Wisst ihr noch, wann ihr euch das letzte Mal bei einem Spiel so
richtig gegruselt habt? Ich rede nicht von den kleinen
Schockmomenten, bei denen man kurz verkrampft ist und sich danach
über sich selbst amüsiert hat. Nein, ich meine diese Momente, in
denen man sich nicht getraut hat, noch eine Minute weiterzuspielen
und erst durchatmen konnte, nachdem die Konsole/der PC
ausgeschaltet war. Ich denke da mit Schrecken an mein 14.
Lebensjahr, als
Resident Evil den Weg in mein CD-Laufwerk
gefunden hat. Diese Angespanntheit und Furcht, im Dunkeln zu
spielen waren für mich stets der Inbegriff eines guten
Horrorspiels. Sicher, man wird älter, bildet sich ein, langsam
alles gesehen zu haben und auch die Resi-Reihe verliert mit der
Zeit einen gewissen Charme, aber im Jahr 2008 sollte mich dieser
Nervenkitzel wieder in seinen Bann ziehen.
Dead Space war
endlich wieder so ein Game, bei dem man das Licht nicht ausschalten
kann und man nach jedem gesicherten Raum kurz durchatmen
muss.
Obwohl der kommerzielle Erfolg etwas ausgeblieben ist,
veröffentlichte
Visceral Games im Jahr 2011 endlich den
Nachfolger. Bereits im Vorfeld erhielt das Spiel kostenlose Werbung
durch ein angestrebtes Verbot durch den Freistaat Bayern. Auch
Publisher
EA konnte durch die Kampagne „Your mother hates
Dead Space 2“ die Vorfreude der Fans hochschrauben. Ob sich das
Warten gelohnt hat und euer Puls wieder in gefährliche Bereiche
schnellen wird, erfahrt ihr im folgenden Test.
Story
3 Jahre sind seit den Vorfällen auf der USG Ishimura vergangen und
Hauptakteur Isaac ist am Ende und befindet sich mittlerweile in
Behandlung in der riesigen Weltraumstation Sprawl, aber die
Vergangenheit rund um den Marker, ein großes Artefakt, welches
Einfluss auf Körper und Geist ausübt und Menschen in monströse
Geschöpfe verwandelt und seine verstorbene Freundin Nicole lassen
den wortkargen Mechaniker nicht mehr los. Die düsteren Bilder in
Isaacs Kopf werde dann auch schneller Realität als ihm lieb ist und
es ist schnell klar: die Necromorph sind zurück und tauchen die
einst normalen Orte wie Kindergarten und Kirche bald in
blutgetränkte Plätze und trachten nach unserem Leben.
Wir nehmen nach der Flucht von der Krankenstation den berühmten
Plasmacutter zur Hand und machen uns auf die Suche nach Antworten.
Wer ist die Frau, die mit uns Kontakt aufgenommen hat, wirklich?
Was hat die Unitology-Religion mit dem Maker und den Necromorph zu
tun? Die wichtigste Fragen von allen bleibt aber weiterhin: was
lauert im nächsten Raum?!
Gameplay
Am aus
Dead Space bekannten Spieldesign hat sich nicht
viel geändert. Immer noch gibt es kein HUD für Munition oder, um
den Gesundheitszustand des Spielers zu sehen. Alle Informationen
sind am Anzug oder direkt an der Waffe abzulesen, was einen
direkter ins Dead Space-Universum eintauchen lässt. Herumliegende
Munition, Medipacks, Geld und Energieknoten zum Aufrüsten der
Waffen wurden genau wie die festen Speicherpunkte ohne große
Änderungen aus dem Vorgänger übernommen.
Neben der Erledigung von Feinden mit bekannten und teils neuen
Waffen, gehören auch wieder kleiner Rätsel zu den Hauptaufgaben.
Diese sind aber stets fair und lassen sich mit etwas Überlegung
auch lösen ohne google oder ähnliches lösen.
Der Aufenthalt in der „Zero Gravity“, also Bereiche ohne
Schwerkraft, sind gegenüber dem Vorgänger ausgedehnter und bilden
eine gute Abwechslung zu den dunklen, beklemmenden Gängen. Auch
hier solltet ihr aber stets die Augen offen halten, denn die Feinde
lauern überall und überraschen einen an sicher geglaubten
Passagen.
Einen Kritikpunkt bilden bei Dead Space 2 die fehlenden Bosskämpfe,
was der ansonsten großartigen Präsentation noch die Krone
aufgesetzt hätte.
Grafik und Sound
Dead Space 2 hat grafisch einen großen Sprung nach vorne gemacht.
Auch wenn wir die meiste Zeit in dunklen Abschnitten bewegen,
zeigen allein die tollen Charaktermodelle, was auf den Konsolen
möglich ist..
Die Licht- und Schatteneffekte sind sehr gut gelungen und tragen
neben dem tollen Sound (passende Anlage vorausgesetzt) einen großen
Teil zur beklemmenden Atmosphäre bei. Wenn wir durch Nebel laufen,
vor uns plötzlich ein Schatten durch das Licht huscht, aber
gleichzeitig ein metallisches Klirren hinter uns zu hören ist, sind
die Nerven extrem angespannt und man muss erst einmal neuen Mut
fassen.
Umfang
Es ist nicht leicht, hier eine Bewertung abzugeben, denn einerseits
möchte man aus diesem Alptraum so schnell wie möglich flüchten, auf
der anderen Seite bewirken diese kurzen Momente des Triumphs,
nachdem man einen Raum unbeschadet „gesäubert“ hat, dass man nie
das Ende sehen möchte. Der Umfang geht mit einer Spielzeit von ca.
8-11 Stunden absolut in Ordnung und ich fühlte mich stets gut
unterhalten.
Um sich wirklich einer Herausforderung zu stellen, dem sei der
freizuschaltende Schwierigkeitsgrad „Hardcore“ empfohlen. Hier kann
man insgesamt nur 3 mal speichern und wenn man nach etwas Spielzeit
unachtsam geworden ist, einem der Kopf abgerissen wurde und man
sich plötzlich wieder im Hauptmenü befindet, wird man daran
erinnert, was „Game Over“ früher wirklich bedeutet hat, bevor es
Checkpoints gab.
Fazit
Was soll ich sagen? Ja, ich hatte Angst! Mein Puls rast
rückblickend immer noch, die Hände haben sich schweißnass an den
Controller geklammert und manchmal musste ich auch das Licht wieder
anschalten. Dead Space 2 sorgte bei mir für ähnliche Beklemmungen
wie sein Vorgänger und hat mich absolut überzeugt. Na klar, ein
paar Bossgegner hätten nicht geschadet, der ein oder andere
Levelabschnitt kommt einem recycelt vor, aber nichts davon fällt
wirklich negativ auf. Jeder, der was für Science Fiction, Horror
und 3rd Person Shooter übrig hat, muss Dead Space gespielt
haben.
Pro
-Super Grafik und tolle Soundeffekte
- Spannende Story
- wieder viele
Schockmomente
- bekanntes Dead
Space-Flair
Contra
- fehlende
Bossgegner
- Finale könnte besser
sein
Story 9/10
Gameplay 10/10
Grafik und Sound 10/10
Umfang 9/10
Fazit 9,5/10Über euer Feedback freue ich mich sehr:D
Viele Grüße, Adrian
XBox DOne (The D is silent)