für die Nazis am
Strand der Normandie gegen die Alliierten
kämpfen sollen.
Wer nun glaubt, dies sei eine
weitere Wiedergeburt von einer tragischen Freundschaft in
mitten
eines Kriesgsschauplatzes, der irrt. Der ständige Konflikt zwischen
den zwei rivalisierenden und ehrgeizigen "
Sportlern " fesselt einen an die Couch von der ersten, bis zur
allerletzten Sekunde. Prisoner of War ist für mich
ein weiterer Meilenstein des Monumentalen Kinos. Was man hier zu
sehen bekommt ist schlichtweg der
absolute Wahnsinn. Kaum zu glauben, dass dieser Film aus Korea
kommt, da die verwendeten SFX und
Szenarien unglaublich gigantisch und aufwendig sind und ein Budget
in der Grössenordnung von Soldat
James Ryan vermuten lassen. POW ist der teuerste und aufwändigste
Film des Genres aus Korea.
Optisch geht der Film
trotz FSK 16 in manchen Bereichen hart an die Grenze und
zeigt
stellenweise Szenen, welche für mich nicht grenzwertig, aber
dennoch hart zu ertragen waren.
Ein Film, welcher endlich aufräumt mit den endlosen WW 2 Filmen,
die inhaltlich und optisch schon lange
nichts neues mehr zu bieten haben. Ein Film, welcher den WW 2 von
einer ganz anderen Seite beschreibt und zeigt.
Bild
Atemberaubende Bildruhe und
Schärfe zeichnen diesen Film aus. Explossionen wirken so real
wie
selten gezeigt. Die ab und zu eingesetzte " Egoview " der
Hauptprotagonisten in brenzligen Situationen lassen
einen direkt in das Geschehen eintauchen und man spürt förmlich wie
ernst die Situation ist, Angriffe aus der
Luft sehen aus, als seien sie einer aktuellen Doku entnommen. Der
absolute Overkill ist der Sturm auf die
Normandie, wo unmittelbar nach Start des Angriffs unzähliger Bomber
den Strandabschnitt bombardieren.
Dort kommt eine Kameraperspektive direkt an einer Bombe zum
Einsatz, welche mich mit einem Lachen und
Kopfschütteln zugleich auf der Couch verstummen ließ. Nicht weil
ich solche Filme lustig finde, sondern
einfach deshalb, weil eben dieses Szenario so noch in keinem Film
in einem derart realen Ausmaß präsentiert
wurde. Ebenfalls erwähnenswert sind die teils starken
Kontrastsprünge. Nicht auf die Bildqualität bezogen,
sondern auf den Wechsel der Locations. Egal ob im sibirischen
Arbeitslager, Häuserkampf, oder aber
an der Normandie. Optisch bekommt man hier derart viel geboten,
dass ein einmaliges Anschauen sicher
nicht reicht um alles zu erfassen und vor allem zu
verarbeiten.
Ton
Lange war " Der Soldat James
Ryan " einer meiner Referenzfilme in Sachen Ton.
Seit heute, hat dieser Film definitiv harte Konkurrenz bekommen.
Angefangen bei dem ein wenig an " Last
Samurai " erinnernden Score, welcher sehr schön klingt und dem
Szenario den perfekten Feinschliff und
Dramatik einhaucht, über sensationell und präzise zur Geltung
kommenden 360 Grad Surroundeffekte, bis hin
zu abgrundtiefen Bassattacken bei Bombeneinschlägen und
Panzerbeschuss. POW ist soundtechnisch ebenso
gewaltig wie bildtechnisch.
Fazit
Prisoner of
War war ein Geheimtip von meinem Händler des Vertrauens
und jeder einzelne
Cent war dieser Film sein Geld wert. Optisch und akustisch
absolutes Referenzniveau. Wer das ständig sich
wiederholende WW 2 Szenario aus den bekannten Filmen satt hat, der
sollte sich hier einen Ruck geben und
einem Film aus Fernost die Chance geben. Dieser Film hat absolutes
Hitpotential in den angesprochenen
Bereichen. Ein Must Have für Heimkinofans. Ganz
grosses Kino :thumb:
Ratings
Film 5 / 5
Sound 5 / 5
Bild 5 / 5
Extras 4 / 5
Gesamt 5
Kleine Anmerkung: Ich
mag sehr asiatsiche Filme. Amasia hat schon den einen oder anderen
Hit
gelandet. Aber auch die eine oder andere Enttäuschung, wobei das
auch Geschmacksache ist. POW ist
auch für Aisanewbies sehr zu empfehlen. Ein Meisterwerk
:thumb:
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