Bin ich (fast) ganz bei VincentVinyl, bis auf den Punkt, dass ich nicht von mir behaupten kann, den Found-Footage Film zu hassen. Dafür gibt es für mich zu gute Beiträge in diesem Bereich (Cloverfield, Trollhunter, Die vierte Art, REC) und dieser wurde mit Chronicle um einen weiteren, richtig Guten, bereichert.

Zitat: "Dass es sich hierbei um einen Film handelt, gerät manchmal sogar kurz aus dem Sinn." = Illusion perfekt! und erging mir ebenso. Und, wie Vincent auch schon schrieb, die hervorragende schauspielerische Leistung trägt, neben einer fesselnden Story und Umsetzung, nicht unerheblich dazu bei. Würde dem Film daher sogar 9-10 Punkte vergeben, da er mich unheimlich gut unterhalten hat und es geschafft hat das zu vollbringen, was er mitunter bezweckt hat: Zwischenzeitlich zu vergessen, dass es sich um einen Film handelt.

Danke für´s tolle Review! :thumb:

"Hass" war auch etwas zu extrem formuliert, aber normalerweise mag ich den Stil nicht besonders :-). Bei Chronicle hatte ich das erste Mal, dass der Found-Footage-Stil nicht ein begrenztes Budget kaschieren soll oder ein Gimmick ist, sondern wirklich zum Film etwas beiträgt und einen näher an die Charaktere gebracht hat.

Wie gesagt ich hätte vermutlich auch 9 Punkte für die Story gegeben, da der Film für mich schon sehr positiv heraussticht und garantiert aus meiner Sammlung auch nochmal rausgekramt wird :-).

Ja, denke ich weiß, was Du meinst. Ist schon anstrengender, allein aufgrund dieses Stils, einem Film zu folgen. "Cloverfield" bspw. hätte wohl auch sehr gut ohne dieses Stilmittel funtioniert, da die Dramatik mE schon aus dem Film selbst schöpft, unabhängig des Gewackels. Allerdings wäre er dann womöglich grob gesehen in einer Masse von Monsterfilmen (wenn auch guter) eher untergegangen. Ähnlich auch "REC" in seinem Genre.

Bei "The Silent House" zB ist es mMn hervorragend in den Plot eingebaut. Der Film beinhaltet zwar Horrorelemente und wurde, eigentlich dummerweise, auch als Horrorfilm vermarktet, ist es in meinen Augen aber nur sekundär. Primär ein intelligentes Psychodrama, in Richtung "A Tale Of Two Sisters" (Original), wenngleich dieser auch bisher unerreicht bleibt. Wohl auch ein Grund, warum viele enttäuscht waren, da bei "TSH" was anderes erwartet wurde und der Film schon etwas Nachdenken erfordert, um ihn zu verstehen (wenn auch weitaus weniger als bei "A Tale...").

Bei "Chronicle", sehe ich auch so, gehört es unabdingbar dazu. Glaube auch nicht, dass er ohne diesen Stil, solch eine Wirkung erzielt hätte. :thumb:

Top-Rezi, werde mir jetzt doch das Steel gönnen, da hat wohl auch Deine Bewertung dazu beigetragen ;)