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Stop Making Sense - Talking Heads (UK Import ohne dt. Ton)

Gestartet: 18 Mai 2012 11:09 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
26.07.2010
Laufzeit:
89 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Mai 2012 11:09

Jason-X

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Stop Making Sense - Talking Heads (UK Import ohne dt. Ton) Blu-ray Review

Es ist nicht unüblich, dass ehemalige Videoclip Regisseure das Genre wechseln und fortan Kinofilme drehen, wie z.B. McG, Michael Bay oder Gore Verbinski. Dass aber ein Filmemacher hingeht und im Jahr 1984 beschließt eine Konzertaufnahme zu drehen, ist ungewöhnlich und auch heutzutage nach wie vor eine Seltenheit. Bei der Band handelt es sich um die amerikanische New Wave Band Talking Heads um Frontmann David Byrne, die sich zu der damaligen Zeit sich gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befanden.

Story
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Die Talking Heads wurden 1975 von den Kunststudenten David Byrne, Chris Frantz und dessen Freundin Tina Weymouth gegründet, die sich allesamt in der Rhode Island School of Design kennenlernten. Allerdings konnte man erste Erfolge 1983 mit dem Album „Speaking in Tongues“ den internationalen Durchbruch feiern, was man mit diesem Konzertfilm festgehalten hat. Benannt nach einer Textzeile aus dem Song „Girlfriend is better“ beschritt Jonathan Demme (Das Schweigen der Lämmer, Philadelphia) mit Stop Making Sense komplett neue Wege, denn er hat nicht nur als Filmregisseur das Konzert einer Band auf Zelluloid eingefangen, sondern darüber hinaus noch etliche neue Ideen mit eingebracht. Gefilmt wurden drei aufeinander folgende Konzerte im Dezember 1983 im Pantages Theater in Hollywood, Los Angeles.

Bereits zu Beginn des Auftrittes steht fest, dass der Zuschauer Ungewöhnliches geboten bekommt, denn David Byrne betritt zunächst alleine die Bühne. Lediglich mit einer Akustikgitarre und einem Ghettoblaster intoniert er den Song „Psycho Killer“. Beim nächsten Stück „Heaven“ gesellt sich Bassistin Tina Weymouth mit dazu. Während den nächsten folgenden Tracks, folgen immer mehr weitere Musiker wie Schlagzeuger Chris Frantz, Gitarrist Jerry Harrison oder Keyboarder, bis dann letztendlich bei „Burning Down The House“ die komplette Band inklusive Backgroundsängerinnen zusammen spielt. Was man der Show zu keinem Zeitpunkt ansieht: Jede Performance, jede Aktion, die Beleuchtung, die Choreografie, sogar Gestiken und Mimiken wurden akribisch einstudiert. Sogar Fehler wurden bewusst eingesetzt (z.B. der Stolpertanz von Byrne bei „Psycho Killer“). Und die Rechnung der Band geht auf, denn so ein Konzert gab es – egal welchen Aspekt man berücksichtigt – nie wie* der. Stop Making Sense ist aus diesem Grund mehr als nur eine simple Konzertaufnahme, das ist Kunst, und zwar auf sehr hohem Niveau.

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Dies honorierte die National Society of Film Critics im Jahr 1985 mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm. Um dies zu erreichen, waren etliche Anstrengungen notwendig. Sämtliche Requisiten wurden schwarz angestrichen, um Reflexionen zu vermeiden. Wasserflaschen waren komplett verboten. Auf farbige Lichter wurde verzichtet, stattdessen experimentiert man mit Stehlampen (z.B. bei dem Song „This Must Be The Place (Naïve Melody)“), Projektionen oder Beleuchtung nur von unten. Sensationell ist der Vorspann von Pablo Ferro, der bewusst an seine Arbeiten bei Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben erinnert. Ebenfalls außergewöhnlich: Während des ganzen Auftrittes ist das Publikum nur rudimentär zu sehen. Erst beim letzten Song „Crosseyed And Painless“, ist es komplett zu sehen. Auch wenn man die Talking Heads bisher nicht kannte, sollte man einen Blick riskieren, denn Stop Making Sense ist keine Konzertaufnahme im gewöhnlichen Sinne, sondern sowohl ein Zeugnis über den Zenit einer einzigartigen New Wave Band der 80er Jahre als auch eine einzigartige Show, die es in diesem Umfang kein zweites Mal mehr gab.

