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Reality XL

Gestartet: 25 Apr 2012 12:38 - 1 Antworten


Veröffentlichung:
26.04.2012
Laufzeit:
83 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 25 Apr 2012 12:38

Jason-X

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Reality XL Blu-ray Review

Deutschen Produktionen wird gerne - aber jedoch unbegründet - Zweifel ob seiner Qualität entgegengestellt. Das begründet sich vor allem darin, dass den heimischen Filmen für die Dreharbeiten das große Budget ihrer Pendants aus Übersee fehlt, um vor allem spektakuläre Bilder verspricht. Dafür verzichten viele deutsche Filmemacher auf den großen Tamtam und reduzieren sich oft auf das Wesentliche: Das Schauspiel an sich. Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Personalunion Thomas Bohn begnügt sich in seinem neusten Werk Reality XL mit lediglich vier Schauspielern und greift dabei zudem ein hochkomplexes, doch dessen ungeachtet äußerst interessantes Thema auf.

Story
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Bei den Arbeiten im Kontrollraum des Teilchenbeschleunigers des Cern verschwinden plötzlich auf unerklärliche Weise 23 Mitarbeiter der Nachtschicht. Lediglich der etwas verschrobene Professor Konstantin Carus verlässt den Raum, als wenn nicht geschehen wäre. Grund genug für Staatsanwalt Robin Spector zusammen mit der Kriminalbeamtin Sophia Dekkers der Sache etwas näher auf den Grund zu gehen und den verbliebenen Wissenschaftler zu verhören. Bei der Suche nach Antworten ist indes bald unklar, wer in Wirklichkeit die Fäden in den Händen hält und ob überhaupt alles tatsächlich so ist, wie es scheint.

Thomas Bohn ist mit dem Independent Film Reality XL ein großes Risiko eingegangen, da er zur Finanzierung seine beiden Lebensversicherungen kündigte und Crew und Darsteller mit Erfolgsbeteiligung entlohnte. So kam die Dreharbeiten mit gerade mal 90.000 Euro Budget aus, was man dem Film keineswegs ansieht, sprich: das Qualitätslevel liegt hoch. Dabei wird dem Zuschauer kein großes Effektspektakel geboten, sondern vielmehr ganz spartanisch bloße Schauspielkunst, die sich die vier Hauptdarsteller Heiner Lauterbach (Das Experiment, Männer), Annika Blendl (Tatort, Zweiohrküken), Max Tidof (Comedian Harmonists) und Godehard Giese (Die Akte Golgatha, Lila Lila) untereinander aufteilen und dazu ihr ganzes Können zeigen.

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Es mag vielleicht hier und da ein wenig überzogen oder gar unrealistisch wirken, aber letztendlich stellt sich im Finale der Grund dafür heraus, so dass alles wieder einen Sinn ergibt. Denn so verwirrend die Geschichte stellenweise sein mag, so logisch ist die Auflösung zum Schluss. Doch keine Angst, denn die abwegigste Idee, dass die Wissenschaftler von einem plötzlich entstandenen schwarzen Loch verschlungen wurden, wird umgehend ausgeschlossen. Dafür wird dem Publikum eine mannigfaltige Interpretationsmöglichkeit geboten, die zahlreiche, überraschende Wendungen verspricht. Der Physiker Brian Greene lässt mit seinem Buch The Hidden Reality basierend auf der Stringtheorie grüßen und auch religiöse Ansichten werden nicht ausgeschlossen. Die tatsächliche Ursache offenbart sich erst am Ende. Oder etwa doch nicht?

Es gelingt nicht vielen mit wenig Mitteln einen derart ambitionierten und qualitativ überdurchschnittlichen Film abzudrehen. Thomas Bohn ist dies jedoch gelungen, wobei selbstverständlich auch eine gehörige Portion Idealismus aller Beteiligten mit dazu gehört. Reality XL überzeugt nicht restlos; so kann keineswegs geleugnet werden, dass die Geschichte halbherzig oder unausgegoren ist. Wem Der Totmacher (mit Götz George) oder Der Gott des Gemetzels mit Christoph Waltz und Kate Winslet) gefallen hat, kann sich in ungefähr vorstellen, auf was er sich bei diesem Film einlässt und darf bedenkenlos zugreifen.

