Boyguard
Story 7
Bild 6
Ton 5
Ausstattung 3
Gesamt 5
Bodyguard ist der erste und erfolgreichste Film der im
Februar 2012 verstorbenen Pop-Diva Whitney Houston. 1992 spielte
sie hier an der Seite von Kevin Costner auch im Film eine
erfolgreiche Sängerin, die wahrhaftig unter Beschuss gerät.
Erstmals liegt nun eine HD-Fassung fürs Heimkino vor, in der sich
Nervenkitzel und Romantik abermals vermischen.
Story
Grossansicht
Sicherheitsexperte Frank Farmer (K. Costner) tritt immer dann auf
den Plan, wenn ein Promi in Lebensgefahr schwebt. Die neueste
Kundin des Leibwächters ist die Pop-Queen Rachel Marron (W.
Houston). Zunächst geraten Frank und Rachel klirrend aneinander, da
die Sängerin die strikten Sicherheitsvorkehrungen ihres Bodyguards
alles andere als gutheißt. Als dann jedoch klar wird, dass sie
nicht nur Drohbriefe erhalten hat, sondern bereits ohne ihr Wissen
in ihr Haus eingebrochen wurde, lernt sie Franks Arbeitsweise zu
schätzen. Das ungleiche Paar kommt sich näher und Frank muss sich
zwischen seiner professionellen Einstellung zu seiner Arbeit und
seinen Gefühlen für Rachel entscheiden, um seinen Job nicht aus den
Augen zu verlieren und seine Klientin zu schützen.
Bodyguard war 1992 einer der Knaller an den
Kinokassen, was nicht zuletzt dem Hype um Whitney Houstons erste
Filmrolle geschuldet war. Dass der Soundtrack, allen voran
natürlich Houstons Schmachtfetzen “I Will Always Love You”, auf
jeder Radiostation rauf und runter dudelte, dürfte sein übrigens
zum Erfolg des Streifens beigetragen haben. Bis heute ist
Bodyguard gern gesehenes Opfer von Parodien, seien
es
American Dad,
Die Simpsons oder Adam Sandlers
Bulletproof. Tatsächlich war
Bodyguard bereits zum Kinostart ein leicht
pathetischer Liebesfilm, dessen vorhersehbarer Plot nicht unbedingt
für großes Geschichtenerzählen steht.
Grossansicht
Dennoch hat der Film dank der gut miteinander harmonierenden
Hauptdarsteller Costner und Houston einigen Charme und wer auf
gefühlvolle Pop-Balladen steht, wird am Soundtrack seine wahre
Freude haben. Hinter der Oberfläche verbirgt sich gar eine dezente
Gesellschaftskritik, da Costner als hart arbeitender Bodyguard auf
seinen Verstand angewiesen ist und sich somit im Film eher für eine
rationale Richtung entscheidet. Houston als reiche Diva hat dies
nicht nötig und repräsentiert jene Upper Class, die sich erlauben
kann nur nach ihren Gefühlen zu handeln, weil sie ohnehin nicht
mehr auf richtige Arbeit angewiesen ist. Somit zählt
Bodyguard zwar zu den kitschigeren aber auch zu
den intelligenteren Liebesfilmen und lässt sich gerade angesichts
des ausstehenden Remakes immer noch gut anschauen.
Bildqualität
-
Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung
1080p
-
typischer 1990er-Look mit gedämpften, blaustichigen
Farben
-
viel Filmkorn, das speziell in dunklen Szenen etwas zu sehr in
den Vordergrund tritt
-
für einen Katalogtitel dennoch überdurchschnittlicher Detailgrad
in Nahaufnahmen und mittelweiten Einstellungen
-
keine Rauschfilter zu erkennen und auch kaum
Bildbeschädigungen
Grossansicht
Warner liefert für
Bodyguard einen ordentlichen
Transfer ab, der zwar stellenweise starkes Filmkorn aufweist, aber
nicht nachträglich verschlimmbessert wurde. Das Material befindet
sich in gutem Zustand, denn Beschädigungen sind kaum zu entdecken
und das Bild ist gemeinhin sehr ruhig. Überraschend gut ist auch
der Detailgrad, der trotz der typischen 1990er-Optik positiv
auffällt. Dies gilt jedoch in erster Linie für Aufnahmen im
Tageslicht, denn in dunklen Szenen, die den Film leider dominieren,
ist das Bild generell weicher. Die Schwarzwerte sind stabil, so
dass man den Leibwächter visuell an sich heranlassen kann.
