Der kleine Horrorladen

Story 9
Bild 9
Ton 6
Ausstattung 7
Gesamt 7

Frank Oz setzte 1986 das Broadway-Musical Der kleine Horrorladen mit einem Staraufgebot für die große Leinwand um: Rick Moranis spielt die Hauptrolle und in Gastrollen sind unter anderem Bill Murray, John Candy und Steve Martin zu sehen. Auch wenn der Horror-Komödie voller schwarzem Humor im Kino nicht der große Erfolg vergönnt war, avancierte Der kleine Horrorladen bereits zu VHS-Zeiten zum Kultfilm. Jetzt feiert die erste HD-Umsetzung Premiere und enthält sogar eine alternative Schnittfassung mit düsterem Ende.


Story
Der Loser Seymour (R. Moranis) arbeitet in einem aussichtlosen Job im Blumenladen des Mr. Mushnik (V. Gardenia). Neben der endlosen Plackerei schmachtet er nach der hübschen Verkäuferin Audrey (E. Greene). Leider ist Audrey mit dem durchgeknallten Zahnarzt Orin Scrivello (S. Martin) zusammen, obwohl sie heimlich Seymours Gefühle erwidert. Der Alltag in Mushniks kurz vor der Pleite stehendem Blumenladen wird schließlich durchbrochen, als Seymour die seltsame Pflanze Audrey II ins Schaufenster stellt. Das ungewöhnliche Gewächs zieht Kunden ins Geschäft, droht aber zu verwelken. Da entdeckt Seymour, dass Audrey II Nahrung braucht...menschliches Blut.

Der kleine Horrorladen lässt sich nur schwer einem Genre zuordnen. In erster Linie handelt es sich zwar um ein Musical voll geradezu abstruser aber unheimlich amüsanter Gesangseinlagen, doch auch Horror-Elemente, rabenschwarzer Humor und die für die 1980er extrem aufwändigen Spezialeffekte spielen eine große Rolle. So wächst die fleischfressende Pflanze Audrey II im Verlauf des Filmes zu einem riesigen Monster heran, das von mehreren Puppenspielern gleichzeitig gelenkt werden musste, während man alle Aufnahmen in langsamerer Geschwindigkeit auf Zelluloid bannte. Das war für die Schauspieler, die sich dem Tempo anpassen mussten, eine riesige Herausforderung. Das Ensemble, angeführt vom wunderbar naiven Rick Moranis, überzeugt allerdings auf ganzer Linie. In Gastauftritten geben sich unter anderem Bill Murray, John Candy und James Belushi die Ehre. Dabei lebt Der kleine Horrorladen weniger von seiner bizarren Geschichte, als von den schmissigen Gesangseinlagen und dem eigenwilligen, schwarzen Humor. Letzterer wird zwar nicht jedermanns Sache sein, verhalf dem im Kino nur mäßig erfolgreichen Film aber bereits auf VHS zu Kultstatus.

Fans des Films wissen ohnehin, dass Der kleine Horrorladen nichts von seinem Reiz verloren hat. Wer den Film nicht kennt und eine Vorliebe für absurden bzw. schwarzen Humor hat, ist hier ebenfalls genau richtig. Die gut aufgelegten Darsteller und die tollen Effekte, die auch heute noch ihre Wirkung entfalten, machen Der kleine Horrorladen jedenfalls zu echtem Kult.


Bildqualität

• Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p
  

• für eine Produktion von 1986 sehr scharfes, detailreiches Bild
  

• Hautporen und kleine Haare sind in Nahaufnahmen deutlich erkennbar
  

• natürliche Farbgebung und sattes Schwarz
  

• insgesamt ein erstklassiger Katalogtitel

Wer hier mit einem halbherzigen Standard-Katalogtitel rechnet, irrt: Warner präsentiert Der kleine Horrorladen mit erstklassiger Bildqualität, die mit den besten Veröffentlichungen aus den 1980ern mithalten kann. Selbst das neue, bzw. ursprünglich angedachte Ende im Director´s Cut macht eine exzellente Figur. Jeder Fan des Films, ob bereits im Besitz der DVD oder nicht, sollte sich also schon allein wegen des Bildes die Blu-ray sichern.


