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Wild Wild West

Gestartet: 13 Sep 2011 21:09 - 5 Antworten


Veröffentlichung:
27.05.2011
Laufzeit:
106 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 13 Sep 2011 21:09

VincentVinyl

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Wild Wild West

Story 5
Bild 6
Ton 7
Extras 6
Gesamt 6

Wild Wild West ist einer der frühen Filme von Will Smith und eine 1999er Neuauflage der 60er-Jahre-TV-Serie Verrückter Wilder Westen. Barry Sonnenfeld, der mit Smith schon bei Men In Black zusammenarbeitete, wollte hier seinen nächsten Coup abliefern. Trotz eines großzügigen Budgets und Starbesetzung, neben Will Smith wirken Salma Hayek, Kevin Kline und Keneth Branagh mit, floppte der Film allerdings an den Kinokassen. Jetzt erlaubt Warner Nostalgikern dem effektgeladenen Steampunk-Werk auf Blu-ray eine zweite Chance zu geben.


Story
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Als ungleiches Team sollen die Regierungsagenten Jim West (W. Smith) und Artemus Gordon (K. Kline) im Jahre 1869 dem mysteriösen Verschwinden einiger Wissenschaftler auf den Grund gehen. Während West gerne Frauen becirct und die Fäuste sprechen lässt, setzt Gordon auf seine futuristischen Gadgets. Schnell enttarnen sie mit Unterstützung der Schönheit Rita Escobar (S. Hayek), deren Vater zu den verschollenen Forschern zählt, Dr. Arliss Loveless als Drahtzieher. Ähnlich Gordon kennt sich der verrückte Millionär Loveless mit technischen Gadgets bestens aus und bietet somit den bösen Gegenpol zum charmanten Agenten. Als Loveless sich schließlich Ritas bemächtigt und West und Gordon seinen teuflischen Plan, die USA zu übernehmen entschlüsseln, erreicht die Spannung ihren Höhepunkt: Wird Loveless mithilfe der Erfindungen der gekidnappten Forscher seinem Größenwahn alle Ehre erweisen oder können die beiden Agenten West und Gordon den exzentrischen Dr. noch aufhalten, bevor er Amerika übernimmt und häppchenweise an Europäer verhökert?

Wild Wild West sollte 1999 die TV-Serie Verrückter Wilder Westen aus den 1960er-Jahren auf die die große Leinwand bringen. Mit Will Smith meinten die Produzenten, den Garant für einen Blockbuster in petto zu haben, während ein riesiges Special-Effects-Budget und die zauberhafte Salma Hayek den nötigen visuellen Overkill möglich machen sollten. Mit Kevin Kline und Kenneth Branagh hatte man zudem zwei fähige Charakterdarsteller an Bord, die Lust auf weitere Komödien-Erfahrung verspürten. Dennoch floppte Wild Wild West nicht ganz zu Unrecht an den Kinokassen: Mehr als ein aufgeblasenes B-Movie wurde letzten Endes nicht aus der Kombination aus wildem Westen und futuristischen Steampunk-Elementen. Will Smith schiebt den Flop heute auf seinen jugendlichen Wahn und entschuldigte sich in einem Interview sogar bei dem Originaldarsteller aus der TV-Serie, Robert Conrad.

Der Grund, aus dem Wild Wild West bestenfalls Mittelmaß erreicht, ist das schwache Drehbuch: Oberflächlich gesehen stimmt alles, denn Regisseur, Darsteller, Budget und Setting geben einiges her, doch die eigentliche Story ist hauchdünn und dazu schlecht umgesetzt. Im Grunde dient der rote Faden um die entführten Wissenschaftler und Loveless Größenwahn nur dazu, abwechselnd Special-Effects- und Slapstick-Sequenzen aneinander zu reihen. Leider zünden die Gags nicht immer und aus heutiger Sicht haben die nun altbackenen CGI-Effekte einiges an Unterhaltungswert eingebüßt. Vor dem totalen Versumpfen rettet den Film die amüsante Dynamik zwischen Smiths locker-übermütigem West und Klines charmant-trockenem Gordon.

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Männliche Zuschauer dürften zudem an den etwas zu sparsam gesäten Momenten mit Salma Hayek Gefallen finden, die im Gegensatz zu anderen weiblichen Ausstaffierungen moderner Filme nicht nur fabelhaft aussieht, sondern auch eine ironische Note beizutragen weiß. Auch Kenneth Branagh als verrückter Südstaaten-Millionär, der die USA mit einer riesigen Roboterspinne unterjochen will, weiß, wie er Wild Wild West seinen Stempel aufdrücken kann. Im Ergebnis retten die Darsteller den Film vorm Absturz, während das Drehbuch dafür sorgt, dass hier nicht mehr als eine mittelmäßige Endnote drin sein kann.


Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080p Wild Wild West bietet auf Blu-ray eine bessere Bildqualität als die DVD-Fassung, liegt für eine Katalog-Veröffentlichung aber bestenfalls im Mittelmaß: Die Schärfe ist nur durchschnittlich und gerade in den relativ detailarmen Nahaufnahmen lässt sich klar erkennen, dass man mit Rauschfiltern herumgespielt hat. Negativ fallen zudem Szenen mit dem damals noch neuartigem CGI-Einsatz auf, denn diese sind nochmals deutlich weicher. Auch die Schwarzwerte sind nur durchschnittlich und Schatten verschlucken manchmal kleinere Details. Positiv ist anzumerken, dass das Bild nur dezentes Filmkorn und wenig bis gar keine Verschmutzungen aufweist, somit offenbar von einem Master in gutem Zustand stammt. Dennoch sieht Wild Wild West auf Blu-ray älter aus als notwendig, denn das detailarme und leicht verwaschene Bild kann nicht mit guten Katalogtiteln wie Desperado mithalten.


