Gestern Nachmittag war es so weit. Ich hatte einen Termin bei Grobi
in Kaarst.
Nach einem freundlichen Empfang wurde ich die Treppe herauf
gebeten. Nach einem kurzen Gespräch bzgl. meiner Vorstellungen und
Wünsche haben wir uns darauf einigen können Standlautsprecher zu
vergleichen
Standlautsprecher?!
Ja, richtig gelesen. Dazu solltet ihr wissen dass ich mich in der
Zwischenzeit dazu entschlossen habe mit Kompaktlautsprechern
anzufangen. Im nächsten Schritt die Front zu komplettieren und als
letzten großen Schritt Standlautsprecher dazukaufen und die dann
vorhandenen Kompaktlautsprecher nach hinten, in den Surround
Bereich zu „verfrachten“.
Somit ist es mir am sinnvollsten erschienen direkt
Standlautsprecher zu vergleichen. Da diese dann wohl
ausschlaggebend sind.
Damit ist doch der erste Test bei Schluderbacher hinfällig werden
die meisten sicherlich denken?!
Jein. Die Grundcharakteristik des Lautsprechers bleibt in einer
Serie gleich, das habe ich auch bei Grobi hören dürfen, dazu aber
später mehr.
Ich habe mir zur Auswahl drei Standlautsprecher ausgesucht. Zum
einen Dynaudio Excite X32. Um es nochmals in Erinnerung zu rufen:
Ich habe den kleinen Excite bereits bei Schluderbacher zuhören
dürfen.
Als zweites Paar habe ich mir die Monitor Audio RX8 zu Gemüt
geführt. Und als krönenden Abschluss suchte ich mir die Monitor
Audio GX300 aus.
Eine auf den ersten Blick unfaire Zusammenstellung...Und so war es
dann letztlich auch ;)
Angeschlossen wurden die guten Stücke an einen Pioneer AV-Receiver
der 1800 Euro Klasse, ich weiß aber auch nicht welcher das genau
war, spielt für mich aber auch zur Zeit keine Rolle. Als Player ist
ein Blu-ray Player von Oppo zum Einsatz gekommen. Beide Geräte
wurden auf Pure Direct gestellt um den „wahren“ Klang der
Lautsprecher zu zeigen.
Aber nun gut. Dieses mal werde ich Euch auch über meine
Musikauswahl unterrichten.
Ich habe erneut drei CDs gewählt:
„The Element Of Freedom“ von Alicia Keys
„These Streets“ von Paolo Nutini und letztlich
„Breakthrough“ von Colbie Caillat
Des Weiteren wurde mir vom Berater eine CD gezeigt, die deutlich
besser abgemischt ist als die meisten heutigen Produktion. Aber
auch dazu gibt es erst später im Bericht einen Hör-Eindruck.
Also nun zum eigentlichen Test.
Zu Beginn wählte ich das Lied „I Won't“ von Colbie Caillat.
Als erstes durften die Dynaudio zeigen was in ihnen stecken. Es war
sehr nett. Die Auflösung war gut bis sehr gut. Die Höhen jedoch
waren bei gewissen Gitarren Klängen etwas spitz. Des Weiteren
fehlte die Durchschlagskraft, sodass keine Dynamik aufkommen
wollte. Gut, dies wird wohl an der kleinen Abmessung liegen. Aber
grundsätzlich gefiel mir der Klang, was aber auch zu erwarten war
nach dem Ergebnis von der letzten Tour. Er war sehr schön, locker,
befreit. Aber, die Loslösung des Klangs war nicht perfekt.
Dann wurde die RX8 an gestöpselt. Diese legten gleich richtig los.
Sehr dominant im Tieftonbereich. Aber der Grundklang wusste zu
gefallen. Für mich war der Eindruck im Gesamten besser. Es war
nicht so leicht aber die Mitten und insbesondere die Höhen haben
mir persönlich besser gefallen. Dennoch ist der Tiefton-Anteil zu
bemängeln. Aber es gibt zumindest eine weitere Alternative. Die
RX6, welche eine 2 ½ Wege Box darstellt.
