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Juan of the Dead

Gestartet: 03 Sep 2012 12:53 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
25.09.2012
Laufzeit:
96 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 03 Sep 2012 12:53

Kuro77

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Juan of the Dead Blu-ray Review


Eine Parodie ist die höchste Form der Wertschätzung. Was wie ein Kalenderspruch klingt, findet in der Filmgeschichte zahlreiche Bestätigungen. Schon immer wurden einzelne Filme oder ganze Genres durch den Kakao gezogen. Man denke nur an Mel Brooks‘ Spaceballs (1987), Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (1980) oder Hot Shots! – Die Mutter aller Filme (1991). Kein Blockbuster ist vor einer Veralberung sicher. Auch im von Natur aus eher ernsten Zombiegenre gibt es einige humoristische Sternstunden. Nach dem Ende der Zombiefilmwelle Mitte der Achtziger waren die Untoten sowieso nur noch lustig zu ertragen. Dan O’Bannons The Return of the Living Dead (1984) war die logische Konsequenz. Unvergessen, und bis heute unerreicht, ist in diesem Zusammenhang natürlich Peter Jacksons Splatterorgie Braindead (1992). Dass es die Toten vor Lachen nicht in ihren Gräbern aushalten, ist auch beim kubanischen Beitrag Juan of the Dead nicht verwunderlich.


Story:

Juan (A. Díaz de Villegas) und sein bester Kumpel Lazaro (J. Molina) sind sicher ein Grund dafür, warum es mit Kubas Wirtschaft nicht zum Besten steht. Die beiden „Lebenskünstler“ als faul zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung für alle faulen Menschen dieser Welt. Doch eines Tages wird Havanna von seltsamen Unruhen erschüttert. Ziviler Ungehorsam macht sich im beschaulichen Karibikstaat breit. Die Nachrichten sprechen von Dissidenten und amerikanischen Agenten, die das sozialistische Paradies ins Chaos stürzen wollen. Als auch in Juans Viertel die ersten gewalttätigen Übergriffe stattfinden, mehren sich jedoch die Zweifel gegenüber der offiziellen Darstellung der Ereignisse. Denn die „Dissidenten“ zeigen sich extrem widerstandsfähig gegen Gewalteinwirkung. Auch ihre kannibalische Neigung verwirrt den Angola-Veteran. Schnell erkennt Juan die Gunst der Stunde. Gegen Bezahlung befreien er und seine Freunde die Nachbarschaft vom aufrührerischen Gesindel. Doch die Lage spitzt sich immer weiter zu.

Kubanische Filme sind in unseren Breiten eher die Ausnahme. Daher ist es umso erfreulicher, einmal einem Film zu begegnen, der die kubanische Seele so ungefiltert einfängt, wie im vorliegenden Fall. Seit Kuba auf die finanzielle Rückendeckung aus Moskau verzichten muss, geht es mit dem Land konstant bergab. Ohne nennenswerte eigene Wirtschaft und politisch weltweit isoliert, ist es lediglich der Tourismus, der dem Land einige Einnahmen beschert. Der Großteil der Bevölkerung ist also gezwungen, sich irgendwie durchzuwurschteln. Und im Durchwurschteln kennt sich keiner besser aus, als Juan. Selbst fleischfressende „Dissidenten“ bringen ihn nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil. Juan erkennt seine Chance sofort, und schlägt für sich und seine Freunde Kapital aus der prekären Situation. Mit Macheten, Äxten, Steinschleudern und einem Paddel geht die bunte Truppe gegen die Aufrührer vor.

Sei es der Muskelprotz Primo, der beim Anblick von Blut ohnmächtig wird, die Transe La China oder Juans notgeiler Kumpel Lazaro. Man muss sie einfach alle mögen! Bei Juans hübscher Tochter Camila fällt das natürlich besonders leicht. Natürlich werden spontan Erinnerungen an den ähnlich gelagerten Film „Shaun of the Dead“ wach, in dem ebenfalls zwei Looser gegen den Rest der (untoten) Welt stehen. Juan of the Dead bietet aber ausreichend eigene Ideen, um sich gegenüber seinem britischen Pendant abzuheben. Das karibische Flair und die einzigartige kubanische Mentalität tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass „Juan“ als eigenständiges Werk besteht. So ist der Film dann auch eher Komödie, als Horrorfilm. Natürlich kommen auch Freunde des gepflegten Splatters auf ihre Kosten. Über die wohlwollende Altersfreigabe „ab 16“ muss man sich teilweise wundern. Die komödiantischen Übertreibungen entschärfen die Gewaltspitzen allerdings zum größten Teil. Am Ende ist Juan of the Dead eine witzige Zombiekomödie mit eigenständigem karibischen Flair. Für einen unterhaltsamen Filmabend genau das Richtige.


