Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten
(3D)
Story 6
Bild 9
Ton 9
Extras 3
Gesamt 7
Vier Jahre nach
Pirates of the Caribbean – Am Ende der
Welt tritt Regisseur Rob Marshall die Nachfolge von
Gore Verbinski an und versucht, ohne Keira Knightley und Orlando
Bloom die Reihe auf Kurs zu bringen. Erhalten bleiben Johnny Depp
in seiner Paraderolle als schräger Captain Jack Sparrow und seine
Gegenspieler Ian McShane als Blackbeard und Geoffrey Rush als
Barbossa. Für weiblichen Sexappeal sorgt diesmal Penélope Cruz. So
setzt Jack Sparrow in Fremde Gezeiten, gedreht in echtem 3D,
abermals die Segel und begibt sich auf die Jagd nach dem
Jungbrunnen.
Story
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Der spanische König ist besessen von der Quelle der ewigen Jugend
und schickt seine Flotte aus, um ihre Macht für sich zu
missbrauchen. Das lässt der britische Monarch George II. nicht auf
sich sitzen und beauftragt den verrückten Piraten Jack Sparrow (J.
Depp) den Spaniern zuvorzukommen. Jack ist von der Idee wenig
begeistert und weigert sich zunächst. Doch wie es mit dem stets
angetrunkenen Tollpatsch nun mal so, ist gerät er wider Willen in
den Strudel der Ereignisse: Seine ehemalige Geliebte Angelica (P.
Cruz) zerrt Jack auf hohe See, wo er sich auf dem Schiff eines
alten Bekannten wiederfindet: Auch Blackbeard (I. McShane) ist
drauf und dran, die Quelle der ewigen Jugend zu finden. Jack hat
dagegen seine eigenen Pläne, versucht eine Meuterei anzuzetteln und
will das Ruder an sich reißen, um sich seine Freiheit zu
erkämpfen...oder zumindest nicht kielgeholt zu werden.
Grossansicht
Pirates of the Caribbean hatte mit Teil
1 einen fantastischen Start und hauchte dem
Abenteuer-Genre neues Leben ein. Während die beiden Fortsetzungen
reichlich Geld in die Kassen spülten, herrschte bei den Geschichten
Flaute. Daran ändert Fremde Gezeiten wenig, der zwar das
Abenteuer-Flair des Originals versprüht, aber ähnlich überladen
ist, wie seine beiden Vorgänger. Als wäre Jack Sparrows Jagd nach
der Quelle der ewigen Jugend nicht spannend genug, verpassten die
Drehbuchautoren der Handlung mit der Einführung einer hölzernen
Liebesgeschichte zwischen dem Missionar Philip (S. Claflin) und der
Meerjungfrau Syrena (A. Bergès-Frisbey) einen Schuss vor den Bug.
Unnötig, denn wie schon in den Vorgängern, ist es allein Johnny
Depp, der den Film über das Mittelmaß hinaushievt. Schön, dass Rob
Marshall Depp Gelegenheit gibt, sich auszutoben, da man den
CGI-Einsatz reduziert hat und der Film etwas mehr Augenmerk auf
seine klassische Abenteuer-Geschichte legt. Erneut gewinnt Pirates
of the Caribbean in diesem Bereich zwar keinen Blumentopf, Fremde
Gezeiten ist aber liebevoller inszeniert als die direkten
Vorgänger.
Bildqualität
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Technik: MPEG4-MVC (3D) / MPEG4-AVC (2D), Ansichtsverhältnis
2,40:1, Auflösung 1080p Mit Fremde Gezeiten unterstreicht Disney
seine Vorreiterrolle, was Blu-ray 3D-Umsetzungen betrifft: Viele 3D
Filme sind dunkler als ihre 2D Pendants und verschlucken Details.
Nicht so bei Fremde Gezeiten, der bei Farb- und Kontrastwerten so
lebendig aussieht, wie man es sonst nur von Animationsfilmen
gewohnt ist. Schärfe und Detailgrad sind auf Referenzniveau und
machen es zum Hochgenuss, Jack Sparrow bei seinen Abenteuern
zuzusehen. Anomalien wie Crosstalk oder Geisterbilder bleiben
vollkommen aus. Der einzige Grund, aus dem Fremde Gezeiten keine 10
Punkte bekommt, sind die nur sporadischen Pop-Out-Effekte. Vielmehr
setzt
Fremde Gezeiten auf einen gesteigerten
Tiefeneffekt. Hier hätte man mehr aus der Technik machen können.
