Wer ist die Braut? Blu-ray
Review
Schottland durfte schon oft als Kulisse für Filme herhalten wie
z.B. in
Highlander - Es kann nur einen
geben,
Braveheart, die ganzen
Harry Potter Filme,
Rob Roy oder
Verliebt in die Braut. Grund dafür
dürfte vor allem die sagenhafte, märchenhafte und einzigartige
Landschaft des nordbritischen Landes sein, das viele hervorragende
Panoramen bietet. Manchmal wird aber nur vorgegaukelt, dass ein
Film an einer bestimmten Location gedreht wurde, wie beispielsweise
Wer ist die Braut?, dessen Handlung auf der
fiktiven schottischen Hebrieden Hegg spielt.
Story
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Die junge Schottin Katie musste in letzter Zeit einige herbe
Schicksalsschläge einstecken. Nicht nur, dass es in ihren Job nicht
reibungslos läuft, so hat sie noch ihr Verlobter vor der Hochzeit
sitzen lassen. Kurzerhand kehrt sie in ihre Heimat, auf die kleine,
beschauliche Insel Hegg zurück. Dort ist mittlerweile allerhand
los, hat sich doch die bekannte Schauspielerin Lara Tyler mit ihrem
künftigen Ehemann James auf dem verlassenen Eiland auf der Flucht
vor Scharen an Paparazzi verschanzt, um dort in einer romantischen
Burg die Trauung ungestört zu vollziehen. Als dann doch die ersten
Fotografen auftauchen, wollen sie eine Zeremonie mit Katie und
James fingieren, doch danach nehmen die Probleme erst ihren
Lauf.
Gedreht wurde in Wirklichkeit zum Großteil auf der Isle of Man,
einer kleinen Insel in der irischen See. Damit das Setting aber
doch noch zum Film passt wurden einige Szenen wenigstens in Glasgow
und auf der Caerlaverock Castle im südschottischen Dumfries
gedreht. Regisseurin Sheree Folkson machte bislang nur durch
Fernsehfilme und Serien auf sich aufmerksam.
Wer ist die
Braut? ist ihre erste Kinoproduktion, was man dem Film
auch deutlich anmerkt. So sind längst nicht alle Handlungsstränge
nachvollziehbar und auch der ein oder andere Gag will nicht so
recht zünden, was mitunter auch am britischen Humor liegen
mag.
Das größte Problem an dieser romantischen Komödie ist der Mangel an
Romantik, denn die will nicht so wirklich aufkommen. Ebenfalls
fällt es schwer, zu manchen Darstellern Sympathien aufzubauen.
Während Kelly Macdonald (
Trainspotting – Neue Helden,
Eine zauberhafte Nanny) als Katie
sehr liebenswürdig rüberkommt, stellt David Tennant
(
Fright Night,
Harry Potter und der Feuerkelch)
seine Figur James zwar natürlich, aber lange Zeit unsympathisch
dar. Auch Federico Castelluccio (
Der rosarote Panther 2,
Die Sopranos) als fieser Paparazzo
will man den Wandel nicht so recht abnehmen. Alice Eve
(
Men in Black 3,
Zu scharf um wahr zu sein) spielt
die eigentlich freundliche, aber gerne auch zickige Schauspielerin
Lara sehr gut. Sally Phillips (
Smack the Pony,
Bridget Jones – Schokolade zum
Frühstück - die übrigens am Drehbuch mit geschrieben
hat) zeigt sich als schüchterne Assistentin Emma eher
unauffällig.
