Cat Run - Uncut Blu-ray
Review
Bereits in den 30er Jahren wurden aufgrund der Weltwirtschaftskrise
B-Movies produziert, um mit wenig Geld dennoch Unterhaltung für die
Menschen zu bieten. Unter dieser Bezeichnung verstecken sich Filme
mit geringerem Budget, weniger Aufwand und zumeist unbedeutender
Besetzung sowie wenig Anspruch. Dies muss aber nicht zwangsweise
bedeuten, dass dies auf Kosten der Qualität geht. Mit der Zeit
gesellen sich allerdings immer mehr bekannte Gesichter in
B-*Movies, entweder um sich jenseits der großen Blockbuster zu
zerstreuen oder einfach nur, weil die Karriere mittlerweile
abflaut. In diese Riege mit Schauspielern wie Wesley Snipes, Cuba
Gooding jr. oder Meg Ryan reiht sich mittlerweile auch Paz Vega
(
Spanglish,
Triage) mit ihrer Hauptrolle in
Cat Run ein.
Story
Grossansicht
Die Edelhure Catalina, auch Cat genannt, wird bei einer Orgie
Zeugin eines Massenmords. Doch sie kann sich mit diesem Wissen
nicht an die Polizei wenden, da die Regierung in das üble Spiel
involviert ist. Auf ihrer Flucht trifft sie auf die beiden
amateurhaften Privatdetektive Anthony und Julian, die ihr helfen
wollen, den Fall aufzudecken. Dabei wird das Trio nicht nur vom
Geheimdienst, sondern ebenso von einer sadistischen
Auftragsmörderin verfolgt, welche Cat so schnell wie möglich zum
Schweigen bringen soll. Unter der Regie von John Stockwell
(
Turistas,
Into the Blue, The L Word) entstand
2011 im osteuropäischen Serbien die Action Komödie
Cat
Run. Der Film hat lediglich eine Schwäche und das ist der
Anfang. In den ersten 30 Minuten weiß man zum einen nicht, in
welche Richtung sich die Handlung entwickelt und zum anderen, worum
es überhaupt geht. Nach dem Massaker in dem Schloss befindet man
sich plötzlich in Montenegro und muss sich sinnlose Dialoge eines
Kochs und eines Aufschneiders anhören. Nichtsdestoweniger nimmt der
Film nach zirka 30 Minuten immer mehr an Fahrt auf und begeistert
vor allem gegen Ende hin, mit tief schwarzem Humor und sehr
gewalttätigen Actioninszenierungen. Stockwell hat nicht alle
Logiklöcher ausmerzen können (wieso verwendet eine ehemalige MI6
Agentin am helllichten Tag auf der Straße keinen Schalldämpfer?),
erzählt aber eine unterhaltsame Geschichte.
Der Mix aus Komödie und Action ist ihm durchaus gelungen. Gerade
der stellenweise schwarze Humor passt sehr gut zu den sich
steigernden Gewaltdarbietungen und gestattet eine ausgezeichnete
Abwechslung. Die guten Darsteller tragen ebenfalls ihr Scherflein
dazu bei. Hauptdarsteller Scott Mechlowicz
(
Eurotrip) ragt dabei jedoch nicht sonderlich
heraus, dafür aber die übrige Besetzung, allen voran Alphonso
McAuley in der Rolle des aufgedrehten Julian, der mit seinen
lustigen Einlagen oft die Szene an sich reißt. Die Cover kürende
Paz Vega liefert eine gewohnt herausragende Vorstellung mit ihrer
Figur der verfolgten Zeugin ab. Doch auch die Nebendarsteller
wurden mit Bedacht ausgewählt. Obwohl man eher weniger bekannte
Gesichter verpflichtet hat, beherrschen diese dennoch ausgezeichnet
ihr Handwerk. Karel Roden (
Running Scared,
Hellboy,
Largo Winch) spielt wie gewohnt den
Fiesling sehr überzeugend.
