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Hypocrisy - Hell over Sofia Live

Gestartet: 09 Mai 2012 15:56 - 4 Antworten


Veröffentlichung:
21.10.2011
Laufzeit:
185 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 09 Mai 2012 15:56

Kuro77

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Hypocrisy: Hell over Sofia - 20 Years of Chaos Blu-ray Review


Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger Jahre, kristallisierte sich im Heavy Metal eine neue Spielart heraus, welche die sowieso schon beispiellose musikalische Härte nochmals auf ein bisher nicht gekanntes Niveau hob: der Death Metal. Pionierarbeit leisteten dabei insbesondere Bands aus Florida. Morbid Angel, Obituary, oder die Urväter Death sind jedem Fan ein Begriff. Nur kurze Zeit später bildete sich in Skandinavien ein weiteres Zentrum des Death Metal heraus. Hauptsächlich aus Schweden eroberten Bands wie Entombed, Unleashed oder Tiamat die Herzen der Fans extremer Musik. Eine schwedische Band, die bis heute auf eine treue Fan­Basis bauen kann ist Hypocrisy, die seit 1991 aktiv sind. Da ein 20­jähriges Jubiläum immer ein guter Zeitpunkt zum Feiern ist, nimmt die Band dieses Ereignis zum Anlass, eine Live Blu­ray zu veröffentlichen.


Story:

Es liegt in der Natur der Sache, dass man mit einer extremen Musikrichtung wie dem Death Metal keine riesigen Hallen füllt. Schauplatz des Konzerts ist die Blue Box in Sofia, die mit ca. 1.500 Fans bestens gefüllt ist. So entfaltet sich auch eher eine intime Clubatmosphäre, die eine ganz eigene Intensität erzeugt, als es in großen Mehrzweckhallen oder Stadien der Fall ist. Die Bühne ist ebenfalls nicht besonders groß, so dass auch nicht viel Platz für aufwändige Aufbauten bleibt. Bis auf einige obligatorische Marshall Verstärker, einem Podest für das Schlagzeug und zwei mannshohen Aufstellern des Bandlogos, ist die Bühne mit den Musikern bereits restlos ausgefüllt.

Die Lichtshow beschränkt sich ebenfalls auf das Wesentliche. Auch hier kein Vergleich zu dem Bombast einer Metallica Show beispielsweise. Dies ist weder möglich, noch gewollt. Denn es geht einzig und allein um die Band und ihre Musik. Das sehen die bulgarischen Fans ähnlich, denn die vier Skandinavier werden von der ersten bis zur letzten Minute frenetisch gefeiert, was sich sichtlich auf die Spielfreude der Musiker überträgt. Für denjenigen, der bisher noch nicht mit Death Metal in Berührung gekommen ist, öffnet sich hier freilich ein eigenartiges musikalisches Paralleluniversum. Warum der Death Metal als eine der extremsten Musikrichtungen gilt, wird hier mehr als deutlich. Die Musik ist schnell, laut und brutal. Der „Gesang“ besteht aus einer Mischung aus Kreischen und Grunzen, der in erster Linie als weiteres „Instrument“ zu verstehen ist und nur bedingt Inhalte übermitteln möchte. Dass es in den Texten, passend zur brutalen Musik, nicht ums Blümchenpflücken geht, dürfte sich von selbst verstehen.

Doch gerade Hypocrisy beschränkt sich nicht nur auf die handelsübliche Tod-­und­-Teufel Thematik. Bandleader, Gitarrist und Sänger Peter Tägtgren lässt ebenfalls seiner Vorliebe für Science Fiction im Allgemeinen und Aliens im Besonderen freien Lauf. So freuen sich Fans natürlich sehr über die Bandklassiker „Roswell 47“, „The Final Chapter“ oder „Fractured Millennium“. Auch musikalisch entfernte sich die Band bereits recht früh von einigen Death Metal Dogmen und ließ beispielsweise atmosphärische Keyboardelemente in die Songs einfließen, wodurch das Repertoire von Hypocrisy um eine gewisse melodiöse Note erweitert wird. Stumpfes Geknüppel ist hier also nur in einzelnen Sequenzen angesagt. Darüber hinaus entfalten sich durchaus anspruchsvolle Songstrukturen, die die erstklassigen technischen Fähigkeiten der Musiker über die volle Spielzeit von knapp 90 Minuten offenbaren. Ungeübte Ohren werden diesen progressiven Ansatz jedoch kaum zu würdigen wissen, denn letztlich bleibt es extreme Musik, die sich niemals einer breiten Masse erschließen wird. Fans kommen hier jedoch voll auf ihre Kosten, was sich mehr als deutlich in den enthusiastischen Reaktionen des Publikums widerspiegelt.


