Final Destination 3 Review
Story 4
Bild 6
Ton 6
Extras 7
Gesamt 6
Im ersten Final Destination gerieten die Überlebenden eines
Flugzeugunglücks in die Todesspirale des Sensenmanns. In der
Fortsetzung trieb eine Autobahn-Karambolage die Entkommenen
nachträglich in die Hände des Todes. Final Destination 3 versucht
nun, mit einem Achterbahn-Unglück mit den Ängsten der Zuschauer zu
spielen. Wie schon die ersten beiden Teile fiel der Film zwar bei
Kritikern durch, machte an den Kinokassen aber ausreichend Reibach,
um eine weitere Fortsetzung zu sichern. Angesichts des Kinostarts
von Final Destination 5 veröffentlicht Warner somit endlich Teil 3
in der ungeschnittenen Fassung erstmals in HD.
Story
Grossansicht
Wendy (M. E. Winstead) besucht mit ihrem Herzblatt Jason (J. Moss)
sowie ihren besten Freunden einen Vergnügungspark. Kurz bevor die
ausgelassenen Teenies mit der Achterbahn davonrasen können,
erschüttert eine Vision Wendy: Sie beobachtet vor ihrem inneren
Auge, wie die Achterbahn entgleist und all ihre Passagiere in den
Tod reißt. Panisch hindert sie zumindest ihren Freund am Einsteigen
und auch andere potentielle Mitfahrer müssen aufgrund des
entstandenen Rummels draußen bleiben. Tatsächlich endet die
Achterbahnfahrt in einer Katastrophe und zwei von Wendys Freunden,
die nicht auf ihre Warnungen hören wollten, kommen ums Leben. Doch
auch die anderen Überlebenden sind alles andere als in Sicherheit:
Wendy erfährt von einem ähnlichen Ereignis, der Explosion des
Fluges 180. Nach dem Unglück holte der Tod die Überlebenden unter
mysteriösen Umständen ein. Nachdem die ersten vermeintlich
Geretteten des Achterbahnunglücks ebenfalls unter bizarren
Umständen dahingerafft werden, suchen Wendy und die restlichen
Überlebenden nach einer Möglichkeit, ihrem vorherbestimmten
Schicksal zu entgehen.
Final Destination 3 nutzt haargenau das gleiche Schema wie schon
seine Vorgänger: Ahnungslose Teenies schlagen dem Tod aufgrund
einer unerklärlichen Vision ein Schnippchen, nur um ihm
anschließend doch zum Opfer zu fallen. Leider merkt man dem dritten
Teil deutlich an, dass den Machern die Ideen ausgingen und sich
Abnutzungserscheinungen der Formel bemerkbar machen. Während die
ersten beiden Teile zumindest lose aufeinander aufbauten und einige
Charaktere in beiden Filme einen Auftritt hatten, weist Final
Destination 3 lediglich einige bemühte Referenzen zu den Vorgängern
auf. Statt sich auf Charakterzeichnung und eine zusammenhängende
Geschichte zu konzentrieren, bietet man eine episodenhafte
Aneinanderreihung immer absurderer Todesszenen: Beispielsweise
fallen zwei adrette Darstellerinnen kurz nach einer anschaulichen
Nacktaufnahme ihren Amok laufenden Sonnenbanken zum Opfer. Mitleid
entwickelt der Zuschauer mit keinem der Todesopfer, zu
oberflächlich oder gar unsympathisch sind die Charaktere. Spannung
bleibt aus diesem Grund leider aus. Außerdem sind die Unfälle,
denen die Figuren zum Opfer fallen, derart überdreht, dass sie
schon fast an Cartoons erinnern und eher belustigen als
schockieren.
Ein Lichtblick ist Mary Elizabeth Winstead, bekannt aus Scott
Pilgrim gegen den Rest der Welt, die ihre Hauptfigur Wendy
wesentlich besser spielt als Andrea Jay Cook die blasse Kimberly
aus dem zweiten Teil. Insgesamt zeigt sich dennoch spätestens mit
Teil 3 ein steiler Abwärtstrend für die Final-Destination-Reihe.
Sehenswert ist der Film damit nur für absolute Fans der Reihe oder
Leute, die generell von hibbeligen Jugendlichen genervt sind und
schon immer mal sehen wollten, wie ihr Feindbild in den
aberwitzigsten Situationen ums Leben kommt.
Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG4-MVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung
1080p Im Gegensatz zu Final Destination 2 oder gar dem komplett
digital gefilmten Final Destination 4 hat der dritte Teil mit
starkem Bildrauschen zu kämpfen. Es ist schwer zu sagen, ob dies
ein gewolltes Stilmittel des Regisseurs James Wong ist oder dem
knappen Budget des Horror-Films geschuldet bleibt. Zumindest deutet
dies darauf hin, dass Warner keine Rauschfilter eingesetzt hat, was
sehr lobenswert ist.
