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"Deep Color" welcher Vorteil?

Gestartet: 15 Apr 2008 01:22 - 39 Antworten

Geschrieben: 27 Jan 2009 19:07

KaneBlu

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Und wie erklärt sich das den mit den Laser TVs´die angeblich einen noch höheren Farbbereich abdecken als LCD/Plasma/CRT? Oder hat das gar nichts damit zu tun? Da kenn ich mich gar nicht aus...
2025 Q1 : Meine Excel-Liste sagt : Sammlung 925 Titel. Gesehen ca. 1473 Titel. ( Blu-ray, DVD, VOD, Cine, ... Liste seit 2015 Q3. Eine Serienstaffel zählt übrigens idR als 1 Titel... ) 
Geschrieben: 27 Jan 2009 19:20

kekskruemel

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Die Farbtiefe in Bit ist etwas rein digitales. Eine Reduktion der analog unendlichen Farbpalette auf eine digital begrenzte Anzahl (bei 8 Bit 256 Graustufen, oder 256 Farben, je nachdem ob die 8 Bit pro Grundfarbe oder für alle drei Grundfarben zur Verfügung stehen).
Somit entsteht die begrenzte Farbpalette erst, wenn der analoge Filmstreifen digitalisiert wird.
Was wir also auf einer DVD oder BD sehen, ist also nicht nur bezüglich der Auflösung, sondern auch in punkto Farbtiefe noch nicht 100 %ig das, was auf dem Material drauf wäre.
Der unendliche Farbreichtum wird auf 16,777 Mio. Farben begrenzt, um mit 24 Bit digital klar in Nullen und Einsen definierbar und darstellbar zu werden.

Bei den Abtastungen die man heutzutage macht, wird am Abtaster intern meist mit 14 oder 16 Bit gearbeitet und diese dann adaptiv extern in ein logarithmisches 10-Bit-File umgewandelt. Das 10-Bit-log-File enthält in gewissen Bereichen (mittlere Helligkeit) die feinsten Abstufungen, zu hell und dunkel hin werden die Abstufungen gröber. Dadurch erreichen wir gerade in den mittleren Grau und Farbwerten eine sehr hohe Präzision, wie bei einem 14 Bit File. Nur die Schatten und die Lichter sind gröber.

Beim Colorgrading im Postproduktionsprozess wird noch einmal hier und da an Kontrasten und Farben herummanipuliert, so daß sich hier wirklich der Vorsprung von 10-Bit / Color gegenüber dem Endmedium, das nur 8-Bit/Color hat, lohnt, da sich durch die zwei zusätzlichen Bits in der Postproduktionsphase auch durch die Bearbeitung keine zu großen Rundungsfehler ergeben.

Hast Du mal einen DAT Rekorder besessen? Da gab es neben der normalen 48kHz/16 Bit bzw. 44 kHz/16 Bit Aufnahme auch den Longplay Modus. Da lief das Band in halber Geschwindigkeit und es mußte auch auf die halbe Datenrate heruntergeschaltet werden, also statt 48 k x 16 Bit x 2 (Kanäle) = 1,536 Mbit/s auf 768 kbit/s.
Das wurde realisiert durch eine Verringerung der Abtastfrequenz auf 32 kHz. Das reichte aber nicht aus, da 32 k x 16 Bit x 2 = 1,024 Mbit/s gewesen wären. Also mußte auch die Bittiefe reduziert werden. Auf 12 Bit. 32 k x 12 Bit x 2 = 768 kbit/s.

Damit aber die Dynamik von 96 dB erhalten bleibt (bei 12 Bit, wären ja nur 72 dB möglich und da könnte schon ein leichtes Hintergrundrauschen hörbar sein), hat man sich einfallen lassen, die 4096 Werte eines 12 Bit Signals von ganz leise bis maximal laut nicht in gleich großen Stufen aufzuteilen sondern in kleinen Stufen für leise Signale und in großen Stufen frü große Signale. Dadurch verschleppt man sich zwar quasi das Quantisierungsrauschen in die Signale mit größerem Pegel, aber was solls, wenn der Pegel größer ist, hört man das Rauschen eh nicht so. Ein konstantes Quantisierungsrauschen fällt ja nur in Signalpausen auf.

Mit dieser kleinen Adaption hat man mit lediglich 12 Bit, also 4096 digitalen Pegelstufen eine Dynamik erzeugen können wie bei einem 16 Bit Signal mit 65.536 Pegelstufen.

Das funktioniert natürlich nur in einem begrenzten Maß.

Das selbe passiert nun bei der Umwandlung der linearen 14 Bit in nichtlineare / logarithmisch angeordnete 10 Bit (10-Bit-log). Hier löst man auch gewisse Bereiche bilddynamisch dichter auf und andere weniger dicht.
Ist ein Trick. Aber er funktioniert.

Hoffe das war jetzt nicht all zu wirr erklärt - so spontan aus der Tasche raus. :)
Geschrieben: 27 Jan 2009 19:39

kekskruemel

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Zitat:
Zitat von KaneBlu
Und wie erklärt sich das den mit den Laser TVs´die angeblich einen noch höheren Farbbereich abdecken als LCD/Plasma/CRT? Oder hat das gar nichts damit zu tun? Da kenn ich mich gar nicht aus...
Das ist zwar wieder eine andere Baustelle, aber ebenso interessant. Alle Farben, die auf einem CRT, LCD, TFT, Plasma dargestellt werden, werden aus den drei Grundfarben rot, grün und blau zusammengemischt. Nun gibt es hier aber in der Natur eigentlich keine echte Trennung zwischen vollgrün und z.B. gelblichgrün. Die Übergänge sind hier fließend.

