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Mein Freund, der Delfin 3D

Gestartet: 25 Juli 2012 20:41 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
04.05.2012
Laufzeit:
113 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 25 Juli 2012 20:41

VincentVinyl

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Blu-ray Papst
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Mein Freund der Delfin 3D

Story 5
Bild 9
Bild 3D 9
Ton 8
Ausstattung 6
Gesamt 8


Mein Freund der Delfin basiert lose auf der wahren Geschichte der Delfin-Dame Winter, die trotz fehlender Schwanzflosse das Herz ihrer Retter erobert. Charles Martin Smith, sonst als Schauspieler (Die Unbestechlichen) bekannt, führt Regie bei dem Familien-Tierfilm, der nun auf Blu-ray 3D in die Heimkinos schwimmt.


Story
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In Mein Freund der Delfin findet der verschrobene Junge Sawyer (N. Gamvle) eines Tages einen Delfin ohne Schwanzflosse. Er tauft das Tier auf den Namen Winter und rettet der Delfin-Dame mit dem Forscher Dr. Haskett (H. Connick Jr.) das Leben. Doch ohne Schwanzflosse droht Winter langfristig der Tod. Helfen kann nur der eigenwillige Dr. McCarthy (M. Freeman), welcher eine Prothese für Winter entwirft. Doch der Bau ist kostspieliger als gedacht und so gerät sogar die Forschungsstation Dr. Hasketts in Gefahr, weil ein korrupter Investor dort lieber eine Hotelanlage errichten möchte. Jetzt liegt es an Sawyer und Dr. Hasketts Tochter Hazel (C. Zuehlsdorff), das Ruder rumzureißen und sowohl Winter als auch die Forschungsstation vor dem Untergang zu bewahren.

Mein Freund der Delfin erinnert auf den ersten Blick an den Film Secretariat - Ein Pferd wird zur Legende. Auch der Letztgenannte basiert auf einer wahren Begebenheit und hat ein Tier als Hauptdarsteller. Leider haben beide Filme noch mehr gemeinsam nämlich die äußerst formelhafte Geschichte: Man nehme ein Tier, das irgendwelche besonderen Hindernisse zu überwinden hat, ein paar Kinder, deren Familien in der Krise stecken, rühre mit einem kleinen Schuss Melodrama und besonders viel Rührseligkeit gut um und voilà: Secretariat, äh Mein Freund der Delfin kommt dabei heraus. Schade, dass Warner aus der Story einen extrem harmlosen Familienfilm gemacht hat, in dem die Nebengeschichten um Sawyer, Hazel und deren Eltern im Rampenlicht stehen – das hat mit der tatsächlichen Geschichte Winters nichts zu tun: Ganz ohne Mitwirken von Kindern, exzentrischen Genies oder bedrohlichen Investoren entwickelten Wissenschaftler für den angespülten, verletzten Delfin eine Prothese und ein spezielles Gel, um die Delfinhaut zu schonen. Von dem Ergebnis profitieren heute sowohl Menschen als auch Tiere. Zudem hat Winters Genesung vielen Menschen Lebensmut verliehen, die selbst Prothesen tragen.

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Diesen bewegenden Hintergrund vernachlässigt Regisseur Charles Martin Smith zugunsten einer stereotypen Familiengeschichte nach Schema F. Das Brimborium um Sawyer, die bankrotte Forschungsstation und die alleinstehende Mutter des Jungen sowie seine Freundschaft zur Tochter des Forschers Dr. Haskett sind frei erfunden und nehmen der Geschichte viel von ihrem Reiz, als dass sie etwas hinzufügen. Man hat als Zuschauer das Gefühl, dass die Macher so massiv auf der Tränendrüse rumdrücken, dass es eher wehtut als bewegt. Natürlich darf da auch das kitschige, ab den ersten Minuten vorhersehbare, Standard-Happy-End nicht fehlen. Dennoch enthält Mein Freund der Delfin bewegende Momente, etwa wenn ein kleines Mädchen im Rollstuhl sich vom Delfin inspiriert fühlt. Allerdings sind die meisten emotionalen Momente zu gewollt, so dass das Gros der Zuschauer wohl so mit den Schultern zucken wird, wie Winter mit seiner Schwanzflossen-Prothese.


