Häufig liest man, leider auch allzuoft subtil in der Fachpresse, das Direkt = billiger bedeuten würde, weil eine Handelsspanne wegfallen würde. Dies ist ein Irrglaube. Hier macht man sich die Naivität der Verbraucher zu Nutze, das alles in dieser Welt linear ist, auch die Kalkulationen von Unternehmen.

Direkt = billiger würde NUR stimmen, wenn alle Hersteller die gleichen Einkaufspreise hätten und die gleiche Kostenstruktur und die gleichen "Aufschläge" (Margen) nehmen würden. Da aber auch Zulieferer von Herstellern im Wettbewerb stehen gibt es im Einkaufsbereich Preisschwankungen, welche sich auf den Endverkaufspreis auswirken müssen. Ebenso verhält es sich mit Kosten für Lagerhaltung oder Personal. Wer ist also günstiger, wenn ein Hersteller ein Produkt für 100 Euro einkauft, weiterverarbeitet und direkt für 200 Euro anbietet oder die Firma die es für 60 Euro einkauft, weiter verarbeitet und für 120 Euro weiterverkauft und die Wiederverkäufer dieses für 180 Euro anbieten, weil im zweiten Falle mehr verkaufte Stückzahlen dahinter stehen?

Schauen wir mal auf Vorwerk, Tupperware, Ha-Ra oder andere "Direktmarken". Sie sind oftmals teuerer als die Alternative im Fachhandel. Ohne Zweifel von guter Qualität, aber eben nicht günstiger.

Was sollte ich also als Verbraucher tun um die Preiswürdigkeit eines Produktes zu beurteilen?

Ganz einfach: Vergessen wir zunächst alle Rahmenbedingungen und wer was verdienen (oder auch nicht verdienen!) soll an dem Produkt. Nehmen wir den effektiven! Preis des Produkt (das was es schlussendlich kosten soll) und vergleichen sie es mit anderen Produkten im ähnlichen Preisbereich. So machen es übrigens alle renommierten Hersteller vor ihnen auch: Nennt sich Wettbewerb. Vergessen wir ob jemand dran weniger verdient...belohnen sie lieber noch "fair" gehandelte Waren oder mit Nachhaltigkeit operierende Unternehmen, indem sie dafür einen kleinen Mehrpreis gerne zahlen. Der Mensch sollte auch für den Verbraucher das wichtigste im Leben bleiben. Nicht Produkte.

Es kommt ja auch drauf an ob Firmen Teile zukaufen und dafür relativ viel Geld in die Hand nehmen müssen oder ob Chassis in Eigenregie hergestellt werden.

Wharfedale, Monitor Audio, B&W bauen z.B. noch alles selber, damit ergeben sich ganze andere Produkte (spezialisierter) und auch andere Preise im Markt.

Kaufe ich nur zu, muss ich schauen das ich ein Chassi finde was zu meinem Gehäusewunsch passt oder aber ich muss ein Gehäuse zu meinem Chassi bauen.

Die anderen Firmen können beides frei optimieren und sind daher nicht Eingeschränkt.

Kommt es wirklich auf solche Dinge an? Du hast natürlich recht, das all dies einen Einfluss hat. Aber man kann nie sagen was ein Wirtschaftsunternehmen daraus macht. Deshalb muss man als Verbraucher vergleichen und solche Dinge unberücksichtigt lassen.

Finde ich zumindest.

Seltsam ist jedenfalls, das die Direktvertriebe in Deutschland nicht selber bauen, die Firmen jedoch die alles selber bauen greifen auf Händler zurück.

Ein Direktvertriebler hat ja zwei Händler. (Hier ist es seltsam, das dort die Preise nicht höher sind als wenn man direkt bestellt)

Was du jedoch vergessen hast ist folgender Sachverhalt.

Die Direktvertriebe bekommen immer wieder mal Sets wieder, die Kunden einfach mal zum testen da hatten.
Diese müssen in gewisser Weise abgeschrieben werden, wie der Händler seine Aussteller.

Dazu ist zum einen Personal notwendig und auch ein Kalkulationsaufschlag.

Je höher die Waren im Preis werden, desto härter ist es für die Direktvertriebler, da vom neuen Kunden selbst kleinste Gebrauchsspuren als B-Ware gewertet wird und man dem Tester auch nicht jeden microkratzer in Rechnung stellen kann.

Gerade bei Hochglanzprodukten ein großes Problem, die haben ja teils schon nach dem Aufstellen die ersten Spuren, egal wie vorsichtig man auch dran geht.

Wo habe ich das vergessen? Und wie "abschreiben? Da unterliegst du einem Missverständnis. Es führt NUR zu einer Mindereinnahme.

Ich meinte Abschreiben aus der Privatkundenversion = Geld weg

Das wird der Direktvertrieb berücksichtigen und entsprechend auf den Preis draufschlagen.

Wie die Firma die ein Händlernetz hat, die Händler schlange hier in dem Fall was auf den Preis.

Wer da jetzt was drauf hat ist auch egal, billiger wird es in keinem der Fälle für den Kunden.

Darum geht es ja in meinem Ursprungspost. Und deshalb sollte man solche Überlegungen gänzlich vermeiden und das Pferd von der anderen Seite aufzäumen.

Da wir die einzigen sind die hier schreiben, scheint es aber keiner lesen zu wollen, wahr haben zu wollen oder was auch immer!