Ich für meinen Teil sehe das anders. Wenn ich Technik kaufe, soll sie natürlich auf dem aktuellen Stand sein, aber dann soll sie auch ein paar Jahre funktionieren. Im AV-Segment wechsle ich erst, wenn es mit den alten Geräten wirklich nicht mehr geht (z. B. fehlende Decoder oder Anschlüsse) oder eine Reparatur den Preis eines Neukaufs übersteigt.
Meine Gerätegenerationen sahen daher so aus (fragt bitte nicht nach den genauen Typenbezeichnungen!)

Altbestand: VHS-Recorder, Stereo-Radio, CD-Player, Farbfernseher
Anfang 1997: großes Philips-Röhren-TV (Umzug, doppelte Haushaltsführung)
2000: Sony-DVD-Player
2002: Sony kaputt, Austausch durch Pioneer 350, zusätzlich Pioneer-5.1-AV-Receiver und Satelliten-Subwoofer-System
2003: VHS ersatzlos entfernt
Ende 2008: Röhren-TV durch Toshiba-Flat-TV ersetzt, DVD-Player durch Panasonic-BD-Player BD55 ersetzt
Anfang 2009: 5.1-AV durch Onkyo 7.1 706 ersetzt (wegen Decoder und HDMI)
Mitte 2010: LaCie Media-Festplatte installiert (Fotos und MP3)
Ende 2010: digitalen Kabel-Receiver von Edision installiert

Ausblick: Anlage 3D-fähig machen, aber ohne Brille und zu vernünftigen Preisen. Da der TV getauscht werden muß, passiert das (Ausfälle mal ausgenommen) nicht innerhalb der nächsten 3 bis 4 Jahre. Netzwerk- und Internetoptionen brauche ich nicht.

Ich habe also durchaus Interesse daran, vorhandene Technik längere Zeit zu nutzen. Leider kann man bei der Vielfalt der Geräte im Schadensfall nicht mehr wie früher zum Fernsehmonteur seines Vertauens um die Ecke gehen.

Was hat die Vielfalt damit zu tun?

@Nonfarmale
Du darfst aber nicht vergessen, das der Hersteller der Geräte keine Gewalt über den Fortschritt hat, sondern ebenfalls mitziehen muß um konurrenzfähig zu bleiben.

Sofern kannst du den schwarzen Peter der Gesammten Industrie geben, welche in immer kürzeren Abständen wichtige neue Features absegnet.

Ansonsten müsstest du mit dem Kauf warten bis die bluray auf dem absteigenden Ast ist und man davon ausgehen kann, das nix mehr am Standard erweitert wurd. Ist also nicht so einfach...

Ich betreibe ein Heimkino seit Mitte der 1980er und kenne die Problematik besser als so manch anderer bzw hatte ich elendig viele Herdwarewechsel hinter mir. Seit der bluray und HDMI ist es jedoch so richtig schlimm geworden, da bis heute offene Baustellen.

Ich schätze mal, wenn von jedem Hersteller alle paar Monate eine neue Modellfamilie kommt, wird es nicht so einfach, für alle Hersteller und alle Modelle gleichzeitig auf dem laufenden zu sein und dann auch die nötigen Ersatzteile parat zu haben. Da muß man sich schon an die auf eine oder wenige Firmen spezialisierte Fachwerkstatt wenden. Oder sehe ich das falsch?

@ -Thorgal-

Ich will doch niemanden einen schwarzen Peter zuschieben. Wenn es keinen technischen Fortschritt gäbe, wären wir arm dran.

Allerdings bin ich der Meinung, man muß nicht bei jeder kleinen Verbesserung die komplette Hardware wechseln. Der Übergang von VHS mit Stereoton zu DVD (+ Festplattenrecorder mit DVD-Brenner) mit 5.1-Ton war eine Revolution, der Übergang von DVD zu Blu-Ray mit 7.1-Ton eher eine Evolution. Und der Übergang von HDMI 1.3 zu HDMI 1.4 muß nicht zwangsläufig zum sofortigen Komplettaustausch der Anlage führen. Auch ohne Rückkanal und 3D-Brille kann man sehr viel Spaß an Filmen haben. Und deshalb teile ich nicht die Meinung von Marcus P. Ich gehöre eher zu den Genießern, aber nicht (mehr) zu den Early Adoptern.

Wie kommst du darauf? Wer diktiert diesen?