Bildqualität:
  • Videocodec MPEG­4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p

  • gute Schärfe und Detailzeichnung

  • Details bleiben bis in den Bildhintergrund erkennbar

  • sehr guter Schwarzwert, der zu keiner Zeit in dunkles Grau abdriftet

  • kein Banding oder Rauschen bei schwierigen Lichtverhältnissen

  • natürliche Farben

  • ausgewogene Kontraste

  • keine Bewegungsunschärfen

Die Bildqualität ist durchgängig hervorragend. Besonders der solide Schwarzwert überrascht, der bei vielen Musik Blu-­rays nicht immer überzeugt. Referenzwerte werden jedoch zu keiner Zeit erreicht.


Tonqualität:
  • Linear PCM 2.0 Stereo

  • relativ leise Abmischung

  • unterdurchschnittliche Tiefbasswiedergabe

  • Sound bleibt durchgängig ohne Druck und Wucht

  • Subwoofer ohne Beschäftigung

  • Bassdrums des Schlagzeugs erzeugen keinen Druck

  • Instrumente mäßig differenziert

  • Bassgitarre nur diffus wahrnehmbar

In der wichtigsten Disziplin enttäuscht die vorliegende Musik Blu-­ray. Die Tonspur ist einfach zu „dünn“. Der schlichte Stereoton entfaltet zu keiner Zeit auch nur die geringste Durchschlagskraft. Es scheint fast so, als wurde der Tiefbass bei der Abmischung vergessen. Im Vergleich zu ähnlichen Veröffentlichungen von Metallica, Iron Maiden oder Rush ist die hier vorliegende Tonspur absolut enttäuschend und einer Metal Band schlicht unwürdig.


Ausstattung:
  • 20 Years of Chaos and Confusion – Dokumentation (ca. 93 Minuten, HD)

  • Weed out the Weak – Video Clip (HD)

Für Fans ist die vollwertige Dokumentation hochinteressant. In gut anderthalb Stunden wird hier die gesamte Bandgeschichte beleuchtet. Es kommen sowohl aktuelle als auch ehemalige Mitglieder von Hypocrisy zu Wort. An amüsanten Anekdoten mangelt es dabei nicht, was den Titel der Doku mehr als rechtfertigt. Neben allen bisher veröffentlichten Alben wird auch das Leben auf Tour thematisiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Tournee durch Südamerika im Jahr 2010.


Fazit:

Ausgerechnet in der essentiellen Disziplin versagt die vorliegende Musik Blu-­ray. Bei der Tonspur fallen besonders gravierend der zu leise Pegel und der fehlende Druck in den unteren Frequenzen ins Gewicht. Das Bild erfüllt aktuelle Standards. Die Dokumentation liefert einen interessanten und umfassenden Blick in die Vergangenheit der Band.

Hell over Sofia liefert Fans extremer Musik die uneingeschränkte Vollbedienung. Mit Hypocrisy zeigt sich hier eine der führenden und dienstältesten schwedischen Death Metal Bands in Hochform. Das Konzert bildet die abwechslungsreiche Bandgeschichte umfassend ab. Neben schnellen und kompromisslosen Songs kommen auch die eingängigeren und atmosphärischen Kompositionen nicht zu kurz. Die mittlerweile jahrzehntelange Bühnenerfahrung zeigt sich im routinierten und anspruchsvollen Zusammenspiel der vier Musiker. Für ungeübte Ohren wird das alles trotzdem eher nach Chaos und Konfusion klingen, denn von radiotauglichem Mainstream sind die vier Todesmetaller aus Schweden Lichtjahre entfernt.


Kurzbewertungen:

Story: 9/10
Bild: 8/10
Ton: 5/10
Extras: 7/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 8/10
Die Kaufempfehlung der Hypocrisy: Hell over Sofia - 20 Years of Chaos Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP­LX5090 (50“) (kal.)
BDP: Pioneer BDP­LX71
AVR: Pioneer SC­LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M­500 (Surround)
#2
Geschrieben: 09 Mai 2012 16:31

Jason-X

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tolles Review zur Bd einer tollen Band, echt lächerlich, dass der Ton so schwach ausgefallen ist :(
#3
Geschrieben: 09 Mai 2012 16:33

Jason-X

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hier übrigens die Setlist:
1. Valley Of The Damned
2. Hang Him High
3. Fractured Millenium
4. Adjusting The Sun
5. Eraser
6. Pleasure - Osculum - Penetralia "Medley"
7. Apocalypse - 4th Dimension (Medley)
8. Killing Art
9. A Coming Race
10. Let The Knife Do The Talking
11. Weed Out The Weak
12. Fire In The Sky
13. The Final Chapter
14. Warpath
15. Roswell 47
#4
Geschrieben: 14 Mai 2012 07:09

Sawasdee1983

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Auf diese Review hab ich gewartet, toll geschrieben und bin total geschockt dass der Ton so schwach sein soll :eek:
MfG Pierre

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#5
Geschrieben: 14 Mai 2012 09:06

shiverwolf

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Tolles review danke
nur warum ist der ton so schwach ? das ist schade...aber egal ich hole sie mir, ich liebe die band
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MY SHIELD IS DISGUST
MY SWORD IS HATRED
IN THE EMPEROR'S NAME
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