Cole MacGrath ist zurück! Mit inFamous 2 versucht das bekannte
Entwicklerteam Sucker Punch (u.a.
Sly Cooper Reihe) den
Erfolg und die insgesamt guten Wertungen des Vorgängers zu toppen.
Hierbei geht man frei nach dem Motto von Fortsetzungen großer
Hollywood-Blockbuster vor: größer, bunter, lauter! Ob dieses Rezept
auch in der Spielindustrie aufgeht, lest ihr im folgenden
Test.
Story
inFamous 2 startet direkt mit dem Kampf gegen die Bestie, welcher
sich bereits am Ende des 1. Teils angedeutet hat. Nach dem
erfolglosen Versuch, Empire City vor dem Untergang zu retten,
flüchtet Cole zusammen mit Kumpel Zeke und der NSA-Agentin Lucy Kuo
über den Seeweg nach New Marais, um sich für die finale Schlacht
mit neuen Fähigkeiten zu rüsten.
Gameplay
Wie schon in inFamous besteht der Handlungsort aus mehreren
Stadteilen, die erst nach und nach frei zugänglich sind. Ihr
verschießt Blitze, werft Lichtgranaten, klettert und hangelt euch
durch die Hauptstory oder nehmt Aufträge von Passanten an, um die
Gebiete vor den Feinden zu „säubern“.
Klingt spaßig? Ihr habt recht! Auch, wenn die Kletterpassagen
manchmal nerven (hat der Typ Kleber an den Händen?) und die
Komplexität eines
Assassins Creed nicht bieten
können.
Grafik
Auch hier muss sich das Spiel nicht verstecken.
Natürlich kann es mit anderen Exklusivtitel wie
Uncharted
nicht mithalten, aber unter dem Gesichtspunkt der offenen Welt muss
man vor den Entwicklern den Hut ziehen. Es kracht, blitzt und
explodiert während der Gefechte an allen Ecken und es bleibt auch
bei einem Haufen Schergen auf dem Bildschirm in den meisten Fällen
immer flüssig.
Umfang
Wer an Open-World-Games denkt, hat oft
GTA
im Kopf. inFamous 2 geht aber einen ganz anderen Weg und verleitet
den Spieler nicht ständig, durch viele Nebentätigkeiten die
Hauptstory aus den Augen zu verlieren. Dies ist aus meiner Sicht
kein Problem, da mich die Haupthandlung mit den knapp 40 Missionen
genug beschäftigt hat und meisten spannend genug erzählt worden
ist, um mich vor dem Fernseher zu fesseln.
Auch inFamous 2 hat 2 verschiede Enden, die sich nach der
Spielweise richten (gute und böse Taten) und dadurch einen sehr
hohen Wiederspielwert bietet.
Multiplayer
Mittlerweile gehört es zum guten Ton, dass ein MP Modus beim Spiel
dabei ist. Davon kann man halten, was man will. Hier haben wir
allerdings keine klassische Variante wie Koop Part oder Death
Match. Sucker Punch hat sich ein wenig an
Little Big
Planet orientiert und dem Spieler einen Bausatz eingebaut, um
eigene Missionen zu gestaltet. Das klappt nach kurzer Eingewöhnung
erstaunlich gut. Wer keine Lust hat, selber kreativ zu werden, kann
über die Suche die verschiedensten Aufträge anderer User oder des
Entwicklerteams spielen. Dabei wird erst klar, was alles möglich
ist. Von klassischen „Töte alles, was sich bewegt“ bis zu einer
„InFamous meets Space Invaders“ Variante ist alles dabei. Natürlich
werdet ihr auch auf genug „Gurken“ treffen, was anhand der guten
Suchfunktion allerdings nicht die Regel werden wird.
Fazit
Eingangs zog ich die Parallele zur Traumfabrik Hollywood. inFamous
2 macht vieles richtig (sehr gute Grafik, spannende Haupthandlung,
gutes und böses Karma), aber muss sich auch gefallen lassen, bei
der bombastischen Inszenierung den Spannungsbogen der Story
gelegentlich aus den Augen zu verlieren. Trotzdem und schon
aufgrund des hohen Wiederspielwerts spreche ich eine klare
Kaufempfehlung aus. Den 1. Teil solltet ihr aber unbedingt vorher
gespielt haben.
Story 8/10
Grafik 9/10
Steuerung 8/10
Umfang 10/10
Multiplayer 8/10
Gesamt 8/10 :thumb:
PS: Feedback ist herzlich willkommen:-)
Viele Grüße, Adrian
XBox DOne (The D is silent)