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Die zehn Gebote (1956)

Gestartet: 25 Juli 2012 20:53 - 3 Antworten


Veröffentlichung:
05.04.2012
Laufzeit:
231 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 25 Juli 2012 20:53

VincentVinyl

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Die zehn Gebote (1956)

Story 8
Bild 9
Ton 4
Extras 0
Gesamt 4


Schon bevor Charlton Heston sich als Schauspieler mit der Rolle des Ben Hur selbst ein Denkmal setzte, brillierte er 1956 in Cecil B. DeMilles Die Zehn Gebote als Moses. Während der biblische Klassiker in den USA bereits seit einem Jahr zu haben ist, veröffentlicht Paramount die HD-Fassung nun in einer abgespeckten Version erstmals in Deutschland.


Story
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Der ägyptische Pharao Ramses I. versklavt das Volk der Israeliten und lässt all ihre männlichen Erstgeborenen töten, um das Eintreten einer alten Prophezeiung zu verhindern. Laut jener Prophezeiung soll ein Hebräer die Sklaven einst in die Freiheit führen. Doch eines der Kinder entgeht Ramses Häschern und wird von der kinderlosen Witwe und Tochter des Pharaos, Baket, großgezogen. Dieses Baby wächst zu dem Prinzen Moses (C. Heston) heran, der sich die Gunst von Ramses Nachfolger Seti sichert. Doch Setis Sohn, der spätere Ramses II. (Y. Brynner) ist eifersüchtig auf Moses. Als Moses sich schließlich für die Sklaven der Ägypter einsetzt und sogar seine wahre Herkunft erfährt, eskaliert ihr Zwist.

Regisseur DeMille hatte 1923 bereits seine erste Verfilmung von Die Zehn Gebote vorgelegt und wollte 1956 sein Opus Magnum schaffen. Mit Schauspieler Charlton Heston an seiner Seite wurde DeMilles letzter Film zugleich sein erfolgreichster: Die Zehn Gebote stellte damals Einspielrekorde auf. Berechnet man die Inflation mit ein, gilt DeMilles Klassiker noch heute als einer der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Auch in Kritikerkreisen genießt die aufwändige Verfilmung hohen Status. DeMille drehte zwar auch an Original-Schauplätzen in Ägypten, dort fanden aber nur wenige Szenen zwischen Heston und Brynner statt. Das Gros des Films drehte man im sonnigen Kalifornien, beispielsweise auch die zurecht legendäre und oft persiflierte Teilung des Roten Meeres.

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Auch wenn Die Zehn Gebote oft von der Bibel abweicht und weniger für den christlichen Glauben “wirbt” als etwa Ben Hur, ist die Inszenierung sehr amerikanisch. Nicht jeder Europäer wird sich somit für die Hollywood-typische Aufbereitung oder die monumentale Lauflänge von über 230 Minuten begeistern. Als Kleinod der Filmgeschichte sollte man Die Zehn Gebote aber zumindest einmal gesehen haben, denn mit welchem Aufwand DeMille Moses und seinen Werdegang 1956 in Szene setzte, ist unglaublich: Lange galt Die Zehn Gebote als eine der teuersten Paramount-Produktionen überhaupt. Allein 14.000 Statisten und 15.000 Tiere wirkten in der Produktion mit. Die Inszenierung ist an allen Ecken und Kanten sehr monumental, was der tolle Soundtrack von Elmer Bernstein nur unterstreicht. Wer Filme wie Ben Hur oder Quo Vadis liebt, für den ist Die Zehn Gebote Pflicht. Wer eine Abneigung gegen amerikanisierte Bibel-Epen hegt, sollte dennoch zumindest wegen der epischen Machart einmal Reinschauen.


Bildqualität
  • Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p

  • perfekte Kompression: Film ähnlich Ben Hur auf zwei Blu-rays verteilt

  • hoher Detailgrad und sehr kräftige Farbwiedergabe

  • sehr gute Plastizität und Schärfe ohne künstliche Nachbearbeitung

  • Probleme lediglich bei optischen Spezifaleffekten (deutlich unschärfer)

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Mit Die Zehn Gebote liegt nun ein weiterer, monumentaler Historienfilm vor, der auf Blu-ray optisch eine hervorragende Figur macht. Speziell der Detailgrad beeindruckt, denn man erkennt selbst Feinheiten, wie die Nähte auf der Kleidung der Ägypter. Die kräftige, warme Farbgebung verstärkt den exzellenten Bildeindruck, der durch keinerlei digitale Verschlimmbesserungen getrübt wird. Auch die Schwarzwerte lassen keinerlei Wünsche offen und die Hauttöne von Moses und Co. sehen absolut natürlich aus. Einen Punkt Abzug gibt es leider für einige weiche Szenen: Immer wenn optische Spezialeffekte zum Einsatz kommen, wird das Bild wesentlich unschärfer und verwaschener. Bis auf dieses Manko, das in erster Linie an der damaligen Technik liegt, spielt Die Zehn Gebote auf einem ähnlich hohen Niveau wie schon Ben Hur.


