The Ides of March - Tage des Verrats Blu-ray
Review
George Clooney (
The Descendants –
Familie und andere Angelegenheiten,
Ocean’s
Eleven) beschränkt sich schon lange nicht mehr
alleine darauf zu schauspielern, sondern nimmt seit geraumer Zeit
auch auf dem Regiestuhl Platz. Für sein aktuellstes Werk
The Ides of March - Tage des Verrats übernahm er
sogar die vierfache Verantwortung, denn bei diesem Film führte er
nicht nur Regie, sondern spielte auch eine Hauptrolle, wirkte am
Drehbuch mit und beteiligte sich auch an der Produktion. Schade
nur, dass der Film an den Kinokassen lediglich 75 Millionen
US-Dollar wieder einspielen konnte.
Story
Grossansicht
Der junge Polit-Berater Stephen Meyers hat mit Anfang 30 bereits
viel in seinem Leben erreicht, schließlich organisiert er zusammen
mit seinem Chef Paul Zara die Wahlkampagne des demokratischen
US-Präsidentschaftskandidaten Mike Morris. Mit viel Ehrgeiz und
Selbstbewusstsein sieht er einer traumhaften Zukunft entgegen, wenn
da nicht die Praktikantin Molly in sein Leben treten würde. Und
auch die Gegenseite schläft nicht, sondern setzt mit deren perfiden
Wahlkampfhelfer Tom Duffy auf Intrigen und Lügen. Nun muss sich
Meyers entscheiden, ob er einen neuen Weg einschlägt oder am Ende
seiner Karriere angelangt ist.
Der Film basiert auf dem Theaterstück Farragut North von Beau
Willimon, der ebenfalls am Drehbuch mitgewirkt hat und lose von der
Wahlkampagne des Präsidentschaftskandidaten Howard Dean aus dem
Jahr 2004 inspiriert wurde. Die Geschichte braucht allerdings eine
Weile bis sie in Fahrt kommt. Diese Zeit wird hervorragend genutzt,
um eine sorgfältige Charakterzeichnung der einzelnen Figuren
durchzuführen. Das Manko dabei ist aber, dass manch ein Zuschauer
voreilig die Blu-ray aus dem Player holt, da Ungeduld aufkommt.
Nach einer Weile wendet sich jedoch noch das Blatt, so dass auch
Spannung aufkommt die sich bis zum Schluss steigert.
Neben George Clooney (der eine sehr solide, aber nicht seine beste
Leistung abruft) steht vor allem Ryan Gosling (
Drive,
Crazy, Stupid,
Love) im Rampenlicht, der erneut eine
überzeugende Darstellung abliefert. Die weiteren Mitstreiter sind
ebenfalls nicht zu verachten, denn der Nebencast wurde darüber
hinaus gleichwohl hochkarätig besetzt: Marisa Tomei
(
The
Wrestler,
Die
Wutprobe), Evan Rachel Wood (
Die Lincoln
Verschwörung,
An deiner
Schulter), Paul Giamatti (
Shoot ’Em
Up,
Barney’s
Version - bekommt leider viel zu wenig
Spielraum), Philip Seymour Hoffman (
Mission Impossible
3,
Der Krieg des
Charlie Wilson – hervorragend als Mentor von
Aufsteiger Meyers) oder Jeffrey Wright (
James Bond - Casino
Royale,
Source
Code). Keine Rolle wurde an eine falsche Person
vergeben.
