Guten Morgen,

ich bin eh überrascht, wie viel schlechte Laune, Hoffnungslosigkeit und Misanthropie der WD-Fan so zu ertragen in der Lage ist. ;)

...oder wieso andere so schnell aufgeben ;)

Es ist nun mal so, dass die Serie die meisten Fans zum größten Teil über sieben Staffeln sehr gut unterhalten hat. Jetzt in Staffel 8 kommt halt ein großer Einbruch. Man schaut aber trotzdem weiter, in der Hoffnung, dass es wieder aufwärts geht.

Das ist so ähnlich, wie mit dem Lieblingssportverein - nur weil der mal nicht an der Tabellen-Spitze steht, lässt man ihn nicht gleich fallen ;)

Aber wenn die nicht mehr alles geben wollen und man sichverarscht vorkommt, dann war es das auch mit dem Lieblingssportverein ;)

Was heißt schnell? Ìch hab fast drei komplette Staffeln von dem Zeug gesehen. Das war mehr als gut tat. Ich meine, ich habe nichts gegen düstere Dramaserien. Aber man braucht doch auch mal ein bisschen Erleichterung vom Elend. Mal einen kleinen Lacher. Ein bisschen Menschlichkeit. Ein bisschen Licht am Horizont. Walking Dead ist halt aber fortgesetzte Agonie.

Die Geschmäcker sind ja verschieden, aber ich kann das eben nur schwer verstehen, wie man sich von dieser ewigen brutalen Finsternis so lange unterhalten fühlen kann. Zombies sollen doch auch ein bisschen Spaß machen. Zumindest sehe ich das so. Wer wen wann nun brutaler umbringt oder ob überhaupt, ist für mich kein abendfüllendes Programm. Zumindest nicht für so viele Abende.

Wie gesagt, ich kann den Erfolg der Serie, auch wenn er schwindet, wirklich nicht recht verstehen.

Ich befürchte, du hast das gleiche Problem, dass auch viele andere haben: Die Zombies sind in der Serie eben nur Beiwerk und nicht die Hauptattraktion ;)

Klar, wenn meine Lieblingsmannschaft nicht mehr will, dann verlasse ich sie irgendwann. Aber dass passiert ja a) auch nicht unbedingt innerhalb einer Saison und b) sind auch da nicht immer alle Spieler bzw. Beteiligten für verantwortlich. In der neuen Saison kommen auch wieder neue Leute hinzu, die das ganze vielleicht wieder herumreißen können.

Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass ich auf Gedeih und Verderb zu TWD halte. Sollte es sich in Staffel 9 nicht bessern, werde ich wahrscheinlich auch die Prioritäten anders setzen. Zumindest wird ein erster Schritt sein, dass ich nicht mehr wöchentlich schaue, sondern lieber alles in einem Rutsch. Zusammenhängend funktioniert es noch etwas besser - bilde ich mir zumindest ein ;)

Naja, das habe ich schon verstanden. Ich finde das nur nicht gerade glücklich, da die Konflikte unter den Menschen in meinen Augen nicht sonderlich interessant sind. Aber es geht ja auch nicht nur um die Zombies, sondern auch um die Seuche an sich. Also theoretisch.

Das Hauptproblem ist hier jedoch, dass mir einfach eines fehlt, um die Serie mit Interesse verfolgen zu können: Die Menschlichkeit. In meinen Augen, ist das ein Haufen stereotyper Soapdarsteller, die irrational agieren und alle scheiße drauf sind. Und damit habe ich ein Problem: Wenn jeder sowieso irgendwann ein Zombie wird, die lebenden nur mies drauf sind, sich alle hassen, keinerlei Freude und Hoffnung empfinden, wozu soll das Ganze dann gut sein*? In meinen Augen ergibt es keinen Sinn, in der Serie sind die Zombies eigentlich am besten dran. Die müssen wenigstens nicht mit ner Horde selbstmitleidiger Langweiler am Lagerfeuer abhängen oder sich von anderen Unsympathen mit Baseballschlägern erschlagen lassen.

Es ist mir nie klar geworden, was diese Leute eigentlich antreibt. Woher kommt der Überlebenswille? Stattdessen Gewalt nach Gewalt nach Gewalt. Und auch mehr davon, als ich ertragen mag.

Die wenigen Momente in denen mir die Serie wirklich gefallen hat, waren tatsächlich die, die Menschlichkeit ausstrahlten. Zum Beispiel mit diesem Typen, der seine Zombie-Familie in der Scheune eingesperrt hatte.

* und wie passt das zusammen, dass in der ersten (?) Staffel die Frau vom Oberunsympathen ein Verhältnis mit seinem besten Freund beginnt, inklusive Schäferstündchen im Wald, wo mir doch immer erklärt wird, das meine ganze Kritik unberechtigt ist, weil Endzeit und überhaupt. Das passt für mich alles nicht zusammen und ist einfach schlecht geschrieben.

Und das zieht sich durch die Serie, soweit ich sie gesehen habe: Die Autoren schreiben sich die Konflikte und Probleme immer so hin, wie sie sie gerade brauchen und ignorieren dabei die Charaktere und ihre Eigenschaften total.

Season 7 war zusammenhängend sehr anstrengend. Bis season 6 fand ich die Serie super.

Ich gucke nun auch nur aus gewohnheit.

Wahrscheinlich sind da einfach unsere 'Ansprüche' an Filme und Serien zu unterschiedlich. Für mich steht der Unterhaltungswert mehr im Vordergrund, als der - na nennen wir es einfach - 'Realismus'. Wenn das drum herum stimmt, kann ich auch gerne mal über irgendwelche Plot-Löcher hinweg sehen. Ich muss da nicht immer alles zu sehr sezieren und unlogische Aktionen der Charaktere in Frage stellen.

Aber OK - dafür gibt es ja jede Menge unterschiedliche Arten von Filmen und Serien. Da wird jeder irgendwo für sich fündig und ab und an gefällt allen mal das gleiche ;)

Das muss ich auch nicht. Aber manchmal springt es einen halt so an. ;)

Das Problem ist eben, ich fand es nicht unterhaltsam sondern langweilig. Was ja irgendwie das Gegenteil ist. Ist ja nicht so, dass ich es nicht versucht hätte ;)

Das ist ja auch durchaus legitim. Wie gesagt, gibt ja genug Alternativen ;)