So ich war gestern abend in The Clone Wars.
Die Handlung ist natürlich recht episodisch angelegt, sprich es
geht hierbei zwar um die Klonkriege, aber nicht um die
Kerngeschichte, die ja bekanntlich in den sechs Kinofilmen erzählt
werden. Man merkt dem Stil, den Dialogen und auch der Handlung
definitiv an, dass es für Kinder konzipiert wurde, jedoch finde
ich, dass dieser Umstand nicht sonderlich negativ aufgefallen
ist.
Natürlich waren manche Details eben kindgerechter als in z.B.
Episode 3, aber insgesamt weiss der Pilotfilm zur Animationsserie
durchaus zu unterhalten.
Vergleicht man es mit der Erzählstruktur anderer
Zeichentrickserien, egal ob neu oder älter, erscheint Clone Wars
sogar in einem recht positiven Licht.
Es sind soweit ich es beurteilen konnte, alle Synchronsprecher der
Kinofilme mit an Bord, die Action ist sehr unterhaltsam und gekonnt
in Szene gesetzt, die Dialoge sind meist auf kleine Witzchen
ausgelegt, wenn es um Droiden geht, oder markige Onliner bei den
Klonsoldaten, und meist offensichtlichen Bemerkungen zum Geschehen
bei den Jedi und Sith.
Wer die bisherigen Interviews aufmerksam verfolgt hat weiss auch,
dass die Serie nicht in jeder Folge mit Action vollgestopft sein
wird. Sondern hier kleine oder auch einmal größere Geschichten aus
der Zeit der Klonkriege erzählt werden.
Der rote Faden soll die Geschichte Anakins, Obi Wans und Akoshas
(Anis Padawan) bilden, während es Episoden geben wird, welche sich
mit anderen Charakteren beschäftigen.
Der vorliegende Pilotfilm ist eine der actionlastigen Stories und
weiss oberflächlich aber gut zu unterhalten - der Animationsstil
ist natürlich ein wenig gewöhnungsbedürftig, wie es bereits bei der
zugrunde liegenden Cartoonnetwork Serie Clon Wars Vol. 1 und Vol. 2
der Fall war. Jedoch weiss der Gesamteindruck doch zu gefallen. Das
Bild wirkt trotz der stilistisch gewählten Detailarmut, plastisch
und dreidimensional - die Serie wurde von Beginn an in High
Difinition produziert - der optische Stil, wie auch Bewegungen
usw... sind jedenfalls unique - aber eben ander Vorgängerserie
angelehnt.
Akosha ist auch einer der zwiespältigen Elemente des Films.
Im ersten Moment erscheint sie einem zu draufgängerisch und zu
ungestüm, scheint keinen Respekt für ihren ihr neu zugewiesenen
Meister zu haben. Jedoch wird im Verlauf der Handlung recht gut
deutlich, dass dem nicht so ist. Ebenso wie klar wird, dass Akosha
Anakins letzte Prüfung werden soll (so ist es von Yoda vorgesehen),
gleichzeitig hat Akosha genug Gemeinsamkeiten mit dem jungen Anakin
der Filme, damit die beiden schnell eine gemeinsame Basis finden,
doch in vielerlei Hinsicht, verhält es sich durchaus umgekehrt und
Akosha wird für Anakin quasi zum Spiegel. Für eine reine
Kinderserie ist also der psychologische Ansatz zwischen diesen
beiden Figuren durchaus bemerkenswert, funktioniert jedoch
erstaunlich gut, umso länger der Film läuft und man seine
anfängliche Abneigung in den Griff bekommen hat, denn Akosha
verändert natürlich auch das gewohnte Verhältnis zwischen Anakin
und seinem alten Meister Kenobi, wodurch sich zwischen den Figuren
eine etwas andere Dynamik etabliert, wie sie in den Filmen zu sehen
war.
Jedem Star Wars Fan, der sich auch mal gerne einen gut gemachten
Kinderfilm, oder gar Serie anschaut, sollte zumindest einmal einnen
Blick wagen, alle anderen, welche bereitsa mit den Prequels nichts
anfangen konnten, sollten jedoch einen weiten Bogen um den Film
machen.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass eine Lauflänge von 30
Minuten pro Episode im Animations- bzw. Zeichentrickbereich absolut
Standard ist. Nur Lif-Action-Serien verfügen in der Regel über eine
Laufzeit von 40 bis 50 Minuten.
Ich bin nach dem gestrigen Pilotfilm jedenfalls gespannt auf die
Serie und deren Entwicklung durch die Episoden hinweg.