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Assault on Precinct 13

Gestartet: 12 Juni 2012 14:04 - 5 Antworten


Veröffentlichung:
25.05.2012
Laufzeit:
91 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 12 Juni 2012 14:04

Kuro77

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Assault on Precinct 13 (3 Disc Limited Collector's Edition) (Blu-ray + DVD) Blu-ray Review


John Carpenter gilt gemeinhin als „Horrorpapst“. Was natürlich daran liegt, dass er in seiner langen Laufbahn tatsächlich den einen oder anderen wegweisenden Horrorfilm abgeliefert hat. Hier ist natürlich zu allererst Halloween - Die Nacht des Grauens aus dem Jahr 1978 zu nennen. Mit diesem einfachen, aber zu seiner Zeit bahnbrechend effektiven Slasher gelang Carpenter nichts weniger als ein Meilenstein der Horrorfilmgeschichte. Bestätigen konnte er sein Gespür für blutigen Nervenkitzel auch in den Folgejahren. Hier stechen vor allem The Fog – Nebel des Grauens (1979) oder Das Ding aus einer anderen Welt (1982) heraus. Dabei vergisst man leicht, dass Carpenter gar nicht mit Horrorfilmen angefangen hat. Zu Beginn seiner Karriere stand vielmehr mit dem no-budget Science-Fiction Streifen Dark Star eine absurd-komische Parodie auf Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum. Zwei Jahre später folgte mit Assault on Precinct 13 eine Hommage an den John Wayne Klassiker Rio Bravo.


Story:

In einem verwahrlosten Stadtteil von Los Angeles steht ein Polizeirevier kurz vor der Schließung. Nur eine Notbesetzung hält noch die Stellung, um die Verlegung der Station abzuwickeln. Lt. Bishop (A. Stoker) erhält überraschend den Auftrag, die Arbeiten für eine Nacht zu beaufsichtigen. Was sich wie ein einfacher und langweiliger Job anhört, entwickelt sich im Laufe des Abends zu einem Himmelfahrtskommando. Nicht weit entfernt ermorden Gangmitglieder kaltblütig ein kleines Mädchen. Dessen Vater stellt einen der Täter und erschießt ihn. Die übrige Gang nimmt daraufhin die Verfolgung auf. Mit letzter Kraft rettet sich der verstörte Vater in die beinahe verlassene Polizeistation. Doch die Verbrecher geben nicht so schnell auf und rufen Verstärkung. Von nun an wird das Revier von einer schwer bewaffneten und zu allem entschlossenen Übermacht belagert.

Dass John Carpenter ein Meister der Hochspannung ist, beweist er schon mit seinem ersten unter professionellen Bedingungen verwirklichten Spielfilm. Die Prämisse ist so einfach wie effektiv: die Guten da drinnen gegen die Bösen da draußen. Wobei „gut“ in diesem Zusammenhang natürlich differenzierter zu betrachten ist. Denn auf Grund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit, werden zur Verteidigung des Reviers auch zwei inhaftierte Schwerverbrecher rekrutiert. Daraus entsteht innerhalb der Verteidiger eine gewisse Spannung. Die beiden Sekretärinnen, die eigentlich nur zum Kisten packen vorgesehen waren, müssen ebenfalls über sich hinaus wachsen. In diesem Zusammenhang liefert vor allem Laurie Zimmer in der Rolle der Leigh eine unglaublich coole und beeindruckende Leistung ab. Das Knistern zwischen ihr und dem verurteilten Mörder Wilson ist förmlich mit Händen zu greifen. Durch die Begrenzung der Handlung auf die Polizeistation entsteht eine enorm dichte und klaustrophobische Atmosphäre, die in ihren intensivsten Momenten an George A. Romeros Night of the Living Dead erinnert.

Teilweise verhalten sich die mit stumpfer Aggression anrennenden Gangster tatsächlich wie geistlose Zombies auf der Suche nach der nächsten Mahlzeit. Dies ist sicher ein Kritikpunkt, den sich der Film gefallen lassen muss. Mit äußerster Raffinesse wird zwar das Revier von der Außenwelt abgeschnitten und ein äußerer Schein der Normalität gewahrt, andererseits stürmen die Gangmitglieder aber völlig planlos durch die Fenster und werden reihenweise von den Verteidigern abgeschlachtet. Was an dieser Stelle an Logik fehlt, macht der Film dafür an anderer Stelle mit teils brutaler Action und Hochspannung wieder wett. Dass Assault nach jahrelanger Indizierung nun eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten hat, erscheint schon recht gewagt. Die gezeigte Gewalt ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern. Erschossene Kinder und brechende Knochen inbegriffen. Die Actionfans wird es natürlich freuen, denn Carpenters Frühwerk wirkt auch nach über 35 Jahren in keiner Weise altbacken oder verstaubt, was hauptsächlich an der einfachen Prämisse und der geradlinigen Inszenierung liegt.


Bildqualität:
  • Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

  • Bild ist frei von Bildfehler wie Kratzer oder Verschmutzungen des Bildmasters

  • ruhiger Bildstand

  • hervorragende Schärfe und Detailzeichnung

  • enorme Tiefenschärfe bei hellen Außenaufnahmen

  • ausgewogene Kontraste in hellen Einstellungen

  • in dunklen Szenen zeigt der Schwarzwert kein deckendes Schwarz, es werden Details verschluckt

  • Filmkorn intakt, ufert aber zu keiner Zeit in Rauschen aus

  • warme Farbgebung

Capelight Pictures hat hier weder Kosten noch Mühen gescheut, und dem Bild eine Generalüberholung spendiert, die sich im wahrsten Sinn sehen lassen kann. Wenn man das Alter des Films berücksichtigt, ist das Ergebnis fantastisch. Alleine der Schwarzwert zeigt einige Schwächen.


