David Fincher hat es hervorragend geschafft sich an der Vorlage
Larssons, und Oplevs Verfilmung zu halten. So hält die
Neuverfilmung für Kenner der Millennium-Trilogie keinerlei
Überraschung, selbst in den gezeigten Szenen, mehr bereit.
Was der Maske hier eindrucksvoll gelungen ist, dem doch hübschen
Mädel Rooney Mara ein hässliches Äußeres zu verpassen. Puuhhh,
dagegen ist Noomie Rappace eine Schönheit (im Film).
However, das Gespann Craig/Mara spielt ihre Rollen glaubwürdig.
Aber mitzureißen vermögen sie mich nicht.
Der Film ist in kühlen Farben und recht dunkel gehalten. Zu Oplevs
Verfilmung vermisste ich hier mehr Einführungsvermögen zu den
Charakteren. Das haben die Schauspieler um Michael Nyqvist noch
realistischer hinbekommen.
Die gezeigten Szenen fand ich wiederum im Vergleich zu Oplevs
Verfilmung unspektakulärer. Mag aber daran liegen das sich die
Szenen in sich kaum voneinander unterscheiden. Und was bekannt ist,
erweckt kaum noch einen "Aha"-Effekt. Weil Oplevs Film näher am
Mensch war, fühle ich mich dort mehr einbezogen in die
Handlungen.
Wer Oplevs Verfilmung noch nicht kennt, hat mit Finchers Version
einen sehr starken Thriller vor sich, der mit einem guten
Handlungsstrang auffährt und tolle Schauspieler die Story gut
vorantragen. Die Spannung bleibt bis zum Abspann erhalten.
Nur im direkten Vergleich beider Verfilmungen liegt mir persönlich
Oplevs Verfilmung hauchdünn vor. Wo Fincher aber sehr gut mit
Schritt halten kann.
Das Bild finde ich von seiner Klarheit und Schärfe fantastisch.
Filmkorn trübt das Vergnügen ein wenig. Mag es Stilmittel sein oder
ungewollt. Ich hab keine Ahnung. Stören tut es mich dennoch leicht.
Auch bin ich kein Fan von durchweg kühlen Farbfiltern.
Der Ton hat mich schon mit der Melodie der "Overture" angenehm
überrascht. Sehr voluminös sind die Scores abgemischt. Für einen
doch recht ruhigen Thriller haben selbst die Surrounds einige
Arbeit zu verrichten. Dialoge kommen glasklar ans Ohr. Sehr gute
Tonarbeit wurde hier geleistet.