Crazy, Stupid, Love Blu-ray
Review
So manch einer wird die Trennung vom Partner nach mehrjähriger
Beziehung nur schwer verkraften, vor allem, wenn bereits Kinder mit
im Spiel sind. So ist es nicht weiter verwunderlich, wenn das
komplette Weltbild ins Wanken gerät und man sich selbst
hinterfragt. Dass dabei die Liebe ein seltsames Spiel treibt,
erkannte nicht nur Connie Francis in ihrem Song, sondern auch
Hollywood und schickt in
Crazy, Stupid, Love eine
prominente Riege an Darstellern in eine verzwickte aber sehr
humorvolle und romantische Geschichte. Manch ein Zuschauer wird
sich an der einen oder anderen Stelle sicherlich selbst
wiederfinden.
Story
Grossansicht
Als Cal aus heiterem Himmel erfährt, dass seine Frau Emily sich von
ihm scheiden lassen will, bricht eine Welt für ihn zusammen, zumal
sie obendrein auch fremdgegangen ist. Er verfällt in Selbstmitleid,
ist einsam und hat keinen Erfolg bei Frauen und beklagt sein
Schicksal Tag für Tag in einer Bar, wo er den anderen Gästen zur
Last fällt. Doch Stammgast und Womanizer Jacob hat Erbarmen und
lehrt ihn alle Tricks, mit denen er bei Frauen landen kann.
Allerdings hat Jacob selbst ein Problem, denn er versucht
verzweifelt, bei der hübschen Hannah zu landen. So sind beide auf
der Suche nach der großen Liebe, was sich aber letztendlich nicht
als so einfach herausstellen soll.
Die beiden Regisseure Glenn Ficarra und John Requa haben bereits
mit
I love you Phillip
Morris bewiesen, dass Sie ein Händchen für
besonderen Humor haben. Anhand des Drehbuchs von Dan Fogelman
(
Rapunzel – Neu
verföhnt,
Cars 1 +
2) hat das Duo eine außerordentlich humorvolle
romantische Komödie geschaffen, die Hauptdarsteller Steve Carell
wie auf den Leib geschnitten ist. Dabei beginnt
Crazy,
Stupid, Love noch recht zurückhaltend. Der Humor,
anfänglich noch eher ironisch und unterschwellig platziert, gewinnt
mit der Zeit jedoch immer mehr an Fahrt und präsentiert eine Menge
an Schenkelklopfern (Stichwort: Sauna). In dieser Hinsicht wird der
romantische Anteil stellenweise stark in den Hintergrund gedrängt,
ist aber dennoch konsequent vorhanden, sei es bei dem Sohn, der
hoffnungslos in seine Babysitterin verliebt ist, Cal, der immer
noch der Liebe seines Lebens hinterhertrauert oder dem Womanizer
Jacob, der nicht so wirklich bei Hannah landen kann.
Die treibende Kraft der Geschichte ist die Komposition aus Trauer,
Verzweiflung, Liebe, Hoffnung und Missverständnis, die von allen
Charakteren ausgehen. Obwohl es offensichtlich ist, dass Steve
Carell, der seine Rolle so souverän wie bereits in
Dan -
mitten im Leben und
Jungfrau (40),
männlich, sucht... spielt, die Hauptfigur ist,
werden sämtliche Nebendarsteller geschickt in die Handlung mit
eingebunden. Zum einen schlägt sich Ryan Gosling (
Wie ein einziger
Tag,
Das perfekte
Verbrechen) als charmanter Aufreißer sehr gut.
Zu keinem Zeitpunkt besteht Zweifel, dass er die Frauenwelt nicht
im Griff hat – bis auf eine Ausnahme. Julianne Moore
(
Die Stadt der
Blinden,
Magnolia) als Ehefrau Emily
steht dem in nichts nach. Ihre Zerrissenheit ist ihr deutlich ins
Gesicht geschrieben, als sie Cal aus fadenscheinigen Gründen wegen
der Heizungsanlage anruft.