Bildqualität:
  • Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p

  • durchschnittliche Schärfe und Detailzeichnung

  • schwammige Kontraste

  • der Schwarzwert ist satt und deckend, verschluckt aber Details

  • es entwickelt sich kaum Plastizität

  • transferbedingte Bildfehler sind nicht zu entdecken

  • deutlicher Gelbfilter

Das Bild zeigt einen leicht verwaschenen, schmutzigen Look, der mit dem karibischen Setting sehr gut korrespondiert. Hinzu kommt der recht ausgeprägte Gelbfilter, der das Bild zusätzlich verfremdet. Dass es sich hierbei um bewusst eingesetzte Stilmittel handelt, lässt sich leicht im direkten Vergleich mit dem Originaltrailer belegen. Dieser weist im Gegensatz zum Film all diese Verfremdungen noch nicht auf. Hier zeigt sich das Bild knackscharf mit ausgewogenen Kontrastwerten.


Tonqualität:
  • Deutsch/Spanisch DTS HD-Master Audio 5.1

  • frontlastige Abmischung

  • das Stereopanorama verteilt sich differenziert auf die vorderen Kanäle

  • wenige direktionale Surroundeffekte

  • keine durchgängige Surroundatmosphäre

  • Subwoofer wird zu keiner Zeit gefordert

  • gute Dynamik

  • relaxter karibischer Soundtrack

Für einen aktuellen Film präsentiert sich die HD-Tonspur recht mager. Surroundeffekte sind kaum zu vernehmen. Hier kommt das geringe Budget des Films am ehesten zum Tragen.


Ausstattung:
  • Interviews mit Cast & Crew (ca. 20 Min.)

  • Behind the scenes (ca. 10 Min.)

  • Deutscher Kinotrailer

Das Zusatzmaterial liefert einen oberflächlichen Einblick in die Produktionsphase des Films. Die kurzen Interviews sind dabei noch am interessantesten. Die Extras liegen in HD vor.


Fazit:

Technisch bietet die vorliegende Blu-ray solide Kost. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Bild wurde bewusst stilistisch verfremdet. Der Ton bleibt über die komplette Laufzeit unspektakulär. Die Extras hätten üppiger ausfallen können.

Juan of the Dead ist eine gelungene Zombiekomödie, die das Genre natürlich nicht neu erfindet. Das exotische Setting und die überaus sympathischen Hauptdarsteller sorgen für einen rundum soliden Spaß. Es ist verwunderlich, dass solche Filme im kommunistischen Kuba überhaupt möglich sind. Wenn man möchte, könnte man natürlich relativ problemlos einen subversiven Angriff auf das politische System herauslesen. Andererseits entpuppt sich ausgerechnet der linkische Juan als echter Patriot, der sein Heimatland nicht den „Dissidenten“ überlassen möchte. Viva la Revolución!


Kurzbewertungen:

Story: 7/10
Bild: 7/10
Ton: 6/10
Extras: 4/10
Gesamt*: 6/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 6/10
Die Kaufempfehlung der Juan of the Dead Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Panasonic TX-P55VT50E (55“) (kalibriert)
BDP: Panasonic DMP-BDT500
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)
#2
Geschrieben: 05 Sep 2012 16:43

EllHomer

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EllHomer Reality hits you hard, bro!

Jaaa, so eine positive Resonanz les ich doch gerne! :)
Es wird mal wieder Zeit für eine gelungene Zombieverfilmung! Die letzten nennenswerten Highlights sind mit The walking Dead, was ja zu den Serien zählt und Shaun of the Dead nur spärlich vorhanden.
Deshalb bin ich schon voller Vorfreude bis ich Juan of the Deaf endlich ansehen kann.
EllHomer
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Filmreview
#3
Geschrieben: 05 Sep 2012 17:10

iFlo

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Danke für das Review.
Hatte von dem Film noch nichts gehört, aber werde mir den mal ausleihen :thumb:


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