Bei der Theorie der additiven Farbsynthese müssen wir uns daher also immer fragen: Was ist denn nun das Normgrün, das Normrot und das Normblau.

Genau diese Fragen beantworten viele (nicht nur eine) Normen, die im Bereich TV, Druckindustrie, Video, Film, Leuchtmittel etc. aufgestellt wurden und an die sich alle Endgeräte möglichst präzise halten müssen.
Diese Übereinkünfte hat man getroffen, als das Farbfernsehen noch in den Kinderschuhen steckte und bestimmte Dinge (Farben und Wellenlängen) möglich waren und andere eben nicht. Deshalb haben wir es hier mit teilweise recht veralteten Normen (und damit recht "veralteten" Standards zu den Grundfarben) zu tun.

Leuchtstoffe haben sich verbessert, man kann heute viel grüneres Grün, viel blaueres Blau und viel roteres Rot an Farbstoffen z.B. für CRT-Mattscheibenbeschichtungen herstellen, wie früher. Doch wenn man das tut, dann ist alles plötzlich viel bunter als vorher - geradezu unnatürlich bunt.

In der analogen Videotechnik war es immer schwer sowas wie Referenzwerte für die einzelnen Farben mitzuliefern, also hat man sich damit begnügt, daß bestimmte Sättigungsgrade und Reinheitsstufen der Grund- und Sekundärfarben auf CRTs eben nicht gehen.

In der Computertechnik zum Beispiel haben sich andere Standards entwickelt. Die Farbräume differieren daher.

Mit Lasertechnologie kann man nun nochmal bezüglich der Wellenlängen der Grundfarben in ganz andere Bereiche vorstoßen, in der ihr keine bisher bekannte Technik wirklich das Wasser reichen kann. Und mit digitaler Signalübertragung ist auch die automatische Anpassung an ein anderes Farbprofil nicht mehr so das Problem.

Es wird spannend.
Allerdings hat mich bei den Lasersystemen eine andere Sache bisher noch nicht so überzeugt. Die Bilder waren mir (bei dem was ich bisher gesehen habe) immer zu flimmerig und wenig stabil. Ich hoffe, das hat sich geändert.

Wir werden sehen.
Geschrieben: 27 Jan 2009 20:11

matadoerle

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matadoerle ist durch Rattenkinder vollkommen ausgelastet.

mal wieder so nebenbei die Welt erklärt! Danke keks :D
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Geschrieben: 27 Jan 2009 20:43

kekskruemel

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Nochmal zur logarithmischen Kodierung.
Das funktioniert ungefähr so. Im linearen 16-Bit Signal kommen alle möglichen Pegelstufen zwischen 0 und 65.536 (oder 1 und 65.536 je nach Kodierungsnorm) vor.
Nun versucht man die auf z.B. 12 Bit so zu verteilen, daß die feinen, kleineren Pegelstufen sehr akkurat abgebildet werden, also genau so feinstufig wie im 16 Bit System.

Zu den größeren Pegeln hin ist man dann großzügiger und faßt aus dem 16 Bit System mehrere Pegelstufen zusammen zu einem entsprechenden 12-Bit-log-Wert.
Etwa so:

(bitte die Zahlen sind nur Beispiele und keinesfalls die echten richtigen Tabellen, die gehen auch nicht so knallhart von einem 2er Schritt auf einen Viererschritt hoch und so weiter. Außerdem hab ich hier gegen Ende gemogelt, weil mir das zu aufwendig war, nachzurechnen, wann ich wo welche Vergrößerungen der Schritte machen müßte um exakt bei 4096 dann auch bei 65.536 zu landen. Die Tabelle erklärt nur wie das Prinzip funktioniert. Keine Gewähr auf die Richtigkeit der Zahlen!)

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Geschrieben: 28 Jan 2009 15:18

Antonius168

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Also ich denke dass mit neuesten HD-Kameras aufgenommene Filme solche Farbtiefen unterstützen werden - bisher ist das max 16bit - aber oft nur 8.

Ob das Sinn macht oder nötig ist bleibt halt abzuwarten. Abgesehen davon, kann man auch schon für die Zukunft Planen und denken. Hätten die Philosophen vor 2000 Jahren nicht über Atome Disskutiert, wären doch heute kaum Geräte entworfen worden um diese zu betrachten.
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Geschrieben: 28 Jan 2009 16:38

kekskruemel

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Tun sie auch. Die professionellen jedenfalls. Die Frage war allerdings, ob es sich bei ALTEN Filmen lohnt / machbar ist. Die Antwort: ja und ja. Und wirds gemacht und kommts auch so beim User an? Ja und nein.
Geschrieben: 28 Jan 2009 17:05

HDTV38

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Zitat:
Zitat von kekskruemel
Tun sie auch. Die professionellen jedenfalls. Die Frage war allerdings, ob es sich bei ALTEN Filmen lohnt / machbar ist. Die Antwort: ja und ja. Und wirds gemacht und kommts auch so beim User an? Ja und nein.


Ich glaube persönlich nicht das in naher Zukunft solche Filme rauskommen werden, wo die es noch nicht mal auf die Reihe bekommen deutschen HD-TON zum Standard werden zulassen!!!:cool:
Geschrieben: 29 Jan 2009 00:42

kekskruemel

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Ja... dito, aber die Hoffnung stirbt zuletzt :)
Geschrieben: 27 Dez 2009 23:54

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Wieder mal hochhol.

Kopmme aus dem Bereich Fotografie. Daher stelle ich mir die Frage welche Farbräume BRs können? Welchen Farbraum können Beamer und Plasmfernseher? Oder ist das (noch) kein Thema.

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