Grossansicht
Janet McTeer (
Tideland) sticht als
Auftragskillerin besonders heraus und stielt beinah allen die
Schau. Zu guter Letzt soll Christopher McDonald (
The Faculty,
Happy Gilmore,
House Bunny) nicht unerwähnt
bleiben, dem die Rolle des schmierigen US-Senators sehr gut zu
Gesicht steht.
Cat Run fällt eindeutig in die
Kategorie B-Movie; das ist nicht zu leugnen. Sicher ist unterdessen
aber auch, dass es qualitativ nur wenig an der Geschichte zu
bemängeln gibt, denn hauptsächlich steht viel Kurzweile mit
ansprechender Spannung im Vordergrund.
Bildqualität
Codec: MPEG4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Das geringere Budget ist beim technischen Transfer bemerkbar. Zwar
kann man dem Bild eine an sich gute Qualität attestieren, trotzdem
sind einige kleinere Schwächen zu erkennen. Gerade bei der Schärfe,
die an sich solide ausgefallen ist, sind hier und da weiche
Ausschnitte wahrnehmbar. Auch in Nahaufnahmen merkt man keine
Steigerung. Immerhin ist durchgehend zu erkennen, dass man es mit
einer Blu*ray zu tun hat. Die Farben sind kräftig und natürlich mit
gutem Kontrast. Der Schwarzwert ist gut, erreicht aber in einigen
Momenten keine besondere Tiefe. Die Durchzeichnung ist dessen
ungeachtet vollkommen in Ordnung und lässt keine auffallenden
Details vermissen. Ein leichtes Filmkorn ist generell zu erkennen,
fällt jedoch nicht nennenswert unangenehm auf.
Tonqualität
Grossansicht
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1.
In akustischer Hinsicht wird bessere Leistung geboten. Die
Abmischung erweist sich als dynamisch und natürlich. Der Subwoofer
leistet gute Arbeit, allerdings könnten die Bässe noch etwas
kräftiger sein. Zu Beginn vermisst man die Hintergrundgeräusche,
doch mit der Zeit fallen vermehrt Surroundeffekte auch aus den
hinteren Lautsprechern auf. Die Direktionalität ist nicht
einwandfrei aber ausreichend. Die Dialoge sind jederzeit klar
verständlich und gehen in lauteren Szenen nicht unter (wie z.B.
beim Zuhälter in Luxemburg). Der vielseitige Soundtrack passt sehr
gut zu den jeweiligen Szenen und bereichert den Film.
Ausstattung
Leider haben es nicht außergewöhnlich viele Extras auf die Blu-ray
geschafft. Der Audiokommentar mit Regisseur John Stockwell &
Produzent Bill Perkins bietet einige halbwegs interessante
Informationen zum Film. Die entfallenen Szenen (in SD) bieten
keinen nennenswerten Mehrwert und wurden zu Recht entfernt. Das
Feature „Hinter den Kulissen“ (in HD) liefert hingegen eine gute
Zusammenfassung an Interviews, Filmausschnitten und B-Roll
Aufnahmen, die sehr unterhaltsam sind. Einige Trailer zu weiteren
Produktionen sowie zum Film (in SD) sind auch enthalten. Ein
Wendecover ist darüber hinaus ebenfalls vorhanden.
Fazit
Grossansicht
Die Blu-ray bietet zwar keine außerordentliche aber eine durchaus
zufriedenstellende Qualität. Gerade das Bild weist einige Schwächen
auf, ist indes immer noch Full*-HD würdig. Der Ton präsentiert sich
mit herausragender und kräftiger Abmischung und guten
Surroundeffekten deutlich besser. Die Extras wurden etwas knapp
gehalten, gewähren dennoch ausreichend weitere Details zum Film.
Obgleich man John Stockwells neustem Film
Cat Run
das schmale Budget ansieht, hat er das Bestmögliche herausgeholt
und eine zugleich witzige als auch actionreiche Geschichte
abgeliefert. Der Mix aus derber Action und zotigem Humor sorgt
nicht nur für viel Abwechslung, sondern zugleich für gute
Unterhaltung. (sah)
Story: 7/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 7/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1602
Lautsprecher: Magnat