Dies ist aber das einzige Manko an diesem nahezu makellosen
Transfer: Hier erkennt man die kleinsten Stoppel in Johnny Depps
Bart, jede Falte in Blackbeards Gesicht und jeden Wassertropfen auf
hoher See. Die Farbgebung ist sehr organisch und Hauttöne sind,
egal ob bei der 2D oder 3D Fassung, absolut natürlich. Jeder
Nörgler muss die weiße Flagge hissen, denn Disney liefert eine
Glanzleistung bei der Bildqualität ab.
Tonqualität
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Technik: Deutsch (DTS-HD High Resolution Audio 7.1), Englisch
(DTS-HD Master Audio 7.1), uvm. Zunächst ist gewöhnungsbedürftig,
dass Johnny Depps Stammsprecher David Nathan, der in den drei
Vorgängern aufgrund kreativer Konflikte durch Marcus Orf ersetzt
wurde, die Rolle des Jack Sparrow spricht. Hat man sich an diesen
Wechsel gewöhnt, wird man abermals in Erstaunen versetzt – von der
Qualität der ebenbürtigen deutschen wie englischen Tonspuren: Die
Dialogverständlichkeit ist exzellent, obwohl der Subwoofer in den
actionlastigen Szenen donnert, dass empfindliche Naturen fast
seekrank werden. Doch die Bässe ordnen sich über die Spieldauer
angenehm ins Klangbild ein, das - was die Dynamik betrifft - ein
Musterbeispiel für eine moderne Abmischung ist. Hans Zimmers
Soundtrack setzt sich von den räumlichen Effekten ab und
überschwemmt den Raum mit Atmosphäre. Die Soundeffekte runden das
Geschehen ab und sind jederzeit präzise zu orten. Schon die ersten
drei Pirates of the Caribbean Filme waren im Originalton perfekt.
Teil 4 bleibt diesem Schema treu und erweitert es auf die deutsche
Synchronisation.
Ausstattung
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Die Ausstattung zu Fremde Gezeiten ist mager: Lego Pirates of the
Caribbean: Captain Jacks Geschichten (HD) sind zwei Lego-Kurzfilme,
die jeweils nur eine Minute Spielzeit bieten und nur deutsch
untertitelt sind. Auch die Karibischen Piraten Pannen (HD) reizen
mit dreieinhalb Minuten nur kurz zum Schmunzeln. Bleibt noch ein
Audiokommentar von Regisseur Rob Marshall und Produzent John
DeLuca. Das Duo liefert Hintergrundinformationen, speziell zu
Johnny Depps unnachahmlicher Interpretation des Captain Jack
Sparrow und diskutiert die Herausforderungen der Pirates of the
Cabribean Filmreihe nach vier Jahren und ohne Gore Verbinski neues
Leben einzuhauchen. Insgesamt ist das magere Extra-Paket aber
enttäuschend.
Fazit
Pirates of the Carribean – Fremde Gezeiten macht in 3D Spaß: Zwar
halten sich die Pop-Out-Effekte in Grenzen und das Bild überzeugt
primär durch seine Tiefenwirkung, dafür gibt es keinerlei
technische Anomalien. Detailreichtum, Farben und Kontrastwerte sind
auf Referenzniveau. Auch der Ton, der sowohl in Deutsch als auch in
Englisch in HD vorliegt, erlaubt nur Lob für Disneys Umsetzung.
Schade, dass man bei den Extras knausert: Das Bonusmaterial ist in
weniger als fünf Minuten abgehakt.
Grossansicht
Alle, die Jack Sparrows Abenteuer bisher geliebt haben, finden auch
am Neustart der Serie Gefallen. Wer nach Teil 1 das Interesse
verloren hat, ärgert sich auch in Fremde Gezeiten über die
überladene Handlung. Dass Johnny Depp alias Jack Sparrow, der
Pirates of the Caribbean weiter im Alleingang trägt, abermals zum
Teil durch eine hanebüchene Liebesromanze zweier Jungdarsteller in
den Hintergrund geschoben wird, ist unverständlich. Fremde Gezeiten
ist besser als Fluch der Karibik 2 und Am Ende der Welt, reicht
aber nicht an den ersten Teil heran. Für Jack-Sparrow-Fans und
Freunde von Abenteuergeschichten, die sich selbst nicht allzu ernst
nehmen, ist Fremde Gezeiten dank der gelungenen 3D-Einbindung
trotzdem ein Muss. (anw)
Kaufempfehlung7 von 10
Die Kaufempfehlung der Fluch der Karibik 4 Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
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