Tonqualität:
  • Deutsch Originalsynchronisation Linear PCM 2.0 / Neusynchronisation aus dem Jahr 2005 DTS-HD Master Audio 5.1 (wird hier bewertet)

  • gut differenzierte Stereobühne

  • klar verständliche Dialoge

  • ansprechende Dynamik

  • gutes Volumen

  • Surroundeffekte beschränken sich auf ein Minimum

  • Subwoofer kommt kaum zum Einsatz

Auch der Ton wurde in extrem aufwändigen Verfahren überarbeitet und restauriert, so dass hier in jedem Fall das absolute Maximum geboten wird, das aus dem vorliegenden Material herauszuholen ist.


Ausstattung:
  • Audiokommentar mit John Carpenter

  • Interview mit John Carpenter und Hauptdarsteller Austin Stoker aus dem Jahr 2002 (SD, ca. 23 Min.)

  • Kinotrailer (SD)

  • Radio Spots

  • Isolierte Tonspur der Filmmusik

  • Dokumentation „Do you remember Laurie Zimmer?“ (SD, ca. 54 Min.)

Wer tiefergehende Informationen zur Entstehung des Films erhalten möchte, sollte sich den Audiokommentar und das Interview nicht entgehen lassen. Einen guten Eindruck von der enormen Leistung der Filmrestaurierung erhält, wer die Qualität des Kinotrailers mit dem Hauptfilm vergleicht. Besonders interessant ist die auf einer separaten DVD beiliegende Dokumentation, die die fast schon verzweifelte Suche nach der verschollenen Hauptdarstellerin Laurie Zimmer thematisiert. Absolut sehenswert und geradezu fesselnd! Das Mediabook enthält im Innenteil u. a. weiterführende Informationen zur aufwändigen Wiederherstellung des Klassikers.


Fazit:

Der Aufwand, der von Capelight Pictures betrieben wurde, um Assault on Precinct 13 in der bestmöglichen technischen Qualität auf Blu-ray zu bannen, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Der Bildtransfer ist absolut erstklassig und stellt selbst wesentlich jüngere Filme in den Schatten. Den verschiedenen Tonspuren sind durch ihre wechselvolle Vergangenheit natürliche Grenzen gesetzt. Aber auch hier wurde das Maximum herausgeholt. So müssen Klassiker aufbereitet werden! Die Extras sind nicht übermäßig umfangreich, bieten aber einen informativen Zeitvertreib.

John Carpenters Frühwerk besticht vor allem durch seine geradlinige und kompromisslose Inszenierung. Die Charakterzeichnung beschränkt sich dabei auf ein Minimum, im Verlauf identifiziert man sich jedoch zu einhundert Prozent mit den leidgeprüften Protagonisten, die alleine durch ihre Handlungsweisen ein individuelles Profil entwickeln. Carpenters persönliche Einflüsse sind hier gut erkennbar, doch sein Belagerungsthriller beinhaltet genügend innovative Ideen, um längst selbst als Klassiker zu gelten. Dabei hat Assault on Precinct 13 die vergangenen Jahrzehnte erstaunlich unbeschadet überstanden, so dass einer Neuentdeckung nichts mehr im Weg steht.


Kurzbewertungen:

Story: 9/10
Bild: 8/10
Ton: 6/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 6/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 8/10
Die Kaufempfehlung der Assault on Precinct 13 (3 Disc Limited Collector's Edition) (Blu-ray + DVD) Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)
#2
Geschrieben: 13 Juni 2012 00:07

McFly

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McFly lebt den Traum

Gerade eben über die Leinwand flimmern lassen und ich bin immer noch geflasht wegen der genialen Qualität.
Der Inhalt ist auch immer noch mehr als aktuell wenn man sich so einige Urbane Gegenden in den USA ansieht.
Der Plot so simpel wie nur irgendwas, aber spannend und zeitlos und genial wie noch vor 35 Jahren.
Unbedingte Kaufempfehlung
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#3
Geschrieben: 13 Juni 2012 01:26

Mansinthe

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schade das sich nicht bei mehr filmen so eine mühe gemacht wird :) und das am ende zu einem echt fairen preis im mediabook auch noch..
I know only one thing. When I sleep, I know no fear, no trouble, no bliss. Blessing on him who invented sleep. The common coin that purchases all things, the balance that levels shepherd and king, fool and wise man. There is only one bad thing about sound sleep. They say it closely resembles death. - Andrei Tarkovsky, Solaris
#4
Geschrieben: 01 Dez 2012 15:12

Gast

Klasse Review! Habe den Film gestern erst angeschaut und muss sagen ein echt genialer Klassiker von John Carpenter! Der Film hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen fand ihn sehr spannend und super gespielt! Und die Musik dazu auch einfach nur genial! Kann man echt nur weiterempfehlen!
#5
Geschrieben: 01 Dez 2012 19:50

N1ghtM4r3

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Danke für das Review :thumb:

Hier konnte mich das Original nicht überzeugen. Die Story ist gut, aber schauspielerisch war das nix. Wirkte irgendwie alles nicht überzeugend. Hier hat das Remake die Nase vorn.

Bild und Ton sind für das Alter ganz gut.
#6
Geschrieben: 01 Dez 2012 21:31

Gast

Für das Alter von 1976 ist der sehr gut gespielt! Das Remake kommt bei weitem nicht an das Original ran finde ich! Das Remake hat hier eindeutig das Nachsehen! Ein echter Klassiker von John Carpenter!


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