Superman verkörpert den idealen Superhelden: Groß, blaue Augen,
schlank, durchtrainiert, ehrlich und stets bereit, den Schwachen zu
helfen. Begonnen hat alles in den 30er Jahren. Jerry Siegel und Joe
Shuster schufen damals zu Beginn des neuen Jahrzehnts den ersten
Superhelden der Comicgeschichte. Zuerst als Bösewicht ausgelegt,
reformierten sie ihre Idee, bis schließlich 1934 der „neue“
Superman geboren war. 1948 betrat der Held im rot blauen Cape zum
ersten Mal die Leinwand - gespielt von Kirk Alyn. 1978 schlüpfte
der bis dato unbekannte Christopher Reeve zum ersten Mal in die
Hauptrolle des Superhelden und begründete damit eine Filmserie, die
im Laufe der Jahre vier Sequels nach sich zog.
Story
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Kurz vor der Vernichtung ihres Heimatplaneten Kyrpton schicken
Jor-El und seine Frau ihren Säuglingssohn Kal-El mit einem
Raumschiff zur Erde. Als er auf dem blauen Planeten in einem
nordamerikanischen Feld zu Boden geht, findet ihn das Ehepaar Kent,
geben ihm den Namen Clark und ziehen ihn gemeinsam auf. Schon in
seiner Kindheit ist er sich einem kleinen Teil seiner
übernatürlichen Kräfte bewusst, doch erst mit der Zeit wird ihm
klar, welche Macht er eigentlich besitzt. Zu Beginn seiner
beruflichen Laufbahn zieht Clark in die Großstadt Metropolis und
heuert sogleich bei der Zeitung „Daily Planet“ an. Obwohl er seine
wahre Identität nicht preisgeben darf, versucht er stets, den
Menschen in Not zu helfen und wird bekannt unter dem Namen
Superman. Die Unterwelt finden jedoch wenig Gefallen an dem
Neuankömmling – allen voran Oberschurke Lex Luthor.
Superman II – Allein gegen alle
Die im ersten Teil in die Phantomzone verbannten Verbrecher vom
Planeten Krypton befreien sich aus ihrer Gefangenschaft und finden
auf der Erde eine neue Zuflucht. Aufgrund der Unterlegenheit der
Menschen ist es ihnen ein leichtes, den Planeten zu unterwerfen und
zu den neuen Herrschern aufzusteigen. Zur gleichen Zeit wird Lex
Luthor aus dem Gefängnis befreit und arbeitet von dem Zeitpunkt an
mit den Neuankömmlingen zusammen, um ihrem gemeinsamen Feind
Superman endgültig den Garaus zu machen.
Superman III – Der stählerne Blitz
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Das Firmengeflecht des Industriegiganten Ross Webster hat beinahe
grenzenlose Ausmaße angenommen. Doch dies ist ihm nicht genug – er
strebt nach mehr Macht und Profit. Der bis dato arbeitslose Gus
Gorman erhält aufgrund seines Geschicks im Umgang mit PCs eine
Stelle als Programmierer in Websters Konzern. Durch einen
Programmtrick überweist er tausende Dollars auf sein eigenes Konto
– nicht unbemerkt von seinem Chef. Er erkennt das Genie hinter der
etwas dümmlichen und ungeschickt wirkenden Fassade und plant Großes
mit ihm: Gorman soll einen Wettersatelliten hacken und damit die
Kaffeeernte Kolumbiens zerstören, wodurch Webster weltweit zum
alleinigen Bohnen-Anbieter würde. Doch damit nicht genug, denn das
nächste Ziel hat der Schurke schon vor Augen: den internationalen
Ölmarkt.
Superman IV – Die Welt am Abgrund
Zwischen den Großmächten ist eine Abrüstungsfrage entbrannt. Um
vermittelnd einzugreifen spricht Superman vor der UN-Versammlung
und vernichtet anschließend alle Atomwaffen, indem er diese in die
Sonne schleudert. Allerdings ist Supermans größter Widersacher Lex
Luthor wieder einmal aus dem Gefängnis entkommen und bringt ein
Haar des Superhelden in seinen Besitz. Die daraus produzierte
Biomasse befestigt er an einem der Sprengkörper. Durch die
Explosion und die darauf folgende Genmutation entsteht ein neuer
böser Superheld – Nuclear Man. Dieser bezieht seine Kraft aus der
Sonne und nimmt nur von einer Person Befehle entgegen – Lex
Luthor.
