Arena (2011) Blu-ray Review
Eifrige Filmfans verfolgen regelmäßig in
einschlägigen Portalen oder Zeitschriften die Neuigkeiten über
anstehende Produktionen ihrer favorisierten Schauspieler. Dabei
fallen manche Filme allerdings durchs Raster und erhalten entweder
keine Berichterstattung oder werden nur in einer Randnotiz erwähnt.
Arena, bei dem Samuel L. Jackson (
Pulp Fiction,
Die etwas anderen Cops) und Kellan
Lutz (
A Nightmare on Elmstreet,
Eclipse – Bis(s) zum Abendrot) die
Hauptrollen besetzen, gehört ebenfalls in diese Kategorie. Dieser
Film kam erst gar nicht in die deutschen Kinos, sondern wird nun
direkt auf Blu*-ray veröffentlicht.
Story
Grossansicht
Der angehende Familienvater David Lord könnte nicht glücklicher
sein. Als seine hoch* schwangere Frau eines Tages überraschend
stirbt, bricht die Welt für ihn zusammen. Die Situation bessert
sich nicht, denn zudem wird er von einer mysteriösen
Untergrundorganisation entführt, die moderne Gladiatorenkämpfe bis
zum Ableben organisiert und via Internet in die ganze Welt
überträgt. Der Kopf dieser Verbrecherorganisation, Logan, setzt
alles daran, aus diesen Todesspielen, so viel Ertrag wie möglich zu
erzielen. Hat David in dieser Lage überhaupt eine Chance zu
überleben?
Wenn eine Filmproduktion Direct-to-Blu-ray veröffentlicht wird,
verbirgt sich selten dahinter ein besonderer Geheimtipp, denn
meistens traut der hiesige Publisher dem betreffenden Titel keinen
durchschlagenden Erfolg an den Kinokassen zu. So auch bei
Arena, einem Film, dessen Geschichte zu sehr an
Death Race oder
Gamer erinnert. An deren Qualität
kommt das Regiedebüt von Jonah Loop (der bislang in anderen
Produktionen wie
Transporter *- The Mission,
Collateral oder
Redline für die visuellen Effekte
zuständig war) allerdings nicht einmal annähernd heran. Der Grund
liegt dabei nicht nur an der mangelnden Originalität, sondern
gleichfalls an den vielen verschenkten Möglichkeiten, dem Film
zumindest eine spannende und nachvollziehbare Handlung zu
bescheren.
Das beginnt bereits an der stellenweise mangelnden Logik: So werden
manche Figuren nicht näher beleuchtet, sondern nur am Rande einige
Hintergründe über sie erzählt (Zellennachbar von David), oder gar
ohne Vorankündigung eingeführt (Taiko und seine Frau), was den
Eindruck hat, dass man hier lediglich Handlungslöcher stopfen
wollte. Ebenso aufgesetzt wirkt der Schluss. Unter einer gewissen
Betrachtungsweise macht es vielleicht Sinn, passt dagegen nicht so
recht zur bisherigen Geschichte, geschweige denn zum Anfang des
Filmes. Ganz nach dem Motto: „Wenn ich nicht mehr weiter weiß, lege
ich es mir so zurecht, wie ich es gerade brauche“ hat Jonah Loop
zwar einige gute Ideen (Organisation von Death Games, die
Kampfinszenierungen vor wechselnder Kulisse), kann diese aber nicht
flächendeckend um* setzen, so dass Arena wie ein Puzzle erscheint,
bei dem einige Teile zwangsintegriert wurden.
Grossansicht
Darüber können ansonsten die wenigen bekannten Gesichter wie Kellan
Lutz, Samuel L.Jackson, Derek Mears, Johnny Messner oder James
Remar nicht hinwegtrösten. Die schauspielerische Darbietung kommt
über eine durchschnittliche Leistung nicht hinaus. Nur die
wenigsten Rollen sind glaubhaft. Gerade an wahren Emotionen, wie
Trauer, grenzenloser Wut oder wahre Abscheu mangelt es schmerzlich.