Grossansicht
Doch auch Emma Stone (
Einfach zu
haben,
Zombieland), Kevin Bacon
(
Mystic
River,
Sleepers) oder Marisa Tomei
(
The
Wrestler,
Der
Mandant) bekommen genug Freiraum, um ihre
Charaktere zu entwickeln. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch
Jonah Bobo als Cals Sohn Robbie, der verzweifelt versucht, bei
seiner großen Liebe Jessica (A. Tipton) zu landen, die jedoch einen
ganz anderen im Sinn hat. Der Vorteil dieser vielschichtigen
Handlung ist, dass das Regisseuren-Duo nie die Nachvollziehbarkeit
aus dem Auge verliert. Ein roter Faden ist immer erkennbar. Zu
keinem Zeitpunkt entsteht der Eindruck: In welche Richtung soll
dieser Film gehen? Umso lustiger ist dann die hervorragende
Auflösung im Showdown, welcher die heikle Situation in der sich
alle befinden sehr unterhaltsam auflöst.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,40:1
Das Bild liegt im Ansichtsverhältnis 2,40:1 vor und wurde im Format
MPEG-4/AVC kodiert. Die Darstellung erweist sich als sehr
natürlich. Vor allem die Farben sind diesbezüglich sehr kräftig und
gerade bei Tagaufnahmen strahlend, wie beispielsweise in der
Shopping Mall oder in der Traumsequenz im Garten. Die Schärfe
insbesondere bei Nahaufnahmen ist außerordentlich gut, ansonsten
vereinzelt aber auch etwas weich. Ein schwaches Filmkorn ist zu
erkennen, das allerdings keine störenden Ausmaße annimmt.
Vereinzelt tritt ein leichter Rotstich auf, der sich bei den
Gesichtern bemerkbar macht (vorm Klassenzimmer beim Elternabend).
Der Kontrast ist herausragend. Der Schwarzwert kann sich ebenfalls
sehen lassen, lediglich die Durchzeichnung wäre verbesserungsfähig
gewesen.
Tonqualität
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Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1, u.v.a.
Wie bei Warner so üblich, liegt die deutsche Spur lediglich in
Dolby Digital 5.1 vor, während das Original verlustfrei in DTS-HD
Master Audio 5.1 enthalten ist. Der Unterschied ist deutlich
festzustellen: Die Abmischung bei der Synchronisation ist an sich
recht natürlich, muss aber Abstriche bei der Dynamik und vor allem
im Tieffrequenzbereich hinnehmen. Vor allem bei der Musik ist der
Subwoofer absolut unterfordert. Einige leichte Bässe sind zwar
vereinzelt erkennbar, eine deutliche Durchsetzung fehlt leider.
Aufgrund dieses Mankos sind wenigstens die Dialoge die ganze Zeit
über (bis auf eine Ausnahme bei der Autofahrt zu Beginn) sehr gut
verständlich. Der eher frontlastige Klang bietet vereinzelte
dezente Hintergrundgeräusche (Regen, im Restaurant)
Hintergrundgeräusche. Die englische Originalspur präsentiert sich
hier wesentlich authentischer. Der Bass ist schön kräftig und
druckvoll, wohingegen die hinteren Lautsprecher auch öfter
eingesetzt werden.
Ausstattung
Bei den Extras befindet sich eine übersichtliche Anzahl an
Features. Diese liegen immerhin komplett hochauflösend in Full-HD
vor. Bei „Steve und Ryan gehen in eine Bar“ (Dauer ca. 7 Minuten)
sinnieren die beiden Darsteller über die Liebe an sich, den Film
sowie ihre Rollen. Ähnliches wird ebenso bei „Der Womanizer findet
sein Glück“ (Dauer ca. 6 Minuten) geboten. Die Schauspieler
erzählen von den Dreharbeiten und Geschichten zu einzelnen Szenen.
Bei den nicht verwendeten Szenen wird einerseits eine Menge
Material geboten (Dauer ca. 12 Minuten), andererseits sind diese
nicht einzeln anwählbar. Ein Untertitel kann jederzeit optional
zugeschalten werden. Als Extraschmankerl gibt es noch eine digitale
Kopie obendrauf. Ein Wendecover ist leider nicht vorhanden.
Fazit
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In technischer Hinsicht kann die Blu-ray nicht zu 100% überzeugen.
Das Bild erscheint zwar sehr natürlich hat aber vereinzelt
Schwächen bei der Schärfe und der Durchzeichnung. Beim Ton fällt
der komprimierte Klang negativ auf und lässt schmerzlich
Authentizität und Druck vermissen. Die Extras sind gänzlich in HD
enthalten, bieten jedoch nur mäßige Info zum Film. Nicht viele
schaffen es eine derart vielschichtige Geschichte ausgezeichnet
aufzulösen und zugleich den Zuschauer ausgezeichnet über die
komplette Strecke zu unterhalten. Glenn Ficarra und John Requa ist
es mit
Crazy, Stupid, Love gelungen. Trotz vieler,
humorvollen Einlagen ist die Herzlichkeit und Sehnsucht konsequent
vorhanden. Manchmal verrückt, manchmal blöd, aber immer liebevoll.
(sah)
Story: 8/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1602
Lautsprecher: Magnat