@Nonfarmale
Muß man natürlich nicht, doch die Hersteller können dies nicht kontrollieren. Um konkurrenzfähig zu bleiben muß man mit jedem Trend mitgehen, denn darauf schaut dann jeder Neukunde. Hat die Konkurrenz mehr zu bieten bzw modernere Technik, dann hat man letztendlich ein Problem.

Und natürlich ist ein Austausch der gesammten Analge (bis auf Lautsprecher) für 3D notwendig. TV und bluray-Player müssen so oder so neu. Der Receiver idR auch, da man sonst nicht mehr an HD-Ton kommt bzw nur noch per TOSLINK an den Receiver kann oder einen Player kaufen muß, welcher 2 auftrennbare HDMI Ausgänge hat und davon gibt es keine grosse Auswahl.

@markus
Wenn man Konkurrenzfähig bleiben will, dan muß man mit den Konkurrenz mitziehen bzw gar schneller sein um noch weiteren Vorteil zu bekommen. Der technische Fortschritt diktiert es nunmal den Herstellern vor... also alles was am bluray, HD Ready sowie HDMI Standard immer wieder verändert wird.

Du denkst also die Servicefirma hat die Ersatzteile parat? Wenn überhaupt der Hersteller...leider denken die nicht in Plattformgedanken wie die Autoindustrie. Das hätte viele Vorteile inkl. Verbraucher. Quasi jede Schraube ist neu an jedem neuen Gerät...Blödsinnige Machart ;)

Zu dem zweiten Absatz...wo haben wir hier einen Dissens? Ich kann in der Aussage keinen sehen...ich gehe sogar einen Schritt weiter, obwohl ich in der Branche arbeite fühle ich mich ver*rsc*t...weshalb man mich nicht mehr zu einem Early Adaptor bringt.

Nur ist ein Auto für einen längeren Zeitraum gebaut und dann gibt es noch die Sache mit zB dem TÜV bzw Sicherheit im Verkehr, was Ersatzteile unumgänglich macht. Wäre dem anders, hätte es womöglich ebenso anders ausgesehen.

Bei AV-Geräten ist die Lebenserwartung seitens des Fortschritts dann wesentlich kürzer angesetzt. Oder sagen wir mal eher, das dank dem digitalen Zeitalter noch heftiger vorangetrieben wird.

Mein vorletzter Reveiver war ein fetter Denon und ob der Kaufpreis von 6000€ nur eine Lebenserwartung von gerade mal 3 Jahren (also bis es HD-Tonformate offiziell gab) berechtigt macht und Denon nichtmal auf die Idee kommt ein neues Hardwareupdate der digitalen Videosektion zu bringen um das Topmodell weiterhin auf dem neuesten Stand zu halten. Dann kam der vorausschauend wesentlich günstigere, jedoch nicht schlechtere Onkyo, welcher mittlerweile dank 3D und HDMI 1.4 wieder zum alten Eisen zählt...

Aber wenn man sich was neues kauft, dann muß man halt mit sowas leider bereits rechnen. Denn was man heute kauft, kann morgen bereits veraltet sein.

1. Im Sinne der Prioritäten der Kunden, und da heute mehr Feature (egal ob unausgereift oder nicht) zählen ist deine aussage richtig. Allerdings schiesst am Ziel vorbei. Die Marken denen z.B. Klang wichtig ist oder es "vom Start weg" richtig funktioniert kommen ins Hintertreffen.

2. Stimmt. Und deshalb reifen die Geräte immer mehr beim Kunden. Ergo; Ein kundenwunsch.

Marken die vorrangig auf Klang setzen, sind in einem ganz anderen Kundenbereich angesiedelt und kosten dementsprechend auch mehr. Jene im normallen Consumerberich, welche teils nicht mit dem Tred mithielten, hatten über kurz oder lang ein Problem.

Und neue Features sind ja nicht bzw meißt nicht Kundenwunsch, denn hätte man diese nicht entwickelt, dann würde auch niemand diese zwingend fordern. Früher war es nur wichtig, das der Klang sowie Wertigkeit stimmen und zudem alle modernen Tonformate unterstützt werden. Mittlerweile ist es schon soviele Faktoren, das man kaum noch mitkommen kann.
Oder hast du als Kunde etwa gefordert, deinen teuer erkauften Amp schon nach einem Jahr gegen einen neuen auswechseln zu müssen, um von aktuellen Möglchkeiten zu profitieren ?