Bildqualität
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Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1 Auf den ersten Blick scheint das Bild herausragend zu sein. Der Grund hierfür: Herausragende Schärfe auf Referenzniveau, die jedes feinste Detail kristallklar darstellt. Doch bei näherer Betrachtung fallen doch einige unschöne Aspekte auf, die den positiven Ersteindruck erheblich schmälern. Dabei ist das größte Problem ist ein unangenehmes Banding, dass sich - dadurch bedingt, dass zu 90% der Film in ein und derselben Location spielt - durchweg bemerkbar macht. Ein schwaches Clouding bei den Maschinenbeleuchtungen kommt ergänzend hinzu. Immerhin sind die Farben ganz in Ordnung, wenn auch generell das Bild etwas dunkel dargestellt wird, was aber wohl mit dem Drehort zusammen hängen dürfte, da dort ein schummeriges Licht sich vorfindet. Der Schwarzwert ist wiederum ausgezeichnet, lediglich die Durchzeichnung lässt etwas zu wünschen übrig.

Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0 Der Ton ist lediglich in deutscher Sprache vorhanden, dazu leider nur komprimiert in Dolby Digital 5.1 und Dolby Digital 2.0. Aber auch wenn die Abmischung verlustbehaftet ist, klingt sie sehr natürlich und dynamisch. Da kann sich manch eine HD-Spur eine Scheibe von abschneiden. Trotz der Tatsache, dass in diesem Film ausschließlich die (stets sehr gut verständlichen) Dialoge im Vordergrund stehen, wurden sämtliche Lautsprecher mit eingebunden. So tönen häufig Score-Einspielungen, Klangeffekte oder auch einzelne Hintergrundgeräusche (Maschinengebrummel, leises Pochen, etc.) aus den hinteren Kanälen, was eine ausgezeichnete Atmosphäre erzeugt. Lediglich der Subwoofer könnte noch ein wenig mehr Druck erzeugen, jedoch abgesehen davon geht der vorliegende Ton vollkommen in Ordnung.

Ausstattung
Auf der Blu-ray befindet sich das Mindestmaß an Extras wieder. Der Audiokommentar mit Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Thomas Bohn sowie Schauspieler Heiner Lauterbach ist ganz interessant und liefert einige informative Details zu den Dreharbeiten, bei denen auch die eine oder andere Anekdote nicht fehlt. Das Making of liegt lediglich im SD Format vor, erlaubt aber gute Einblicke zu Hintergründen bei der Entstehung des Films und auch zu den Dreharbeiten selbst. Dadurch wird vor allem noch mal der enorme Idealismus verdeutlicht. Das Feature "Sprung ins Wasser" (in HD) zeigt eine Wetteinlösung von Thomas Bohn, der dafür um den Gefrierpunkt in einen See springen muss. Der Trailer zum Film (in HD) rundet das Gesamtangebot ab. Die Blu-ray befindet sich in einen schicken Pappschuber. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden.

Fazit
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In technischer Hinsicht wird enttäuschender Weise keine Qualität nach aktuellem Standard geboten. Zwar besitzt das Bild eine erstaunlich herausragende Schärfe, doch zahlreiches Banding trübt diesen Eindruck erheblich. Der Ton liegt unerfreulicherweise nur komprimiert in Dolby Digital vor, erweist sich aber dennoch als äußerst dynamisch und authentisch mit guten Surroundeinsätzen. Beim Bonusmaterial findet sich der normale Standard wieder, der einige interessante Informationen zum Film bietet. Respekt an Regisseur und Drehbuchautor Thomas Bohn, der dieses riskante Projekt heran getraut und umgesetzt hat. Reality XL verspricht dabei nicht nur spannende und kurzweilige Unterhaltung, sondern herausragende Schauspielkunst. Fans von gewaltigem Action- und Effektspektakel sollten allerdings von einem Kauf absehen, denn das ist in diesem Film nicht vorhanden. (sah)

Story: 7/10
Bildqualität: 6/10

Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 5/10
Gesamt: 6/10

Kaufempfehlung: 7/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S490
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Magnat
#2
Geschrieben: 26 Apr 2012 10:20

Gandalf123

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Klingt nach etwas schwerer Kost, aber dein sehr gelungener Review macht Lust auf den Film.


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