Zitat:
Das ist im Normalfall auch so. Aber da es
überall Preisabsprachen gibt, ziehen dann zufällugerweise alle
gleich mit hoch.
Das ist völliger Blödsinn. Wenn es Preisabsprachen geben würde,
käme keine BD mehr unter 10 Euro zum Start auf den Markt. Im
Normalfall ist es so, dass sich immer jemand findet, der den Film
zum VÖ unter EK verkauft. Je größer der Titel, umso kleiner der
Preis zum VÖ, besonders in der Hochsaison (Weihnachten). Das lassen
sich die Mitbewerber natürlich nicht gefallen und ziehen
Zähneknirschend mit, wohl wissend, dass sie den Titel dann auch mit
einem fetten Minus verkaufen müssen. Warum z.B. steigen viele
Saturn Märkte erst dann auf die Niedrigpreise der Konkurrenz ein,
wenn man sie gezielt darauf anspricht? Das ist umgekehrt genauso
und das obwohl Media Markt und Saturn dem gleichen Großkonzern
(Metro) angehören.
Ist ein Titel in einer bundesweiten (Online)Werbung, wird der VK
von der Zentrale vorgegeben. Anders ist es, wenn der Titel nur
regional, oder vielleicht sogar gar nicht beworben wird. Dann hat
man in Hamburg einen anderen Preis, als in München, in Berlin einen
anderen, als in Frankfurt, weil zwar jeder Saturn und Media Markt
zur Metrogruppe gehört, aber jeder Markt auch eigenständige
Geschäftsführer hat, die ihre eigene Kalkulation machen. Der EK ist
in allen Märkten gleich.
Harry Potter 7.2 muss man eigentlich aus diesem Szenario
rausnehmen, weil der Titel, wie fast alle anderen HP Titel, nur
noch bis 31.12.11 erhältlich sein wird und dann, genauso wie Herr
der Ringe, Batman, und andere Titel, von anderen Anbietern (z.B.
Concorde / Dirty Dancing) in ein Moratorium wandern. Das heißt,
diese Titel werden eine gewisse Zeit vom Markt genommen, um neue
Nachfrage zu schaffen. Disney macht das seit Jahrzehnten schon mit
den Klassikern.
Titel die nicht rausgezogen werden, werden meistens nur einen
kurzen Zeitraum besonders günstig angeboten und gehen dann wieder
auf einen Preis hoch, bei dem der Markt wenigstens noch ein paar
Cent verdient. Je nach Anbieter und Lagerbestand, kommt der Titel
dann später in eine sogenannte Zweitvermarktung und wird zu einem
günstigeren EK verkauft. Dabei kann es vorkommen, dass der Titel
dann trotzdem noch teurer, oder genauso teuer ist, wie z.B. zum
Verkaufsstart.
Katalogtitel können zwar direkt zum günstigen EK angeboten werden,
aber zumeist arbeitet man auch hier mit Zweitvermarktungen. Im
ersten Step werden dann halt die versorgt, die nicht länger auf
einen günstigen Preis warten wollen.
Fakt ist jedenfalls, dass kein Markt auch nur einen Cent verdient,
wenn er eine Neuheit zum Start für unter 10 Euro verkauft. Selbst
bei einem VK von 15 Euro ist der Gewinn noch sehr
überschaubar.
Amazon reagiert eigentlich immer nur auf die Preisverrisse der
Mitbewerber. Mir fällt spontan kein Titel ein, den Amazon zum Start
unter Preis verkauft hat.
Ne schönen Jrooß