So, im Anschluss wurde dann die GX300 angeschlossen. Die machte
ebenfalls von Beginn an richtig Dampf! Der Tiefton war so
unbeschreiblich satt, trocken. Richtig geil! Aber auch die
restliche Range wurde sehr gut wiedergegeben. Ich kann guten
Gewissens behaupten dass diese Lautsprecher die besten sind die ich
je hörte. Auch wenn der Hochton, bedingt durch den
Bändchen-Hochtöner, anders geklungen hat. Ich fand diesen
anfänglich seltsam am beim weiteren hören dieses Klangs war ich
mehr und mehr begeistert.
Die Höreindrücke bei anderen Titel dieser CD sind recht ähnlich
verlaufen. Da gab es keine Ausreißer nach oben oder unten.
Also ging es mit Alicia Keys weiter.
Vor allem stellte ich beim Intro fest wie unterschiedlich eine
Stimme klingen kann. Der Wahnsinn, dass hätte ich mir nicht so
deutlich vorgestellt.
Dort klang die Dynaudio sehr warm, fast schon weichgezeichnet, aber
sehr schön, das Gegenteil zur vorherigen Hörprobe. Hier fiel die
RX8 etwas ab. Die GX300 war wieder souverän.
Das anschließende Lied mit dem Titel „Love Is Blind“ durfte die
Dynaudio als Erste darstellen. Erneut fehlte die Dynamik, irgendwie
war es nicht so gut. Dieses Lied ist extrem tief abgemischt was der
Dynaudio zu schaffen machte und dabei den Monitor Audio in die
Karten spielte.
Die RX8 war wieder extrem dominant im Bassbereich. Hier war es mir
jedoch „too much“. Die hat zu viel Gas gegeben. Auch wenn der Rest
erneut schön und detailliert wiedergegeben wurde.
Als letztes durfte die GX300 ihre Muskeln spielen lassen. Und wie!
Der Bass war so genial, wie oben bereits erwähnt trocken und auf
den Punkt. Wo die zwei Vorgänger bereits ihre Grenzen erreichten
konnte man die GX immer und immer weiter aufdrehen, sie wurde nur
von der Aufnahmequalität der CD gestoppt wie es sich später
herausstellen wird.
Dann spielten wir das von mir „geliebte“ „Empire State Of Mind“ an.
Dieses mal durfte die GX beginnen. Und erneut war es ein genialer,
differenzierter Klang ohne auch nur ansatzweise Schwächen zu
offenbaren. Das Bühnenbild war grandios. Der Klang so wunderbar
warm und weich.
Dann erfolgte der Wechsel zu den RX. Diese harmonierten auch super.
Wie zu erwarten aber hinter den GX einzuordnen. Hierbei stellte
sich aber auch heraus dass ihr die Loslösung des Klangs super
gelang. Zumindest auf der mittigen Position. Der Bassbereich war
endlich nicht zu dominant sodass sich ein zusammenfassend klasse
Klangbild ergab.
Die Dynaudio jedoch spielten dieses Lied ebenfalls sehr souverän,
aber wie ihr es bereits vermutet fehlte auch hier die Dynamik.
Somit war diese eigentlich schon ausgeschieden, obwohl es sich um
einen tollen, feinauflösenden Lautsprecher handelt. Dennoch fehlte
mir einfach etwas.
Dann wurde die bereits angesprochene und vom Berater ausgesuchte CD
eingelegt.
Ich habe keine Ahnung was es war. Es war aber auf jeden Fall sehr
geeignet zum testen der Dynamik, besonders auch bei hohem
Pegel.
