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Priest

Gestartet: 01 Nov 2011 16:49 - 12 Antworten


Veröffentlichung:
06.10.2011
Laufzeit:
87 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 01 Nov 2011 16:49

Kuro77

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Priest (2011) Blu-ray Review


Wenn ein Genre in den letzten Jahren einen Boom erlebte, dann war es der Vampirfilm. Ob auf der großen Kinoleinwand oder als Fernsehserie, die lichtscheuen Blutsauger sind allgegenwärtig. Angefangen mit Francis Ford Coppolas klassischem Ansatz Dracula aus dem Jahr 1992, über die ultramodernen Hightech-*Vampire in Underworld (2003) bis hin zur süßlichen Teenagerromanze Twilight. Die Untoten locken Millionen Menschen in die Kinos und mit TV-*Serien wie True Blood oder Vampire Diaries ebenso viele vor die Mattscheibe. Echte Perlen des Genres, wie der hochklassige schwedische Beitrag So finster die Nacht aus dem Jahr 2008, gehen in dieser Masse an Veröffentlichungen leider viel zu oft unter. In Priest bezieht Regisseur Scott Charles Stewart seine Inspiration aus einem südkoreanischen Comic und verlegt den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse in ein dystopisches Zukunftsszenario.


Story:

Die Geschichte der Erde wird vom ewigen Kampf der Menschheit gegen aggressive Vampire bestimmt. Einziger Verbündeter in diesem verzweifelten Kampf ist die Sonne, die die monströsen Bestien immerhin tagsüber in Schach hält. Dennoch steht die Zivilisation kurz vor ihrer Vernichtung. Der Jahrhunderte währende Kampf hat die Erde fast vollständig verwüstet, ein Großteil der Überlebenden hat sich in Megastädten verschanzt, in denen ein religiös*fundamentalistisches Regime die Herrschaft ausübt. Der Krieg wendet sich erst zu Gunsten der Menschen, als die Kirche speziell für den Kampf gegen die Vampire ausgebildete Elitekrieger, die Priester, in die Schlacht schickt. Die letzten Bestien und von ihnen infizierte Menschen werden in Reservate zurückgedrängt. Der Krieg scheint gewonnen. Doch Jahre spä*ter wird ein entlegener Außenposten abermals von den Monstern angegriffen. Der Sheriff der Region bittet daraufhin einen ehemaligen Priester (P. Bettany) um Hilfe. Auf der Suche nach seiner Nichte, die von den Blutsaugern offenbar entführt wurde, wird der Priester auch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Priest ist kein „klassischer“ Vampirfilm. Wer hier Blutsauger in Menschengestalt erwartet, dürfte enttäuscht werden. Die Vampire in dieser düsteren Zukunftsvision sind tierische, augenlose Bestien, die sich auf allen Vieren fortbewegen und vom Aussehen eher an die Licker aus Resident Evil erinnern. Sie hausen in riesigen Nestern, die Ähnlichkeiten mit Termitenhügeln aufweisen. Die Megastädte der Menschen sind durch industrielle Abgase in ewige Dunkelheit gehüllt, was stark an das Setting aus Blade Runner oder auch Judge Dredd erinnert. Überhaupt bedient sich der Film bei einer Vielzahl von Einflüssen, so dass die hier entworfene Welt wie ein Flickenteppich aus den verschiedensten Versatzstücken der Filmgeschichte erscheint.

Im krassen Gegensatz zu den übertechnisierten, futuristischen Megastädten, leben in der verwüsteten Einöde die Menschen in klassischen Westernstädtchen, inklusive Sheriff. Vermischt mit einzelnen verrosteten Maschinen oder anderen anachronistisch anmutenden Apparaturen, wird hier ein durchaus reizvoller retro*futuristischer Look kreiert. Garniert wird das ganze mit postapokalytischen Szenerien, die man sie aus The Book of Eli und Mad Max 2 kennt. Überhaupt ist das überbordend fantasievolle Production Design der eigentliche Star des Films. Ab der ersten Minute wird deutlich, welche Schwerpunkte die Verantwortlichen setzen und wohin der aller* größte Teil des 60 Millionen Dollar Budgets geflossen ist. Beeindruckende Effekte sorgen durchgängig für einen visuellen Overkill, der allerdings nur unzureichend über die äußerst schlicht gestrickte Handlung hinwegtäuscht.

