173 min Spielfilmlänge ....... "man oh man ...." habe ich mir gestern Abend gedacht. "Schaffe ich das heute noch?"

Ja, ich habe es geschafft. Und das ohne einmal den Gedanken entwickelt zu haben, dass doch der Film endlich am Ende angelangt sein würde.
Ich bin nicht im Besitz der Romanvorlage, und ich habe sie auch nie gelesen.
Die Hörbücher sind auf dem Weg zu mir.

Von daher kann ich wertefrei das Drehbuch beurteilen. Welches fantastisch gelungen ist. Die Charaktere wurden allesamt glaubwürdig aufgestellt. Auch rlaubt es keinen Heldentum. Jeder Charakter wird auch mit seinen Schwächen dargestellt. Gut gelungen ist der ruhige Aufbau und Ablauf der Geschichte.

Wo das Drehbuch schon stark ist, macht die Regieführung unter Oplev im selben hohen Anspruch weiter. Der minimale Soundtrack und eine wenig überzeichnete Beleuchtung sorgen für eine perfekte Untermalung der gezeigten Szenen von Anfang bis Ende.
Oplev versteht es, die Charaktere absolut glaubwürdig und realistisch zeigen zu lassen. Die entstandenen Szenen sind selten so gut auf die Schauspieler abgestimmt, wie es hier der Fall ist.
Eine wahre Freude ist, wie doch knapp 3 Stunden verbracht werden können.
Denn langweilig ist es absolut nicht. Der Zuschauer fiebert bei den Charakteren mit. Nicht nur bei den Hauptcharakteren, er fragt sich auch zu den Nebenschauplätzen, was sie wohl für eine Rolle spielen mögen.
Der Film rückt nicht im Ansatz vorschnell mit einer Lösung raus, sodass die Spannung immer auf hohem Level bleibt.

Das Bild ist eine wahre Pracht. Der Film zeigt düstere Szenen mit kalten Farben, wie auch Tagesszenen in warmem Licht und Farbfülle.
Beides versteht das Mastering in hohem Standard umzusetzen. Nahaufnahmen sind sowas von rein, dass jede Pore gesehen werden kann.
Die Farben wirken zu keinem Zeitpunkt blass oder unruhig. Stets bleibt eine Detailtreue vorherrschend, die ich der Referenz zuschreibe.

Der Soundtrack ist sehr minimalistisch, aber die Stücke gut ausgewählt. Der Film hält für seine ruhige Erzählweise aber sogar viele Einlagen für die Surround-Speaker parat. Eine neue Erfahrung war es für mich, auch bei einem Film der klar auf Dramaturgie denn Action setzt, mit Hilfe von Mehrkanal-Ton eintauchen zu können.

Die Extras möchte ich nicht ansprechen. Die habe ich mir nach 173min Filmgenuss nicht mehr angesehen.

Fazit:
Zumindest für den ersten Film gebe ich eine klare Kaufempfehlung aus.
Dramaturgisch und vom Spannungsaufbau und -haltung, habe ich selten Vergleichbares gesehen.

Danke für dein informatives Review :thumb:
Da ich weder Film/Buch kenne bekomme ich aber immer mehr intresse sie mir doch noch zu besorgen.

Danke dir. :)
Von Freunden die die Bücher und auch die Filme kennen, ließ ich mir sagen das der zweite und dritte Film aber merklich in der Regie abfallen. Davon werde ich mich am Wochenende selber ein Bild machen können.

Der erste Teil ist sicherlich insgesamt der stimmigste Teil der Filmtrilogie, aber von einem "merklichen" Abfall in der Regie kann m.E. nicht gesprochen werden.
Mir hat die Trilogie ausgesprochen gut gefallen, Freunde aktionlastiger Filme, bzw. Freunde der schnellen Schnitte sollten von den Filmen allerdings die Finger lassen.

Kann ich nach dem Sehen des zweiten Films schonmal zustimmen.

Lediglich die Bildqualität ist bei "Verdammnis" merklich im Keller angesiedelt.

gestern hab ich jetzt endlich mit dem ext. cut der filme angefangen und zwar mitm ersten film.

nachdem ich jetzt die kinofassung mit deutschem ton gesehen hatte, das remake im oton und gestern jetzt eben die langassung in schwedisch mit englischen untertiteln muss ich doch sagen dases remake irgendwie besser wirkt.

es wirkt einfach düsterer .. gewaltvoller und mehr hochglanz. beim original hat mich jetzt gestört das eben Lisbeth im original eher androgyn angehaucht ist.. finde Noomi rapace wirkt mir da zu stemmig, und nicht so "kaputt" wie sie im remake rüber kommt. auch finde ich einige szenen im original einfach zu lasch (die vergewaltigungszene hatte ich härter in erinnerung, ebenso die keller szene gegen ende) auch fand ich einige änderungen beim remake dann doch passender...

bin mir zimlich sicher das sie martin am ende von sich aus jagt im original. im remake fragt sie praktisch erst um erlaubnis (may i kill him ? und bekommt diese dann auch) so wirken halt eben einige charas ganz anders.

auch finde ich schauspielerisch Michael Nyqvist, dann doch nicht so passend wie daniel craig für die rolle... craig ist einfach der bessere schauspieler. das selbe mit rooney mara wirkt doch passender !

klar hatten beide versionen auch ihre guten ideen aber grade das ende und die schlüsselszenen sind im remake dann doch deutlich besser...

über die bildqualität vom original kann man aber beim ersten teil nicht meckern, der ist echt gut umgesetzt. zumindest bei der UK bluray konnte man nicht selten bei nahaufnahmen hautporen, bartstoppeln usw erkennen. :)