Bildqualität
  • MPEG*-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,78:1

  • remasterte Originalaufnahmen

  • gute und authentische Farbdarstellung

  • ordentliche Bildschärfe, jedoch ohne herausragende HD*-Momente

  • deutlich erkennbares Filmkorn

  • guter Schwarzwert mit verbesserungs*fähiger Durchzeichnung

  • Bildqualität passt zum Gesamtkonzept

  • einige Schmutzpartikel

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Die Bildarstellung lässt Nostalgiegefühle aufkommen. Das deutlich erkennbare Filmkorn macht keinen Hehl um das Alter der Aufnahmen. HD*-Puristen werden eine herausragende Bildschärfe vermissen. Aber gerade der leicht schmutzige Look macht die besondere Atmosphäre bei Stop Making Sense aus. Mitunter kann dieses Manko sogar als gewolltes Stilmittel bezeichnet werden.


Tonqualität
  • Englisch DTS-*HD Master Audio 5.1 Studio Mix, Englisch DTS-*HD Master Audio 5.1 Feature Film Mix, Englisch PCM 2.0

  • zwei unterschiedliche DTS*-HD Master Audio 5.1 Abmischungen

  • generell (bewusst) wenig Publikumsgeräusche

  • sehr guter, präsenter Bass

  • klare und dynamische Abmischung

  • sehr authentische Atmosphäre

  • Gesang immer klar verständlich

  • jedes Instrument deutlich erkennbar

Der Feature Film Mix entspricht der Studio Abmischung, welche noch mal digital remastered und neu abgemischt wurde. Während die Originalaufnahme mehr nach Studio klingt und wenig Live Atmosphäre aufkommen lässt, erscheint die neu konzipierte Tonspur hingegen deutlich lebendiger und vermittelt auch mehr das Gefühl, bei einem Konzert anwesend zu sein. Während des Songs "Thank You For Sending Me An Angel" sind Bild und Ton kurzfristig asynchron, was aber wohl mit den verschiedenen Aufnahmen zusammenhängen dürfte.

Ausstattung
  • Audiokommentar von Regisseur Jonathan Demme und der Band

  • 1999 Press Conference aus dem Jahr 1999

  • David Byrne Interviews…David Byrne

  • Trailer

  • drei Bonussongs ("Cities" und "Big Business / I Zimbra")

  • Storyboardvergleiche

  • Big Suit

Das komplette Bonusmaterial liegt überwiegend in 1080i vor. Neben dem sehr informativen Audiokommentar mit Regisseur Jonathan Demme und der kompletten Band fällt vor allem die über einstündige Pressekonferenz auf, die ausschließlich exklusiv auf dieser Blu*-ray enthalten ist. Die übrigen Extras bieten gute Ergänzungen zur Konzertaufnahme, wobei vor allem das Interview (David Byrne befragt sich selbst) sehr viel Unterhaltung bietet. Drei Songs, die es nicht in das Gesamtset geschafft haben, sind wenigs*tens gesondert mit auf die Disc gepackt worden.

Fazit
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Technisch gibt es bei dieser Blu*-ray wenig Grund zur Klage. Alters*, vermutlich aber auch stilmittelbedingt, bietet das Bild zwar keine herausragend scharfen Aufnahmen, kann aber in sämtlichen anderen Aspekten überzeugen. Der Ton besticht hingegen mit nahezu perfekter Qualität. Die dynamische und klare Abmischung, die authentische Atmosphäre und vor allem zwei unterschiedliche DTS-*HD MA Spuren lassen kaum Grund zur Klage. Die Talking Heads waren schon immer eine außergewöhnliche Band, deswegen ist es nicht weiter verwunderlich, dass ihre einzige Konzertaufnahme Stop Making Sense ebenfalls äußerst eigenwillig ist. Das ist es aber, was das Besondere ausmacht: Die Show, die dem Zuschauer vorgesetzt wird, ist nicht nur einzigartig, sondern durchweg sehr unterhaltsam. Den Titel sollten sich auch Nichtfans der amerikanischen Truppe mal ins Visier nehmen. (sah)


Story: 8/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 8/10
Gesamt: 8/10

Kaufempfehlung: 8/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP BD30
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Magnat


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