Bildqualität
  • MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p

  • extrem scharfes Bild mit hoher Plastizität

  • beeindruckender Detailgard (ausgenommen CGI-Effekte)

  • hohe Farbsättigung und exzellente Schwarzwerte

  • natürliche Hautfarben und Bild frei von Filmkorn



Bild 3D
  • MPEG4-MVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080

  • Film wurde digital und nativ in 3D gedreht

  • toller Tiefeneffekt, der mit den besten Live-Action-3D-Filmen mithält

  • wenige Pop-Out-Effekte, aber sehr atmosphärische Unterwasserszenen

  • keinerlei Qualitätsverluste gegenüber dem 2D-Bild

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Mein Freund der Delfin zählt zu den wenigen tatsächlich nativ in 3D gedrehten Live-Action-Filmen und dies sieht man dem Endprodukt an: Der beeindruckende Tiefeneffekt ist auf einem Niveau mit Final Destination 4 und setzt für 3D-Familienfilme Maßstäbe. Auch wenn das ruhige, rührselige Story-Material sich weniger für eine 3D-Auswertung anbietet als mancher Action-Kracher, punkten besonders die Unterwasser-Sequenzen mit Pop-Out-Effekten. Negativ fallen sowohl in 2D als auch 3D einige billige Computeranimationen auf: Man sieht sofort, ob hier die echte Winter durchs Bild schwimmt oder ein CGI-Modell. Abseits davon gelingt Warner eine erstklassige HD-Umsetzung mit hohem Detailgrad, natürlichen Farben und einem rundum gelungenen Bildeindruck in 2D und 3D.


Tonqualität
  • Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm.

  • dialoglastige Abmischung, das Geschehen spielt sich hauptsächlich an der Front ab

  • Surround-Feeling kommt vor allen in den Szenen im Wasser auf

  • emotionaler Soundtrack von Mark Isham angenehm im Klangbild betont

  • englischsprachige Originalspur punktet bei der Musikwiedergabe mit mehr Bass

Wie es Familienfilme nun mal so an sich haben, ist auch Mein Freund der Delfin dialoglastig, so dass sich das meiste Geschehen an der Front abspielt. Dennoch kommt immer dann Surround-Feeling auf, wenn sich die Szenen auf und in das Wasser verlagern. Der Subwoofer hat in erster Linie bei der Wiedergabe des hervorragenden Soundtracks von Mark Isham zu tun, wo er bei der englischen Tonspur in DTS-HD-Master Audio 5.1 noch etwas loslegt. Dennoch ist auch die deutsche Spur für diese Art von Film sehr gelungen und bietet ein differenziertes Klangbild, in dem Dialoge, Effekte und Musik stets den richtigen Platz haben.


Ausstattung
Alle Extras liegen in HD vor. Zunächst fallen zwei Kurzfilme auf, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Während Die Regenbogenbrücke von Hutash (2 Min.), erzählt vom Darsteller Harry Conlick Jr., atmosphärisch an den Hauptfilm erinnert, schlägt das abstruse Ormie will Kekse (4 Min.) eher nach den Looney Tunes. Neben einigen Kurzdokus enthält die Blu-ray als interessantestes Special einen 18-minütigen Beitrag über die wahre Geschichte Winters. Dieses Extra namens Winters Inspiration ist spannender als der Hauptfilm und zeigt Material von der realen Rettung Winters bzw. dem Leben des Delfins mit der Prothese.


Fazit
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Native 3D-Realfilme sind selten und Mein Freund der Delfin überzeugt in diesem Bezug auf ganzer Linie: 2D- und 3D-Bild spielen in einer Liga mit den ganz Großen. Der 3D-Effekt macht sich besonders in den Szenen im und unter Wasser bemerkbar und zeigt, dass 3D auch dialoglastige Familienfilme aufwertet. Die Tonspur betont vor allem die Front, passt aber zum Material und gibt den emotionalen Soundtrack von Mark Ihsam Raum. Warner spendiert ein zwar nicht wirklich üppiges, aber dafür unterhaltsames Extra-Paket, das mit Hintergründen zur wahren Geschichte des Delfins Winter besser unterhält als der Hauptfilm.

Jener ist in erster Linie ein Familienfilm vom Reißbrett, der die bewegende, reale Begebenheit mit einem formelhaften Plot um den Jungen Sawyer und seine Familie verwässert. Als Unterhaltung für einen langweiligen Sonntagnachmittag ist Mein Freund der Delfin trotzdem sehr wohl zu gebrauchen, bleibt aber wie Disneys ähnlich gelagertes Secretariat deutlich hinter dem Potential der wahren Geschichte zurück. (anw)


Kaufempfehlung


6 von 10
Die Kaufempfehlung der Mein Freund, der Delfin Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
Panasonic TX-P65VT30E
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Panasonic DMP-BDT310EG


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