Grossansicht
The Ides of March - Tage des Verrats ist ein
durchaus interessanter, dramatischer und äußert sozialkritischer
Polit-Thriller, dem es allerdings noch etwas an Ecken und Kanten
mangelt. Klar, es ist vor allem gegen Schluss ordentlich
Nervenkitzel vorhanden, aber vor allem der zahme Anfang und das
unspektakuläre Finale hinterlassen einen leicht faden Beigeschmack
bei der Geschichte. Die schauspielerische Leistung ist aber
jederzeit über jeden Zweifel erhaben und stets auf einem hohen
Niveau, was das eben genannte Manko gut ausgleicht. Für einen
unterhaltsamen Abend reicht das Dargebotene allemal.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Der Blu-ray Transfer entspricht bei diesem Titel vollauf den
aktuellen Ansprüchen. Insbesondere die Schärfe ist sehr gut
ausgefallen und gewährt insbesondere bei Nahaufnahmen einen Blick
auf viele Details. Das Filmkorn ist sehr fein ausgefallen und ist
stellenweise überhaupt nicht erkennbar. Die Farben sind generell
sehr kräftig und natürlich. Der Kontrast ist gut eingestellt;
vereinzelt vielleicht sogar ein wenig zu stark. Das wird aber durch
einen ausgezeichneten Schwarzwert entschädigt inklusive
ordentlicher Durchzeichnung. Gelegentlich ist ein leichter
Rotstich, vor allem in den Gesichtern, wahrnehmbar.
Kompressionsfehler, wie etwa Rauschen oder Artefakte sind keine
festzustellen.
Tonqualität
Grossansicht
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch im englischen Original in
DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Unterschiede sind kaum bemerkbar. Die
Abmischung erweist sich als natürlich und dynamisch. Jedoch - und
das war bei einem Film wie diesem zu erwarten - ist der Mix
generell sehr dialog- und somit frontlastig ausgefallen. Lediglich
der passende Score von Alexandre Desplat (Harry Potter und die
Heiligtümer des Todes Teil 1 + 2, The Kings Speech) verteilt sich
ausgewogen über sämtliche Lautsprecher und erzeugt so eine
stimmungsvolle Atmosphäre. Der Subwoofer leistet gute Arbeit und
produziert ausgezeichnete und prägnante Bässe. Die Dialoge sind
jederzeit sehr gut zu verstehen.
Ausstattung
Zum Film wird Einiges an Extras geboten. Den Menge und Qualität
(komplett in HD) stimmen soweit. Neben einer Vielzahl an
verschiedenen interessanten, aber leider auch nicht sehr langen
Featurettes (sehr empfehlenswert: "Mastermanipulator" und "What
does a political Consultant do?") ist vor allem der Audiokommentar
mit George Cloony und Grant Heslov sehr interessant. Das Making-Of
entspricht hingegen exakt der bereits im Free-TV ausgestrahlten
Version. Das Special zum “Toronto Film Festival: Screening”
entpuppt sich eher als Füllmaterial, denn als interessanter
Bericht. Der B-Roll ist ganz ok, bietet allerdings lediglich einen
Blick hinter die Kulissen während der Dreharbeiten. Einige Trailer
und TV-Spots sowohl zum Film selbst aber auch zu weiteren
Produktionen runden das Gesamtangebot ab. Ein Wendecover ist
vorhanden.
Fazit
Grossansicht
Auf technischer Seite ist alles in bester Ordnung. Das Bild hat bis
auf kleinere Schwächen in Bezug auf Farben und Kontrast einiges zu
bieten, wobei vor allem der hohe Detailgrad punktet. Der Ton ist
generell sehr frontlastig ausgefallen, weist aber einige gute
Surroundeffekte auf. Am Bonusmaterial wurde nicht geknausert,
sondern eine Menge interessanter Zusatzinformationen zum Film
geboten. Der Zuschauer bekommt mit
The Ides of March - Tage
des Verrats eine unterhaltsame, wenn auch nicht besonders
herausragende Handlung geboten, die vor allem von den
ausgezeichneten schauspielerischen Leistungen lebt. Wer auch mal
auf hochspannende, nervenaufreibende Geschichten verzichten kann
und einfach mal gutes Acting sehen möchte, ist mit diesem Film gut
beraten. (sah)
Story: 7/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP
BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Magnat