Tonqualität
-
Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1),
uvm.
-
deutscher Ton nur in Stereo
-
Abmischung klingt kraftlos und die Musik setzt sich nicht
ausreichend ab
-
Dialoge gut verständlich, das Alter der Abmischung ist aber
stets erkennbar
-
verlustfreier Originalton bietet deutlich mehr Dynamik und
Bass
-
auch die Musikwiedergabe ist in der englischen Spur klar
überlegen
Der deutsche Stereo-Ton ist eher fade und verleiht weder den
wenigen Action-Einlagen noch den Musik-Szenen ausreichend Gewicht.
Die Dialoge sind zwar klar verständlich, man hört den Aufnahmen das
Alter aber deutlich an. Ob ein Upmix hier viel gebracht hätte, ist
allerdings fraglich und so kann man die Tonspur zumindest als
zweckmäßig bezeichnen. Die verlustfreie Original-Surround-Spur
zieht in allen Belangen deutlich an und setzt vor allem den
erfolgreichen Soundtrack im Klangbild viel besser ab. Auch der Bass
ist hier wesentlich kräftiger, was sich besonders bei den
Konzertszenen bemerkbar macht.
Ausstattung
Das Extrapaket ist etwas spärlich ausgefallen: Es gibt einen
Trailer in Standardauflösung, das Musikvideo zu „I Will Always Love
You“ (SD) sowie das Making-Of Erinnerungen an Bodyguard (SD; ca. 27
Min.). Letzteres ist eine neuere Produktion und lässt Cast und Crew
mit ihren Erinnerungen an die Dreharbeiten zu Wort kommen.
Beispielsweise erläutert Kevin Costner seine Herangehensweise an
den Charakter Frank Farmer, den er bewusst als bodenständigen,
normalen Kerl angelegt hat. Natürlich regiert hier teilweise das
übliche Selbstlob, dennoch gibt es einige interessante Einblicke in
die Produktion und die Nachwirkungen des populären Films. Etwa
diskutiert man, was es eigentlich heißt, als Leibwächter zu
arbeiten und täglich gegen Bezahlung sein Leben für eine Person
aufs Spiel zu setzen.
Fazit
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Visuell macht
Bodyguard eine gute Figur: Trotz der
etwas tristen 1990er-Optik erreicht das Bild einen verhältnismäßig
hohen Detailgrad bei guten Schwarzwerten. Die deutsche
Stereo-Abmischung ist kraftlos und enttäuscht ausgerechnet bei der
Musikwiedergabe. Das Extra-Paket spendiert immerhin ein aktuelleres
Making-Of, das Fans des Films ans Herz zu legen ist und Cast und
Crew den Film
Bodyguard Jahre später nochmals
Revue passieren lässt. Auch wenn viele Zuschauer den Film heute als
Liebesschnulze abtun, enthält der Film zwischen den Zeilen ein paar
subtile Seitenhiebe auf die Unterschiede zwischen dem hart
schuftenden Leibwächter Frank Farmer und der emotionalen
Upper-Class-Sängerin Rachel Marron. Wer hier zwischen den Zeilen
liest, bekommt wesentlich intelligentere Unterhaltung geboten, als
bei aktuellen Romantik-Streifen von der Stange. Wer also über den
enttäuschenden Ton hinwegsehen kann und nicht zu viele Extras
erwartet, kann sich angesichts des guten Bildes und der
ansprechenden Handlung heute noch unter Frank Farmers
Personenschutz stellen. (anw)
Kaufempfehlung6 von 10
Die Kaufempfehlung der Bodyguard Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
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