Superman Returns
![Superman-Spielfilm-Collection-review-003.jpg](https://bluray-disc.de/files/review/Superman-Spielfilm-Collection-review-003.jpg)
Nach fünf Jahren erfolgloser Suche nach weiteren Überlebenden von
seines Heimatplaneten Krypton, kehrt Superman auf die Erde zurück.
Zu Hause hat sich indes vieles verändert. Nicht nur, dass seine
Mutter die Farm verkaufen will, auch im Daily Planet ist nichts wie
es einmal war. So ist Louis Lane inzwischen verheiratet und hat
einen Sohn. Einige Dinge hingegen sind gleich geblieben – sein
Erzfeind Lex Luthor ist nach wie vor auf Rache aus. Nach seiner
Entlassung aus dem Gefängnis plündert er Supermans „Festung der
Einsamkeit“. Mit den dort erbeuteten Kristallen erschafft er einen
neuen Kontinent inmitten des Atlantiks, von welchem die Gefahr
einer katastrophalen Überschwemmung der amerikanischen Küste
ausgeht.
Superman vereint in seiner Person alle positiven, menschlichen
Eigenschaften und besitzt praktisch keine Schwächen. Verwandelt er
sich jedoch in Clark Kent, wird ersichtlich, dass auch er Defizite
aufweist. So ist der als Zeitungsredakteur getarnte Held
schüchtern, introvertiert und tollpatschig. Gerade diese Differenz
macht Superman sympathisch und gleichzeitig greifbar. Die ersten
beiden Teile der Serie gelten heute als Kult. Zwar besitzen die
Storys einige Logiklöcher, die sehr gute Besetzung macht dies
allerdings mehr als wett. In Blickpunkt steht natürlich Christopher
Reeve in der Rolle des Superhelden. Aufgrund der extremen
Überzeichnung des Charakters erhält der Plot eine komische, bzw.
sarkastische Note, welche den Titelhelden in einem noch
liebenswerteren Licht erscheinen lässt. Sein allseits bereiter
Gegner in den Filmen ist meist Lex Luthor. Verkörpert wurde dieser
in den Filmen 1,2 und 4 von Gene Hackman und punktete auch bei den
Kritikern durch seine charmante Spielweise. Obwohl Luthor stets
nach dem Tod Supermans trachtet und auch nichts unversucht lässt,
dem Helden das Leben zu nehmen, findet der Kampf dauerhaft auf
hohem Niveau statt. Durch die schrullige Art des Bösewichts, der in
so gut wie jeder Situation einen flotten Spruch auf den Lippen hat,
kann man ihm seine Taten fast nicht übel nehmen.
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Um den dritten Teil noch weiter auf die komische Ebene zu hieven,
wurde der aus vielen Komödien bekannte Richard Pryor (Die
Glücksjäger, Harlem Nights) verpflichtet und als einer von
Supermans Gegenspielern auserkoren. Aufgrund der Ausbootung von
Richard Donner, welcher in
Superman
1 +
2 (hier jedoch ohne Nennung) Regie führte,
machten viele mitwirkende Stars ihren Unmut kund. Daraufhin wurde
die Rolle von Margot Kidder als Louis Lane auf ein Minimum
reduziert, ebenso war Gene Hackman nicht mehr mit von der Partie.
Stattdessen wurde Robert Vaughn (Die glorreichen Sieben, Das
A-Team, Columbo) als Bösewicht an Bord geholt, die Rolle der Frau
an Kents Seite – seine alte Jugendliebe - wurde von Annette O’Toole
übernommen. Zwar ist das Verhältnis zwischen den beiden durchaus
glaubwürdig, durch den Austausch der Besetzung distanziert sich der
dritte Teil allerdings deutlich von seinen Vorgängern. Durch den
betont humoristischen Ansatz und die Überzeichnung der Bösewichte
fehlt es teilweise an Ernsthaftigkeit und Tiefe. Zwar wird deutlich
aufgezeigt, dass ein sich gegen die Menschheit wendender Superheld
eine nicht zu unterschätzender Gefahr darstellt, davon abgesehen
hat der Film nur wenig zu bieten.