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Namedropping mit der bisherigen Filmographie der Cast & Crew
dürfte bei diesem Film die beste Marketingstrategie sein, denn die
Geschichte überzeugt nur bedingt. Um
Wer ist die
Braut? mit einem Wort zu umschreiben: nett. Es ist gewiss
keine Zeitverschwendung, diesen Streifen anzuschauen. Wenn man ihn
aber nicht gesehen hat, hat man hingegen auch nicht sonderlich viel
verpasst. Zur ausgezeichneten Unterhaltung mangelt es zu sehr an
Akzenten und neuen Ideen. Das gab es in ähnlich gearteten Filmen
wie When in Rome - Fünf Männer sind vier zuviel, Verlobung auf
Umwegen oder Briefe an Julia schon wesentlich besser. Schade
eigentlich, denn die Grundidee an sich ist nicht so verkehrt und in
einigen Szenen ist gut zu erkennen, in welche Richtung der Film
hätte gehen können; mit Betonung auf "hätte" (Konjunktiv II)! Somit
hat Sheree Folkson ihre erste Chance leider vertan, allerdings
wenigstens gute Ambitionen durchschimmern lassen.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Die Blu-ray bietet ein solides HD-Niveau. Das Bild besitzt eine
gute Schärfe mit ordentlicher, aber nicht herausragender
Detailzeichnung. Nur selten werden weichere Abschnitte ersichtlich.
Die Farben sind natürlich mit guter Sättigung. Gelegentlich
erscheint die Darstellung allerdings etwas blass, was jedoch nicht
nach einem Stilmittel ausschaut, da ebenso der Kontrast schwächer
eingestellt wurde und gerne noch etwas kräftiger hätte ausfallen
können. Das macht sich selbstverständlich beim Schwarzwert
bemerkbar, der hier und da nicht seine volle Pracht entfalten kann.
Abgesehen davon ist das Bild frei von Schmutz oder gar
Kompressionsspuren.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch Englisch in DTS-HD Master
Audio vor. Die Abmischung ist ausgewogen und natürlich, wie zu
erwarten aber auch sehr frontlastig ausgefallen. Dafür klingen die
Stimmen sehr natürlich und klar. Die Dialoge sind jedenfalls
jederzeit deutlich zu verstehen. Der Subwoofer ist hingegen leicht
unterfordert, auch wenn einige passable Bässe zu vernehmen sind.
Surroundeffekte sind nur vereinzelt vorhanden und wenn, dann
beschränken sich diese meistens nur auf einige unspektakuläre
Hintergrundgeräusche. Das Original bietet abgesehen vom
natürlicheren Klang keinen nennenswerten Mehrwert, sondern besitzt
ähnliche Qualitäten.
Ausstattung
Die Ausstattung präsentiert sich sehr dürftig. Als filmbezogene
Extras gibt es neben dem deutschen und dem Original Kinotrailer
eine einzige geschnittene Szene (in SD, die zurecht entfernt
wurde), sowie ein Featurette zu den Visuellen Effekten (in HD), das
wenigstens sehr interessant ausgefallen ist und sehr gut
illustriert in welchen Szenen in der Darstellung optisch
„geschummelt“ wurde. Darüber hinaus gibt es nur noch einige Trailer
zu weiteren Produktionen aus dem Hause Sunfilm Entertainment. Ein
Wendecover ist wie bei diesem Herausgeber üblich mit dabei.
Fazit
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Technisch befindet sich die Blu-ray gerade noch im grünen Bereich,
muss aber mit einigen Mankos kämpfen. Das Bild erreicht lediglich
gute Schärfe ohne wahre HD Momente zu preiszugeben. Der Kontrast
könnte obendrein besser sein. Der Ton ist sehr frontlastig und
etwas schwach auf der Brust ausgefallen. Dafür sind die Dialoge
ausgezeichnet zu verstehen. Extras sind Mangelware und bieten kaum
nennenswerten Mehrwert. Regisseurin Sheree Folkson hat bei ihrer
ersten Kinoproduktion nicht alles falsch gemacht. Die Geschichte
ist zumindest unterhaltsam und humorvoll, schafft es aber nicht
eine glaubwürdige Charakterzeichnung rüber zu bringen. (sah)
Story: 5/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 3/10
Gesamt: 6/10
Kaufempfehlung: 5/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP
BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Magnat