Tonqualität
  • Deutsch (Dolby Digital 1.0), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm.

  • stets präsentes Rauschen bei der deutschen Spur

  • Stimmen und Musik klingen zu dumpf

  • teilweise leichte Verzerrungen

  • Originalton klingt wie aus einer anderen Welt und ist exzellent restauriert

Leider liegt auf der Blu-ray nur die alte Mono-Abmischung vor, welche bereits von den hiesigen DVD-Fassungen bekannt ist. Aufgrund des hohen Alters und den damaligen Produktionsbedingungen für Synchronisationen ließ sich hier technisch wenig herausholen: Deutlich hörbares Rauschen zieht sich durch den gesamten Film und die Wiedergabe klingt angestaubt, bzw. sogar leicht verzerrt. Den Nostalgiefaktor mag dies erhöhen, aber ein Genuss ist die deutsche Spur wahrlich nicht. Schaltet man auf den englischsprachigen Originalton um, traut man seinen Ohren kaum: Der verlustfreie Upmix ist äußerst gelungen und verschafft vor allem Bernsteins Soundtrack Raum zum Atmen. Auch die Dialogverständlichkeit erhöht sich gegenüber der verrauschten, deutschen Spur. Ansonsten gibt sich die Abmischung relativ frontlastig, was aber dem Ausgangsmaterial zuzuschreiben ist. Während die Deutsche Spur wenig Freude bereitet, ist der Originalton im Verhältnis zur bereits guten DVD-Spur nochmals eine Aufwertung.


Ausstattung
Während die US-Fassung vor Extras nur so strotzt, unter anderem enthält sie einen informativen Audio-Kommentar und eine dritte Blu-ray mit DeMilles 1923er-Version von Die Zehn Gebote, hat Paramount für die deutsche Fassung jegliche Extras gestrichen.


Fazit
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Wo Die Zehn Gebote beim Bild Fan-Herzen höher schlagen lässt und sich, außer bei den optischen Effekten, keinerlei Blöße gibt, enttäuscht die deutsche Tonspur mit Rauschen und leichten Verzerrungen. Wenigstens der Originalton ist mit dem vorzüglichen Bild auf einem Niveau. Extras fehlen auf der deutschen Blu-ray leider vollkommen. DeMilles zweiter Anlauf an Die Zehn Gebote profitiert von seinem exzellenten Hauptdarsteller Charlton Heston und der opulenten Inszenierung, die 1956 bahnbrechend war und noch heute beeindruckt. Wer Heston in Ben Hur liebt, sollte sich auch Die Zehn Gebote gönnen. Die Abweichungen von der Bibel dienen der Geschichte und stören nicht. Die Amerikanisierung könnte einige Zuschauer allerdings etwas vor den Kopf stoßen. Wer darüber hinwegsehen kann, erhält mit Die Zehn Gebote einen der besten und stilprägendsten Monumentalfilme aller Zeiten, dessen erstklassige visuelle Umsetzung das Upgrade rechtfertigt. (anw)


Kaufempfehlung


6 von 10
Die Kaufempfehlung der Die zehn Gebote Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
Panasonic TX-P65VT30E
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Panasonic DMP-BDT310EG
#2
Geschrieben: 25 Juli 2012 21:06

Gast

Danke für die gute Review bezüglich der Bildqualität und vorliegenden Extras in der US-BD. :thumb:
#3
Geschrieben: 25 Juli 2012 21:14

Gast

Danke,ein toller Film aber schade um die deutsche Tonspur
#4
Geschrieben: 25 Juli 2012 21:41

VincentVinyl

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Danke für die Rückmeldungen erstmal :-).

Denke beim deutschen Ton lässt sich aufgrund des Alters einfach nix mehr rausholen...Mit Synchros ist man damals vermutlich nicht allzu sorgfältig umgegangen.

Das mit den Extras ist dagegen ärgerlich und betrifft ja leider viele neuere Paramount Blu-rays :-(. Auch bei American Beauty, Chinatown, etc. hat Paramount ja die Extras der US-Versionen restlos für die deutschen Pendants entfernt.


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