Dabei stellte sich heraus dass die GX300 gar nicht laut genug sein
konnte. Es war grandios. Auch bei hohem Pegel war sie souverän! Man
wollte immer mehr. Dieses mal machte auch die CD der GX keinen
Strich durch die Rechnung.
Erstaunlich war jedoch dass die Dynaudio den Vergleich mit der RX8
gewann. Zumindest was die Höhen betraf. Hier stellte sich heraus
dass die RX8 früher begonnen im Hochtonbereich spitz zu werden. Das
empfand ich als sehr interessant, da es bei der ersten CD genau
anders herum war.
Im Anschluss haben wir eine kurzes Zwischenfazit gezogen. Für mich
waren die Monitor Audio GX300 der überlegende Gewinner. Gefolgt von
den RX8 und letztlich den Dynaudio Excite.
Dennoch sind für mich die GX300 ausgeschieden.
Preislich ist es doch zu hoch gegriffen. Bei einer 5.0 Aufstellung
würde der Mehrpreis zur Silber Serie rund 3000 Kracher betragen.
Plus ein geeigneter Verstärker. Für mich eindeutig zu viel. Bei
meinem ursprünglichem Vorhaben auf Standlautsprecher zu verzichten
wäre es machbar gewesen, aber so ist es einfach zu viel. Aber ich
kann nur empfehlen sich diese mal genauer anzusehen, vorausgesetzt
man möchte so viel investieren. Es ist es ein klasse
Lautsprecher.
So war es bei Paolo Nutini nur noch ein Zweikampf. Wobei eine
Vorentscheidung bereits gefallen war. Auch diese CD konnte mich
nicht umstimmen. Ich habe mich schon zu sehr in die Monitor Audio
Silber Serie verliebt. Für mich haben diese auch dieses Duell
gewonnen. Wieder war es eng, aber dennoch überzeugten mich die RX
eher.
Abschließend wurde auf meinen Wunsch die RX1 (Kompaktlautsprecher)
vorgeführt. Und das unter den gleichen Bedingungen!
Zwei Lieder habe ich mir hierzu ausgewählt. Das eingangs erwähnte
„I Won't“ und natürlich „Empire State Of Mind“.
Was soll ich sagen. Ich war begeistert. Was die verhältnismäßig
kleinen Lautsprechern im Stande waren zu leisten war grandios!
Diese hatten mich sogar im Tieftonbereich überzeugt. Ich hätte nie
für möglich gehalten dass Kompaktlautsprecher dieser Preisklasse so
souverän auftreten könnten. Für mich haben diese auch das Fernduell
zu den Dynaudio Focus gewonnen. Dieser warme klang war
sensationell. Sehr schön. Die Gitarren-Klänge wurden super
abgebildet. Und „unten herum“ vermisste ich ebenfalls nichts. Das
was im Tieftonbereich vermittelt wurde konnte es mit den Dynaudio
Excite aufnehmen. Aber auch die Höhen waren sehr luftig und locker
und waren folglich nicht zu spitz.
Letztlich hat dieser Test mich in meinem Vorhaben bestätigt zuerst
auf Kompaktlautsprecher zu setzen, insbesondere im Hinblick auf
meinen kleinen Raum. So habe ich möglichst frühzeitig eine enorme
Klangverbesserung und kann dann in Ruhe auf die „großen“
sparen.
Des Weiteren haben mich die RX1 weiterhin in der Preisklasse
bestätigt. So ist immer noch Luft nach oben. Aber ich denke damit
mache ich mich glücklich und das für die nächsten Jahre!
Jetzt habe ich mir die Aufgabe zugetielt neue Termine zu
vereinbaren. Ich möchte mir abschließend Dali Ikon2 und Audio
Physic Yara 2 anhören.
Und im März kann es zur nächsten Phase übergehen:
Das Probehören in den eigenen vier Wänden.
Gruß,
Christian
BORUSSIA Mönchengladbach - Oh VFl, Du schöner VFL,...