Nach dem Flop des dritten Teils verkaufte Warner die Rechte an die
Billigfilmschmiede Cannon-Group. Auch Christopher Reeve wollte nach
der Blamage keinen weiteren Film drehen, lies sich allerdings vom
neuen Rechteinhaber weichklopfen. So erhielt er nicht nur wieder
die Hauptrolle, sondern Mitspracherechte in Sachen Story und
Drehbuch. Dadurch konnte auch der restliche ursprüngliche Cast zur
Mitarbeit überredet werden. So dreht sich in dem im Jahr 1987
erschienenen
Superman IV – Die
Welt am Abgrund alles um das Thema Abrüstung. Aufgrund
des geringen Budgets von nur 15 Millionen US-Dollar, waren nicht
nur die bis dato als eines der Highlights der Serie geltenden
Spezialeffekte ein Desaster, durch die massive Verkürzung des Plots
von ursprünglich 134 Minuten auf knapp 90 Minuten entstanden
diverse eklatante Logikfehler und erweckten den Eindruck eines
unfertigen Werkes.
Superman
IV markiert damit sowohl in kreativer, wie
finanzieller Hinsicht den Tiefpunkt der Serie.
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19 Jahre nach dem unrühmlichen Abschluss kam
Superman
Returns 2006 in die heimischen Kinos. Die mit
einem extrem üppigen Budget ausgestattete Produktion (etwa 210 Mio.
USD) hatte von Beginn an mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Suche
nach den geeigneten Darstellern und Drehbuchautoren gestaltete sich
schwierig. Auch die Regisseure wechselten des Öfteren, erst 2004
wurde schlussendlich Brian Singer zusammen mit den Autoren Dan
Harris und Michael Dougherty verpflichtet.
Superman
Returns erzählt leider keine eigenständige
Geschichte, sondern knüpft an
Superman 2 an und spinnt den Plot
weiter. Dadurch erhält das Werk nicht wirklich eine
Eigenständigkeit und wirkt mehr wie eine Verlängerung des bereits
Gesehenen. Ebenso ist der ständig wiederkehrende Widersacher Luthor
und dessen einzige Waffe, das Kryptonit, langsam zur Gänze
ausgelutscht, weshalb sich nur bedingt Spannung aufbaut.
Bildqualität
Technik: MPEG4/AVC Codec (Teil 1-4), VC-1 Codec (Teil 5), Auflösung
1080p – 23,976 fps, Ansichtsverhältnis 2,40:1 – 16:9
Das Bild in
Superman
1 und 2 präsentiert sich in
guter Verfassung. Die Transfers weisen eine passable Durchzeichnung
auf, ebenso ist der Kontrast und Schwarzwert in Ordnung. Der
Schärfegrad ist generell etwas weicher, das Korn hält sich meistens
unauffällig im Hintergrund. Ab und an ist ein Rauschen zu vernehmen
beziehungsweise in einigen Szenen eine leichte Artefaktbildung. Die
Extended Version (EV) des ersten Teils ist qualitativ praktisch
identisch mit dem Kinocut, einzig die Kornstruktur in der EV ist
minimal schwächer ausgeprägt. Der Richard Donner-Cut von
Teil
2 liegt punktemäßig etwas hinter der normalen
Version. Der Kontrast ist ein wenig schwankend sowie die
Farbsättigung nicht immer optimal.
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Der
dritte
Teil kann ohne Probleme mit dem Bild der
Vorgänger mithalten. Zwar ist auch hier der Transfer generell etwas
weicher mit ein paar Unschärfen sowie den üblichen „kleineren
Problemen“ während einiger Flugszenen (zum Beispiel leicht
verwaschene Hintergründe), davon abgesehen gibt es keinen Grund zur
Klage. Dem viertel Teil sieht man vor allem die billigen
Spezialeffekte an. Viele Probleme wie verschwommene Hintergründe
und ein unnatürlicher Look prägen viele Sequenzen. Die
Durchzeichnung ist gut, allerdings etwas schwankend. Im Gegensatz
zur neutralen Farbgebung der ersten Teile besitzt das Bild einen
leichten Stich ins Orange. Der letzte und neueste Film kämpft zur
großen Überraschung mit den meisten Problemen. Es kommt immer
wieder zu Blackcrushing, die Durchzeichnung ist recht schlecht
sowie das Bild oftmals zu weich.