Leider liegt die Bildschärfe bestenfalls auf durchschnittlichem
Niveau, gerade wenn man bedenkt, dass Final Destination 3 gerade
einmal fünf Jahre auf dem Buckel hat. Der Detailgrad ist in
Nahaufnahmen und mittelweiten Einstellungen nur ausreichend und
lässt den Film älter wirken, als er ist. Zusätzlich zeigen sich
unerwartet viele Bildbeschädigungen, so dass Final Destination 3
teilweise eher anmutet wie eine Produktion aus den 1990ern. Positiv
fallen die guten Schwarzwerte und die gegenüber der DVD kräftigeren
Farben auf. Insgesamt verdient sich das Bild dadurch gerade noch
eine befriedigende Note.
Tonqualität
Technik: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby True HD 5.1),
uvm. Wer die DVD-Fassung kennt, erlebt beim dt. Ton ein Déjà-vu,
denn Warner nutzt dieselbe Dolby Digital Spur für die
Blu-ray-Fassung. Leider kann der Ton des dritten Teiles nicht mit
der sehr guten Spur des zweiten Parts mithalten. In den meisten
Szenen kommt wenig Surround-Feeling auf und auch die Musik hält
sich zu sehr im Hintergrund, um die Atmosphäre zu unterstützen.
Erst in den Todesszenen geht es mit kräftigen Bässen und räumlichen
Effekten etwas mehr rund. Die Dialogverständlichkeit ist dabei im
Deutschen wie im Originalton sehr gut. Vorteil der verlustfreien,
englischen Spur ist vor allem die bessere Integration der Musik und
Umgebungsgeräusche in dialoglastigen Szenen. Ansonsten sind beide
Spuren als gutes Mittelmaß zu bezeichnen.
Ausstattung
Wie schon bei Final Destination 2 gleicht die Ausstattung des
dritten Teils der DVD-Version und liegt komplett in
Standard-Auflösung vor. Zunächst wäre da ein Audiokommentar des
Regisseurs und Co-Autors James Wong, des Co-Autors Glen Morgen und
des Kameramannes Robert McLachlan. Der Kommentar ist für diejenigen
spannend, die sich für die Hintergründe der Stunts und
Special-Effects interessieren. Besonders lobenswert ist die
Kurzdoku Der „Tote Teenager“-Film, ein Ausdruck, der auf die
Rezension des ersten Final-Destination-Films seitens des
renommierten Kritikers Roger Ebert zurückgeht. Bei Der Tod Überall
handelt es sich um einen knapp 7-minütigen Animationsfilm mit
ironisch-morbider Atmosphäre, der jedem Final-Destination-Fan
gefallen wird.
Kill Shot, ein über anderthalbstündiges Making-Of des Filmes, das
sich in elf Teile spaltet, geht in aller Tiefe auf fast jede
einzelne Szene des Films ein. Auch wenn Final Destination 3 nur ein
durchschnittlicher Film ist, merkt man den Machern ihre Liebe zum
Projekt an. Hinter dem irreführenden Titel Zerstückelte Szenen
verbergen sich nicht etwa herausgeschnittene Szenen, sondern
nochmals detaillierte Beleuchtungen einzelner Szenen mit
Schwerpunkten auf einzelnen Aspekten wie der Sounduntermalung oder
den visuellen Effekten. Wer immer noch nicht genug hat, kann im
20-minütigen Feature Geplante Unfälle weitere Einblicke in die
Produktionsgeschichte erhaschen.
Zusätzlich bietet die Blu-ray noch eine erweiterte Szene, drei
TV-Spots und den Original-Kinotrailer. Schade ist, dass das coolste
Extra der DVD fehlt: Diese bot dem Zuschauer über die interaktive
Funktion Bestimme Ihr Schicksal die Möglichkeit, in Schlüsselszenen
den Verlauf des Films zu verändern. Regisseur James Wong legte den
Film von Anfang an auf diese Funktion aus und es ist bedauernswert,
dass dieses innovative Feature auf der Blu-ray durch Abwesenheit
glänzt.
Fazit
Grossansicht
Technisch ist Final Destination 3 bestenfalls ein Kompromiss: Das
Bild ist für das junge Alter des Films enttäuschend und die Tonspur
identisch zur DVD-Version. Exklusive Extras bleiben aus und zudem
fehlt ein interaktives Feature der DVD. Lobenswert ist, dass Warner
direkt die ungeschnittene Fassung auf Blu-ray veröffentlicht und
zumindest den Originalton in HD präsentiert.
Final Destination 3 ist zusammen mit Teil 4 der Schwächste der
Reihe. Der Film gibt zugunsten einer hektischen Aneinanderreihung
noch überzogener Todesszenen als in den Vorgängern jegliche
Bestrebungen, eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen auf.
Selbst wer die ersten beiden Teile liebte, wird mit dieser
Fortsetzung nach Schema F also eventuell nur bedingt warm. Für
Hardcore-Horror-Fans und diejenigen, die sich auf Teil 5 im Kino
freuen, ist diese Achterbahnfahrt aber den Eintrittspreis wert. Nur
sollte man von den Loopings nicht allzu viel erwarten. (anw)
Kaufempfehlung5 von 10
Die Kaufempfehlung der Final Destination 3 Blu-ray wird anhand der
technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story
berechnet.
Testgeräte
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