Tonqualität
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Technik: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm. Der deutsche Ton ist in Dolby Digital 5.1 und ist für eine verlustbehaftete Spur ansehnlich. So bleiben die Dialoge trotz vieler schöner Surround-Effekte in Action-Sequenzen immer gut verständlich. Ein gutes Beispiel liefert Loveless erster Kriegswaffen-Angriff, der soundtechnisch eine wahre Freude ist. Leider nutzt man die Räumlichkeit abseits der effektgeladenen Sequenzen zu wenig aus und hätte mehr aus dem Mix herausholen können. Wie es etwas besser geht, zeigt dann die englische, verlustfreie Tonspur, die für noch bessere Räumlichkeit und Klangdifferenzierung sorgt. Zudem ist die englische Spur ein ganzes Stück lauter abgemischt, was sich auf mancher Anlage eventuell positiv bemerkbar macht, wenn der Subwoofer mal wieder ran darf.


Ausstattung
Neue Extras hat die Blu-ray zwar nicht zu bieten, Warner hat aber das recht üppige Paket der DVD-Fassung komplett herüber gerettet. So enthält Wild Wild West einen Audio-Kommentar des Regisseurs Barry Sonnenfeld, Musikvideos zu Will Smiths Wild Wild West und Enrique Iglesias „Bailamos“ sowie diverse Making-Ofs. Die sechs Dokumentationen mit Spielzeiten zwischen rund 7 bis 8 Minuten tendieren stark in die PR-Ecke und sind weder besonders unterhaltsam noch informativ.

So behandelt man etwa die Gadgets der Guten und Bösen in separaten Kurzdokus und widmet sich den immerhin schmuck anzusehenden weiblichen Darstellern des Films. HBOs First Look: It’s a whole new west ist etwas interessanter, geht mit seiner Spielzeit von rund 15 Minuten aber leider nur wenig in die Tiefe. Dennoch erhält man hier ein solides Extra-Paket. Schade ist lediglich, dass alle Extras nur in SD vorliegen und auf der Blu-ray keine exklusiven Neuzugänge vorliegen. Dies war bei einer Katalog-Veröffentlichung mit niedriger Priorität aber auch nicht zu erwarten.


Fazit
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Warner bringt mit Wild Wild West eine in Bild und Ton knapp durchschnittliche Katalog-Veröffentlichung: Während der Ton nach wie vor überzeugt, sieht das Bild des Films von 1999 älter aus, als es hätte sein müssen. Immerhin hat man alle Extras der DVD-Fassung beibehalten, was heute leider nicht mehr selbstverständlich ist. Der Film selbst muss klar hinter seiner Vorlage aus den 60er Jahren zurückstecken, unterhält aber teilweise als aufgeblasener Trash-Film. Will Smith bezeichnet Wild Wild West heute als unrühmliche Jugendsünde und genau so sollte man an den Film herangehen: Wie bei allen Jugendsünden, erinnert man sich vielleicht nicht an alles an Wild Wild West positiv zurück, schmunzeln muss man über die ein oder andere Szene aber doch unfreiwillig. Wer den Film nicht kennt, hat sicher kein großes Kino versäumt, Will-Smith-Fans können aber bei dieser Blu-ray einen Blick riskieren. (anw)


Kaufempfehlung


6 von 10
Die Kaufempfehlung der Wild Wild West Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
Sony Bravia 46 W 4000
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Playstation 3
#2
Geschrieben: 13 Sep 2011 22:49

Jason-X

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Also ich fand den Film klasse, die DVD war damals eine meiner ersten überhaupt... :thumb:
#3
Geschrieben: 13 Sep 2011 22:54

Schoormann

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Fand die Bildqualität auch eher mau.. aber ansonsten ist der Film top :thumb: ;)
#4
Geschrieben: 14 Sep 2011 02:30

VincentVinyl

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Ich fand den Film vor zig Jahren beim ersten Mal sehen auch gut, aber die Blu-ray hat mich dann sehr ernüchtert und mir bewiesen, dass man sich manchmal doch positiver zurückerinnert als angemessen ist ^^.

Will Smith selbst sieht Wild Wild West ja heute auch eher als Jugendsünde, obwohl ihm da vermutlich wesentlich Schlimmeres hätte passieren können, wenn man mal an andere Schauspieler denkt :-).
#5
Geschrieben: 14 Sep 2011 06:38

Patrick_Star

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Ja, ich finde den Film auch ganz gut, aber für Will Smith weit unter seinem Durchschnitt. Wenn man bedenkt, dass er dafür seine Hauptrolle bei Matrix liegen gelassen hat....^^

Tolles Review von dir - wie immer. :pray:
#6
Geschrieben: 14 Sep 2011 06:58

Gast

Sehr gut bewertet, das entspricht auch exakt meinem Empfinden, sodass ich den Film auch recht einfach, bzw. schlecht finde.
Auch an dieser Blu-ray sieht man mal einmal mehr, dass sich Warner Bros. leider keinerlei Mühe gab bei der Veröffentlichung.


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