Ebenso sind manche Reaktionen nicht nachvollziehbar, weswegen die
mangelnde Authentizität diesbezüglich das Hauptaugenmerk auf die
Schaukämpfe wechseln lässt. Diese sind immerhin einigermaßen
ordentlich inszeniert worden. Doch darf man keine ausgefeilte
Martial Arts Stunts erwarten, obgleich diese abwechslungsreichen
Darbietungen (per Projektionen im Kampfraum wechselndem
Hintergrund) kurzweilig inszeniert wurden. Das reicht aber bei
Weitem nicht aus, um Arena eine Empfehlung auszusprechen. Auch wenn
dies Loops erste Regiearbeit darstellt, beweist diese Produktion,
dass er wohl seine Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat.
Bildqualität
Codec: MPEG*4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 2,35:1
Auf der technischen Seite gibt es kaum etwas zu beanstanden. Das
Bild besticht durch eine gute bis sehr gute Schärfe (vor allem bei
Nahaufnahmen), die lediglich in der Detailzeichnung leichte
Schwächen hat. Das Filmkorn bleibt über weite Teile unauffällig und
wird nur selten gröber. Die Farben sind natürlich und kräftig,
neigen jedoch ab und an ein wenig zur Übersättigung (die Autofahrt
von David mit seiner Frau oder in der mexikanischen Bar). Der
Kontrast bleibt konstant auf einem guten Niveau. Bei den Kämpfen
werden bewusst als Stilmittel einige Filter zur Verfremdung
eingesetzt, was hingegen gut zur Handlung passt. Der Schwarzwert
ist ausgezeichnet und hat ebenso bei der Durchzeichnung keine
auffallenden Probleme.
Tonqualität
Grossansicht
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1,
Französisch DTS-HD Master Audio 5.1
Sämtliche Tonspuren (Deutsch, Englisch, Französisch) liegen
verlustfrei in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung erweist
sich als sehr druckvoll und natürlich. Allerdings zeigt sich die
Dynamik recht limitiert. Doch abgesehen davon gibt es weiterhin
nichts Nennenswertes zu bemängeln. Der Subwoofer leistet sehr gute
Arbeitet und liefert präzise und sehr kräftige Bässe. Den meisten
Anlass zur Freude bietet dagegen der herausragende Surround Mix,
der eine sensationelle Direktionalität und sehr viele
Hintergrundgeräusche bietet und somit für eine äußert authentische
Klangkulisse sorgt. Der Soundtrack ist auffallend sehr gut
ausgefallen und übertrifft stellenweise sogar die schwächelnde
Handlung. Der abwechselnde Einsatz klassischer Score und moderne
Elektrooverdubs passen zumindest sehr gut zu den jeweiligen
Szenen.
Ausstattung
Leider sind neben einer BD-Live Funktion absolut keine weiteren
Extras mit auf die Blu-ray gepackt worden. Gerade bei einem
unbekannten Film sollte man wenigstens in Form von Bonusmaterial
noch einen zusätzlichen Kaufanreiz bieten, was aber hier komplett
in den Sand gesetzt wurde. Darüber hinaus ist nicht einmal ein
Wendecover enthalten. Wirklich sehr schade.
Fazit
Grossansicht
In technischer Hinsicht hat Sony Pictures wirklich ausgezeichnete
Arbeit geleistet. Das Bild bietet nur wenig Grund zur Klage und
überzeugt mit herausragender Schärfe und starken Farben. Der Ton
sorgt vor allem in puncto Direktionalität und der kräftigen
Abmischung für Pluspunkte. Lediglich die Dynamik hat leichte
Schwächen. Das Bonusmaterial senkt den positiven Eindruck deutlich,
da hier keine Zusatzinformationen zum Film enthalten sind. Trotz
ein, zwei bekannten Darstellern in der Besetzung kann dies oftmals
einen Film nicht retten. Bei Arena ist das nicht anders. Der ersten
Regiearbeit von Jonah Loop mangelt es nicht nur an Originalität,
sondern auch an Spannung und herausragenden Ideen. Lediglich die
Actionsequenzen wurden gut inszeniert, was gewiss nicht ausreicht,
um Arena aus der Masse hervorzuheben. (sah)
Story: 4/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 9/10
Ausstattung: 1/10
Gesamt: 6/10
Kaufempfehlung: 5/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver: Denon
AVR-1602
Lautsprecher: Magnat