Tonqualität

• Deutsch (Dolby Digital 1.0), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm.
  

• deutscher Mono-Ton klingt recht angestaubt
  

• klare Dialoge, aber insgesamt wenig beeindruckendes Klangbild
  

• Soundtrack klingt leicht muffig bzw. es fehlt an Dynamik
  

• beim verlustfreien Originalton profitiert speziell die Musik

Der deutsche Mono-Mix offenbart schonungslos das Alter von Der kleine Horrorladen und klingt arg angestaubt. Zwar sind die Dialoge gut verständlich, das humoristische Musical mit seinem schrägen Soundtrack wirkt mit dieser Abmischung aber muffig. Das ist schade, denn natürlich spielt die Musik hier eine zentrale Rolle. Die englischsprachige Surround-Abmischung setzt hier mehrfach einen drauf und präsentiert den Soundtrack wesentlich angemessener.


Ausstattung
Die Blu-ray zu Der kleine Horrorladen enthält erstmals überhaupt den Director´s Cut des Filmes, der 1986 beim Testpublikum durchfiel. Diese Schnittfassung liegt nur im englischen Originalton vor und serviert ein alternatives Ende, das wesentlich düsterer, bzw. noch mehr von schwarzem Humor geprägt ist als die Kinofassung. Zusätzlich liegen Audiokommentare zu beiden Filmversionen von Regisseur Frank Oz vor. Zum Director´s Cut gibt es außerdem eine kurze Doku (HD, ca. 11 Min.). Das restliche Material ist bereits von den DVDs bekannt und umfasst Teaser und Trailer, das Special Die Geschichte vom kleinen Horrorladen sowie einige verpatzte und nicht verwendete Szenen. Insgesamt ist das ein sehr rundes Extrapaket – das Highlight stellt für langjährige Fans aber ganz sicher das neue Ende dar, das extrem sehenswert ist.


Fazit
Der kleine Horrorladen ist kein typischer Film und so ist auch die Blu-ray kein typischer Katalogtitel: Das Bild gehört zum Besten, was man bisher aus den 1980ern auf Blu-ray gesehen hat. Leider ist der deutsche Ton des Musicals nur zweckmäßig, während die englische, verlustfreie Abmischung sich des schrägen Soundtracks als würdig erweist. Das Extrapaket erfreut Fans und solche die es werden wollen vor allem mit dem neuen Director´s Cut, der bisher nur in Schwarz / Weiß auf einer rasch vom Markt genommenen DVD-Ausgabe in den USA zu sehen war.

Frank Oz, unter anderem bekannt als Puppenspieler und Stimme von Yoda aus Star Wars, legte mit Der kleine Horrorladen seine dritte Regiearbeit hin. Der Film ist ein äußerst schräges Musical mit typischem 80er-Jahre-Flair, das heute an ausgelassenere Zeiten erinnert. Neben Hauptdarsteller Rick Moranis begeistert auch die ganze Brigade an Gaststars wie Steve Martin, John Candy und natürlich der geniale Bill Murray. Jeder, der Komödien mit einem eigenwilligen Humor mag, sollte bei diesem Film zuschlagen. Die hervorragende technische Umsetzung macht es leicht, für diesen Klassiker in HD einen Ehrenplatz im Regal zu reservieren. (anw)


Kaufempfehlung


8 von 10
Die Kaufempfehlung der Der kleine Horrorladen (Kinofassung + Director's Cut) Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
Panasonic TX-P65VT50E
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Panasonic DMP-BDT310EG

Hammer Film, super Review - geniales US-Collectors Book mit deutschem Ton ;)

Super Review zu einem genialen Film! :thumb:

Danke für das Lob :-).