Tonqualität
Technik: Englisch DTS-HD MA 5.1 (Teil 1-3 + 5) und DTS-HD MA 2.0
(Teil 4), Deutsch Dolby Digital 1.0 (Teil 1+2), Dolby Digital 5.1
(Teil 1 Extended + Teil 5) sowie Dolby Digital 2.0 (Teil 3+4)
Leider kann keine der deutschen Spuren mit ihren englischen
Pendants mithalten, wobei dies nicht verwunderlich ist. Die ersten
beiden Filme weisen lediglich eine Monospur auf, weshalb auf
Räumlichkeit oder auch Stereoeffekte gänzlich verzichtet werden
muss. Die Extended Version von Teil 1 enthält eine
Neusynchronisation, welche vor allem in Sachen Effekten und Dynamik
dem ursprünglichen Track natürlich weit voraus ist. Die Dialoge
sind jedoch bei allen Spuren stets gut verständlich. Der Richard
Donner Cut besitzt keine deutsche Tonspur, hier muss man sich mit
Untertiteln begnügen.
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Teil
3 und
4 schneiden hier aufgrund des 2.0 Tracks etwas
besser ab, da die Bühne nun wesentlich breiter erscheint und so
auch Effekte besser zur Geltung kommen. Fairerweise muss allerdings
auch gesagt werden, dass ein guter Mono-Track einer künstlich
aufgeblasenen 5.1 Spur in jedem Fall vorzuziehen ist. Auf
Subwoofer-Attacken, wie sie im O-Ton immer wieder vorkommen, muss
man bei der Synchronisation leider verzichten. Qualitativ am besten
steht der letzte Teil da. Die hinteren Lautsprecher werden gut
eingebunden, auch die Dynamik ist in Ordnung, doch wie bei den
vorangegangenen Filmen führt wieder kein Weg am O-Ton vorbei.
Ausstattung
Die Anzahl der Extras ist schier unüberschaubar und fällt extrem
üppig aus. Von Making-Ofs, Trailern, Audiokommentaren sowie nicht
verwendete Szenen, Interviews und Dokumentationen über Superman ist
alles vorhanden, was das Herz begehrt. Eine genaue Übersichtsliste
ist der Datenbank zu entnehmen.
Fazit
Bildtechnisch ist den Verantwortlichen kaum etwas anzukreiden. Alle
Teile sehen für ihr Alter sehr gut aus, einzig
Superman
Returns aus dem Jahr 2006 hinterlässt keinen
besonders guten Eindruck. Auf der tonalen Seite bekommt der
Zuschauer dem Alter entsprechend passable Kost, wobei der
Unterschied zum O-Ton teilweise deutlich ausfällt und dieser ein
bis zwei Punkte höher einzustufen ist. Die Extras sind extrem
umfangreich – nur die ausdauerndsten Superman-Anhänger werden wohl
jemals den ganzen Berg an Interviews und Making-Ofs
durcharbeiten.
Grossansicht
Superman ist ganz klar Filmgeschichte und stellt den Beginn von
Superheldenverfilmungen in Hollywood dar. Auch wenn
Teil
3 und
4 qualitativ sehr schwach sind, so sind
besonders die ersten beide Filme lobenswert zu erwähnen. Hier kann
der letzte Teil zwar nicht zur Gänze mithalten, für ein Reboot
präsentiert sich das Werk jedoch solide. Filmfans, beziehungsweise
Anhänger von Comicverfilmungen und Superheldensagen sollten in
jedem Fall zugreifen!
Story 8/10
Bild 8/10
Ton 6/10
Extras 10/10
Overall 8/10
Testgeräte
Epson TW 4400 LPE (kalibriert) / 110“ Gammalux
Pioneer VSX 920-K
Boxen: Braun M15 (Front) + Braun RM5 (Center) / Teufel Dipol M 550
(Rear) / 2x Teufel M 5500 SW (Sub)
HTPC