Selbst Actionszenen sind Mangelware, was man bei einem Film dieser Art nicht erwartet. So bleibt die Story zu jeder Zeit vorhersehbar und arm an Überraschungen. In Tateinheit mit schauspielerischen Leistungen, die kaum der Rede wert sind, ergibt das einen zwar optisch eindrucksvollen, inhaltlich aber blutleeren Actionblockbuster, den man schnell wieder vergessen hat.


Bildqualität:
  • Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1080p

  • durchgängig sehr gute Schärfe im Nah*- und Fernbereich

  • hervorragende Detailzeichnung

  • in hellen Szenen entsteht ein plastischer Eindruck

  • im gleißenden Licht der Einöde ausgeblichene Farben

  • perfekt ausgewogene Kontrastwerte

  • kein Filmkorn

  • perfekter Schwarzwert

Der Film bietet einen Bildtransfer auf Referenzniveau. Dank eines Schwarzwertes der Extraklasse bleiben auch die vielen düsteren Szenen innerhalb der Stadt oder des Vampirnests jederzeit transparent. Großartig!


Tonqualität:
  • Deutsch DTS*HD Master Audio 5.1

  • Dialoge immer gut verständlich

  • detailliertes Stereopanorama

  • äußerst dynamisch

  • brachiale Actionsequenzen

  • Surroundkanäle werden zu jeder Zeit einbezogen

  • differenzierte und präzise Räumlichkeit

  • wuchtiger Tiefbass

Auch der Ton spielt auf absolutem Spitzenniveau. Die Abmischung reizt die Möglichkeitenm einer HD-*Tonspur voll aus.


Ausstattung:
  • Bild*-in*-Bild Erlebnis

  • Audiokommentar mit dem Regisseur, Drehbuchautor Cory Goodman, Paul Bettany und Maggie Q

  • entfallene und erweiterte Szenen (insgesamt ca. 12 Minuten, SD)

  • die Erschaffung der Welt von Priest (ca. 12 Minuten, HD)

  • die Waffen und Fahrzeuge (ca. 11 Minuten, HD)

  • BD*-Live

Zusammen mit dem Bild*in*Bild Erlebnis und dem Audiokommentar gewährt das Bonusmaterial einige interessante Einblicke in die Produktionsphase. Der BD-*Live Zugang konnte nicht getestet werden.


Fazit:

Die technische Umsetzung der vorliegenden Blu*-ray gelingt eindrucksvoll. Bild und Ton bewegen sich uneingeschränkt im Referenzbereich. Die Extras erreichen dagegen quantitativ nur Mittelmaß, liefern insgesamt aber dennoch informative Hintergrundinformationen.

Der Film enttäuscht in mehrfacher Hinsicht. Mit einer Laufzeit von nur 87 Minuten fällt er eindeutig zu kurz aus, was man der Handlung auch anmerkt. Die Inszenierung bleibt bruchstückhaft und oberflächlich. Immerhin kommen die Käufer der Blu-*ray in den „Genuss“ der Unrated-*Fassung, die im Gegensatz zur DVD auf Bild* und Tonzensuren verzichtet. Brechende Knochen und mehr Blut täuschen allerdings nicht über ein schwaches Drehbuch und farblose Schauspieler hinweg. So verleiht letztlich nur die beeindruckende visuelle Umsetzung dem Film einen gewissen Reiz. Um an den Kinokassen bestehen zu können, ist das allerdings zu wenig. Da der Film in den USA nur knapp die Hälfte seines Budgets einspielte, wird die ursprünglich anvisierte Fortsetzung wohl ein Wunschtraum bleiben. Und das völlig zu Recht.