Der Film ist wirklich einer DER Klassiker der 1980er. Das US-Media-Book ist für Fans von Sonderverpackungen natürlich noch lohnenswerter als das dt. Release. Ich selbst bin ja eher Amaray-Fan ^^.

Tolles Review, zu einem tollen Film. Werde mir bald den US Import gönnen, da der dt. Realese eher lächerlich ausfällt.

Abstriche beim Ton kennt man ja von WARNER zu Genüge :(

Ich kann mich den positiven Bewertungen zu diesem Review leider nicht anschließen. Meiner Meinung gehört zu einem Review dazu, dass die Angaben auf der Verpackung nicht einfach übernommen, sondern auch geprüft werden.

Der deutsche Ton liegt nämlich in 1.0 Mono vor und nicht in Stereo. Bei den ausländischen Veröffentlichungen die wie bei WARENER üblich die gleiche Disc enthalten ist das auch korrekt angegeben. Somit ist der deutsche Ton sogar schlechter als der der TV Ausstrahlung und die Packungsangabe auf der Hülle schlicht falsch und irreführend.

Darüber hinaus sollte es bei einem Musical mit auf englisch gesungenen Passagen selbstverständlich sein, dass diese auch untertitelt werden, wenn der Nutzer die deutsche Sprachspur auswählt. Dieses ist hier nicht der Fall, da lediglich eine komplette Untertitelspur für Höhrgeschädigte vorliegt. Der Zuschauer kann also nur zwischen komplett untertitelt (inkl. der deutschen gesprochenen Passagen) oder gar nicht auswählen. Für eine Musicalverfilmung ist das ein absolutes NoGo. Wir leben immer noch in Deutschland.

Beide Punkte (Mono-Ton obwohl es eine Stereomischung gibt) und fehlende Untertitel finden im Review absolut keine Erwähnung obwohl diese absolut dazu gehören.

Egal ob das Bild nun top ist oder nicht. Die deutsche Lokalisierung kann einfach nur als vollkommen schlampig angesehen werden und das sollte auch bei einem Review erwähnt und in der Bewertung berücksichtigt werden!

@ Eifelquelle

Wenn die Gesangspassagen nun zwangsuntertitelt wären, würde man wiederum auch vielen Zuschauern keinen Gefallen tun. Die einzige Möglichkeit das zu umgehen, wäre, wenn Warner es wie Disney gemacht hätte und die Sprache noch vor dem Menü auswählbar wäre - dann hätte man einstellen können, dass bei deutschen Spracheinstellungen automatisch an bestimmten Stellen Untertitel kommen. Das ist soweit ich weiß aber vom Authoring verhältnismäßig aufwändig und da Warner die Disk weltweit rausbringt, wäre das eine eher unrealistische Alternative. Zumal man bedenken muss, dass Warner eine ganz andere Strategie als Disney hat und sehr viele Katalogtitel veröffentlicht, die auch direkt zum Start meistens sehr günstig zu haben sind.

Das ist einfach eine hohle Phrase, ganz ehrlich. Dann könnte man ja auch sagen: Der Film ist eine US-Produktion! Wir leben immer noch in Deutschland! Wir gucken nur deutsche Filme! (Zudem die Frage ist, wer hier "wir" ist? Plural Majestatis ^^? Nicht böse gemeint :-).)

Hm, die Anmerkung mit dem Stereoton ist dagegen entscheidender - meine PS3 hat mir zwei Kanäle angezeigt. Werde das nochmal prüfen und gegebenenfalls aktualisieren, dann gehört Asche über mein Haupt und wir korrigieren das natürlich. Dass die Qualität der deutschen Spur nicht doll ist, kann ich wiederum nur bestätigen :-(.

Ne, DE hat nur 1.0 Ton.

Anbei die BD-Info

Alles klar, dafür Asche über mein Haupt - war mein Fehler mit der Fehlangabe. Habs hier bereits geändert. Wird in der Review in der Datenbank auch korrigiert, frage da bei den Verantwortlichen nach, dass es geändert wird. Sorry nochmal, doofe Fehlangabe.