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Mein Stück vom Kuchen

Gestartet: 22 Feb 2012 07:40 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
16.02.2012
Laufzeit:
109 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 22 Feb 2012 07:40

Jason-X

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Mein Stück vom Kuchen Blu-ray Review

Die Weltwirtschaftskrise hat weltweit nicht wenige Opfer hervorgebracht, wobei die Ursache hierfür die Mittel- und Unterschicht noch heute in Rage und Unverständnis versetzt. Viele haben in dieser Zeit ihre Jobs verloren und hatten und haben ihre Mühe wieder auf die Beine zu kommen. Regisseur und Drehbuchautor Cédric Klapisch hat sich dem Thema angenommen und mit Mein Stück vom Kuchen ein sozialkritisches Drama mit humorvollen Anleihen gedreht. Für die Hauptrollen wurden Karin Viard (Nichts zu verzollen) und Gilles Lellourche (Kleine wahre Lügen) mit der Aufgabe verpflichtet, ihren Charakteren die notwendige Tiefe zu verleihen.

Story
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Knapp 20 Jahre lang arbeitete die 3-fache Mutter France in Dünkirchen in einer Fabrik, bis diese eines Tages überraschen geschlossen wird. Da sie keinen Ausweg sieht, geht sie nach Paris, um dort als Putzfrau zu arbeiten. Schnell findet sie eine Anstellung bei dem erfolgreichen, aber skrupellosen Börsenmakler Stephane Delarue. Als dieser mitbekommt, wie rührend France sich um seinen Sohn Alban kümmert, erweitert er ihr Tätigkeitsfeld und stellt sie auch als Tagesmutter ein, so dass sie fortan wieder ausreichend Geld verdient. Ihr Leben könnte nicht besser verlaufen, als sie plötzlich die Geister der Vergangenheit wieder einholen.

Sowohl der Trailer als auch das Blu-ray Cover lassen hinter Mein Stück vom Kuchen eine romantische Komödie erwarten. In Wirklichkeit entpuppt sich dahinter eher ein sozialkritisches Drama, bei dem allenfalls vereinzelte Elemente von Romantik und Humor aufkommen, im nächsten Moment vom ernsten Thema der Geschichte allerdings wieder in den Hintergrund gedrängt werden. Stilistisch hat sich Klapisch, wie er auch selbst zugibt, von den Komödien der 40er und 50er Jahre beeinflussen lassen, wobei die Zuschauer in der heutigen Zeit damit ihre Probleme haben werden. Um den wirtschaftlichen Aspekt wird kein Geheimnis gemacht, gleich im Vorspann wird man mit Aktienindizes und Börsenticker konfrontiert. Aber auch während des Filmes werden die beiden Seiten der Weltwirtschaftskrisen-Medaille deutlich illustriert. Auf der Seite der Gewinner steht der rücksichtslose Börsenmakler Stephane, von allen nur Steve genannt, emotionslos und kalt. Er ignoriert seine Umwelt und ist nur auf Erfolg und seinen eigenen Vorteil bedacht, wird diesem Leben aber langsam überdrüssig.

Auf der anderen Seite befindet sich France als Verliererin, die nach 20 Jahren ihren Job loswird. Sie steht vor dem Abgrund ihres Lebens und weiß nicht mehr weiter, kämpft jedoch darum einer besseren Zukunft entgegen zu sehen. Trotz all der Schicksalsschläge geht sie dennoch positiv an die Sache heran und wagt sogar den Schritt, ohne ihre Kinder in der Großstadt ihr Glück zu suchen. Als diese beiden Welten aufeinandertreffen ist das zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit finden die beiden dessen ungeachtet immer mehr zueinander, müssen aber feststellen, dass ihre Herkunft und ihre Vergangenheit doch nicht zusammenpassen.

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Die Erzählweise ist etwas verwirrend. Zwar erfahren beide Figuren eine tiefe Charakterzeichnung, manche Nebenplots, wie z.B. die Liebesgeschichte in Venedig machen hingegen nicht viel Sinn und sind nicht sonderlich zweckdienlich, sondern eher langweilig. An den Schauspielern liegt es dabei keineswegs, denn sowohl Karin Viard als auch Gilles Lellourche verkörpern ihre Rollen sehr überzeugend und verleihen ihnen einen glaubwürdigen Charakter. Vor allem Letzterem nimmt man den gewieften und herzlosen Börsenhai sehr gut ab. Gerade die starke schauspielerische Leistung stützt die eher schwache Geschichte immens. Der Film verschenkt jedoch eine Menge an Potential, denn gegen ein sozialkritisches Drama gibt es an sich nichts einzuwenden. Stellenweise ist aber schwer zu erkennen, in welche Richtung der Film will. Schwerwiegend ist ebenso die scheinheilige Doppelmoral der Selbstjustiz, die in diesem Fall deplatziert erscheint und sich vereinzelt sogar aufdrängt. Wenn man berücksichtigt, in welche Genre-Ecke der Film gedrängt wird, will dieser Kuchen gar nicht so recht schmecken. So wird dem Zuschauer weder Fisch noch Fleisch geboten.

Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1 Das Bild hinterlässt einen mehr als ordentlichen Eindruck. Die Schärfe ist gut, wobei stellenweise eine weiche Darstellung zu erkennen ist, wobei vereinzelt die Fokuspunkte falsch gesetzt wurden, wie z.B. im Hotel in Venedig. Absolut herausragende HD-Momente kommen nur selten vor. Die Farbwiedergabe ist kräftig und natürlich mit einem leicht matten Unterton, der das triste Grundthema ausgezeichnet unterstreicht. Passend dazu umfasst der Kontrast ein umfangreiches Spektrum mit einem schön fließenden Farbübergang. Der Schwarzwert hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Vereinzelt treten leider schwache Augenblicke auf, in denen das Schwarz kraftlos dargestellt wird.

Tonqualität
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Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1 , Französisch DTS-HD Master Audio 5.1 Sowohl die deutsche als auch die französische Originalspur liegt allen Audiophilen zur Freude in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung klingt sehr natürlich mit einer ausgezeichneten Dynamik. Lediglich der Subwoofer hält sich mit seinen dezenten Bässen ein wenig verhalten im Hintergrund. Dafür können die sehr guten Hintergrundgeräusche mit hervorragender Direktionalität wieder Boden wettmachen. Die Surroundlautsprecher geben in vielen Szenen wie beispielsweise im Börsenmaklerbüro oder am Umschlagplatz im Hafen von Dünkirchen eine sehr authentische Atmosphäre wieder. Die Hintergrundmusik ist sehr abwechslungsreich und stellenweise gewöhnungsbedürftig. Generell sind die Dialoge ausgezeichnet verständlich.

Ausstattung
Die Liste an Extras erscheint nicht wirklich umfangreich. Sonderlich aussagekräftig ist das knapp 30 minütige Making of (in SD) auf jeden Fall nicht. Dafür werden eine Menge an geschnittener Szenen (in SD / ca. 29 Minuten) geboten. Manche davon hätten sogar sehr gut in den Film gepasst und ihm eine übersichtlichere Struktur verliehen. Leider sind diese aber nicht einzeln anwählbar. Lediglich das Interview mit Cédric Klapisch sowie die Trailer liegen in HD vor. Ein Wendecover ist darüber hinaus ebenfalls vorhanden.

Fazit
Wie auch beim Film selbst hat auch die technische Seite ihre Mängel. Das Bild bietet zwar eine ausgezeichnete Farbwiedergabe, hat allerdings seine Schwächen bei der Schärfe und dem Schwarzwert. Der Ton präsentiert sich hingegen besser. Vor allem in Bezug auf Surroundeffekte und Authentizität gibt es keinen Grund zur Klage. Das Bonusmaterial ist überschaubar ausgefallen und bietet nur begrenzt weitere Informationen zum Film.

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Mein Stück vom Kuchen erweckt den Eindruck eine sozialkritische Dramedy (Mischung aus Komödie und Drama) zu sein, lässt aber deutliche Elemente von Humor schmerzlich missen und auch die Hauptaufgabe, die Schattenseite der Weltwirtschaftskrise zu illustrieren, gelingt nur bedingt. Überzeugen können letztendlich nur die herausragenden Hauptdarsteller, ob dies jedoch für ausgezeichnete Unterhaltung genügt, muss schließlich der Zuschauer entscheiden. Auf alle Fälle sollte man nicht den Fehler begehen und sich vom Trailer oder vom Plakat täuschen zu lassen. (sah)


Story: 6/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 7/10

Kaufempfehlung: 7/10

Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic DMP-BD30
AV-Receiver: Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat
#2
Geschrieben: 27 Feb 2012 11:47

Breiti

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ich stimme der Revieweinschätzung zu: Für eine Komödie zu wenig Humor und für ein Szialdrama etwas zu plakativ und vereinfachend - trotzdem aber unterhalsam.
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde

#3
Geschrieben: 27 Feb 2012 11:57

Jason-X

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unterhaltsam war er schon auf ne gewisse Art und Weise, mich hat halt die Vermarktung des Titels sehr gestört


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