Kurzbewertungen:

Story: 6/10
Bild: 10/10
Ton: 10/10
Extras: 6/10
Gesamt*: 8/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 7/10
Die Kaufempfehlung der Priest Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP*LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP*LX71
AVR: Pioneer SC*LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M*500 (Surround)
#2
Geschrieben: 01 Nov 2011 20:20

Patrick_Star

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Also ich hab jetzt erst die Hälfte durch (kleine Klopause ;) ) - aber die Story ist echt ein Witz. 6 Punkte sind einfach übergnädig Matthes..:rofl:

Technisch aber ein wirklich guter Titel...das Bild hat manchmal kleine Unschärfen und es tritt immer wieder digitales Rauschen auf. Der Schwarzwert ist aber wie du richtig sagst exzellent.

Naja und stilistisch von dir sowieso hervorragend geschrieben...hat sich der Film eigentlich ned verdient... ;) Und bzgl den Effekten - so gut finde ich die ehrlich gesagt nicht. :o Es gibt immer wieder stärkere Unterschiede im Schärfegrad sowie in der Farbgebung zwischen Effektszenen und dem "normalen" Hintergrund.

Insgesamt erinnert mich der Stumpfsinn an Kampf der Titanen. War auch so ein zig Millionen Dollar-Schund.
#3
Geschrieben: 01 Nov 2011 20:27

Blutobi

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Servus Matthes schönes Review :thumb:
Bei der Story gebe ich aber Matthias recht;) habe mehr von den Film erwartet:confused:.Der Story würde ich höchstens 4 geben :pray:
Sound und Bild sind aber 1A .....
Mit freundlichen Grüßen

Tobi
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#4
Geschrieben: 01 Nov 2011 20:34

Kuro77

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Zitat:
Zitat von Patrick_Star
das Bild hat manchmal kleine Unschärfen und es tritt immer wieder digitales Rauschen auf.

Also das sieht man dann wohl nur auf der Leinwand. In meinem Daumenkino war davon nix zu sehen. :rofl:
#5
Geschrieben: 01 Nov 2011 20:40

Blutobi

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Zitat:
Zitat von Kuro77
Also das sieht man dann wohl nur auf der Leinwand. In meinem Daumenkino war davon nix zu sehen. :rofl:
Du brauchst umbeding einen Beamer Matthes;):rofl:
Mit freundlichen Grüßen

Tobi
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#6
Geschrieben: 01 Nov 2011 21:11

Dagoba

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Mal wieder ein wahrer Genuss dein Review zu lesen :thumb:

Wenn der Film auch nur ansatzweise diese Qualität hätte, würde er sicherlich irgendwann nochmal den Weg in den Player finden. So aber kommt er leider über gute Ansätze nicht hinaus. Die Storywertung finde ich noch sehr gnädig.


Club der Steeljunkies

Is it progression if a cannibal uses a fork?;-)

Viele Grüße
Stefan
#7
Geschrieben: 01 Nov 2011 21:24

Mansinthe

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einzige gute war an dem film die weibliche rolle der nikita darstellerin..
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#8
Geschrieben: 01 Nov 2011 21:31

Patrick_Star

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Zitat:
Also das sieht man dann wohl nur auf der Leinwand. In meinem Daumenkino war davon nix zu sehen. :rofl:

Ja das kann sein - auf der Leinwand wars recht deutlich. Gab auch zwei oder dreimal leichtes Banding....soll ich dir beim Dachabbruch helfen Matthes? :rofl:
#9
Geschrieben: 02 Nov 2011 07:24

Sawasdee1983

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Schöne Review zur Mangaverfilmung (die übrigens als Beginn einer Reihe gedacht ist), hab den Film selbst noch nicht gesehen, was meinste was ist besser Legion oder der? (Legion fand ich schwach)
MfG Pierre

Sawasdee1983
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Geschrieben: 02 Nov 2011 09:11

Kuro77

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
Schöne Review zur Mangaverfilmung (die übrigens als Beginn einer Reihe gedacht ist)

Die Reihe wird aber wohl nicht zu Stande kommen, da der Film in den Kinos zu Recht gefloppt ist. ;)

Legion habe ich nicht gesehen, kann deshalb also keine Vergleiche anstellen.


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