Big Mama's Haus 3 - Die doppelte Portion Blu-ray
Review
Sequels sind in Hollywood gerne willkommen, da man
sowohl auf einer bestehenden Figur aufbauen als auch den zu
erwartenden Erfolg an den bisherigen Einspielergebnissen der
Vorgänger abwägen kann. Nach den sehr guten Einspielergebnissen von
Big Mamas Haus und
Big Mamas Haus 2 war es also nur
eine Frage der Zeit, bis eine weitere Fortsetzung folgen und Martin
Lawrence nun zum dritten Mal in seinen Fatsuit schlüpfen sollte.
Erneut unter der Regie von John Whitesell, der schon beim zweiten
Teil das Zepter in der Hand hielt, versucht man an den Erfolgen aus
den Jahren 2000 und 2006 anzuknüpfen, was eigentlich nicht so
schwer sein sollte.
Story
Als Trent, der Stiefsohn von FBI-Agent
Malcolm Turner einen Mord beobachtet, wird er dabei von den Mördern
entdeckt. So begeben sich daraufhin, sowohl Vater als auch sein
Anverwandter verkleidet als Big Mama und deren Großnichte Germaine
in die Obhut einer reinen Mädchenschule für Künste, in der
Hoffnung, dass die Killer sie nicht finden werden. Die geben aber
alles daran, die Zeugen aufzuspüren und auszuschalten. Doch was ist
schlimmer: mitleidslose Mörder oder eine Schule voller
Mädchen?
Eigentlich waren die Zutaten für
Big Mama’s Haus – Die
doppelte Portion gut gewählt. Martin Lawrence übernimmt
erneut die Rolle des FBI-Agenten Malcolm Turner, bzw. der Big Mama.
Der Regisseur John Whitesell schafft es auch beim zweiten Teil, die
Geschichte gut umzusetzen. Und Drehbuchautor Don Rhymer war, wie in
den beiden Vorgängern, erneut am Script beteiligt. Doch das
Ergebnis enttäuscht, denn während es in
Big Mama's
Haus und
Big Mama's Haus 2 originelle Gags
und viel Freiraum fürs Herz gab, verwirrt der dritte Teil nur. Vor
allem die vielen musikalischen Einlagen passen so gar nicht recht
in das Konzept und wirken sehr deplatziert. Zugegeben, qualitativ
gibt es eigentlich nichts zu mäkeln, denn die Songs sind teilweise
sogar richtig gut. Betrachtet man dieses Sequel als eigenständigen
Film, mag das alles zwar ganz nett sein, aber auf eine gewisse Art
und Weise wirken viele Elemente, vor allem die zahlreichen Gesangs-
und Tanzeinlagen, aufgesetzt und auch die Witze wollen nicht immer
zünden.
Der Geschichte und dem Humor mangelt es sowohl an Ecken und Kanten
als auch Kreativität. Man hat sehr oft das Gefühl, dass nichts
wirklich Neues geboten wird und man zu sehr auf gewohntem Terrain
aufhält. Ein weiteres großes Problem ist, dass die Rolle von Martin
Lawrence mehr in den Hintergrund gedrängt wurde, um Brandon T.
Jackson mehr Freiraum zu lassen. Aber gerade die Rolle der Big Mama
war es, die den Film bislang ausmachte. Dieser Charakter war das
Zentrum der bisherigen Filme und darauf basierten die ganzen Witze.
Wo bisher die gesamte Familie angesprochen wurde, hat man bei
Big Mama’s Haus – Die doppelte Portion das Gefühl,
dass bewusst Teenager als Zielgruppe erreichen werden sollen.
Dieses Ziel hat man zwar erreicht, allerdings sehr zum Verdruss der
bisherigen Fans der Filmreihe.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,78:1
Der Bildtransfer ist gut gelungen. Die Farben sind natürlich und
kräftig. Der Schwarzwert ist gut gelungen, lediglich in manchen
dunklen Szenen wirkt das Bild aufgehellt. Der Kontrast ist dennoch
sehr gut ausgefallen. Die Durchzeichnung ist ebenfalls überzeugend,
wobei in den vereinzelten hellen Außenaufnahmen einige Bilddetails
verloren gehen. Die Gesamtbildschärfe ist dennoch sehr gut mit
guter Detailzeichnung, auch wenn ein schwaches Bildrauschen zu
erkennen ist, was in dunkleren Szenen ein wenig stärker ausfällt.
In einigen Momenten ist das Bild ein wenig weicher ausgefallen, was
aber nicht nennenswert störend ausfällt.
Tonqualität
Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD
MA 5.1, usw. Der deutsche Ton liegt in DTS 5.1 vor, während das
englische Original in Englisch DTS-HD MA 5.1 auf die Blu-ray
gepackt wurde. Dennoch gibt es bei der deutschen Spur nur wenig zu
mäkeln. Vor allem bei den zahlreichen Musikpassagen wird der
Subwoofer ordentlich gefordert. Lediglich bei den wenigen
Actionsequenzen vermisst man ein wenig Druck. Generell ist die
Dynamik sehr gut ausgefallen und bietet eine ausgewogene
Abmischung. Bei den Surroundkanälen muss man einige Abstriche
machen, denn auch wenn die Musik sich wunderbar über sämtliche
Lautsprecher verteilt, vermisst man einige Hintergrundgeräusche.
Das meiste spielt sich dadurch auf den vorderen Kanälen ab, was
immerhin eine sehr gute Dialogverständlichkeit bietet, die auch bei
zeitgleichem starkem Musikeinsatz nicht geschmälert wird.
Ausstattung
Das Bonusmaterial liegt komplett in HD vor. Es wird einiges
geboten. Die Blu-ray enthält sowohl die "XL"-ungekürzte Kinofassung
als auch den "XXL"-Extended Cut. Auf der Disc befindet sich darüber
hinaus ein Audiokommentar, das einige zusätzliche Informationen zum
Film bietet. Die entfallenen Szenen sind mehr oder minder
interessant und größtenteils zu Recht aus dem Film entfernt worden.
Besonders zu empfehlen ist das Special „Das Beste aus Big Mama's
Haus“, das eine selbst zusammengestellte Top Ten mit den lustigsten
Gags aus der Filmreihe bietet. Auch bei den Extras wird die
musikalische Schlagseite von
Big Mama’s Haus – Die doppelte
Portion erneut betont. Neben einem Feature zu den
Musikeinlagen im Film gibt es darüber hinaus noch zwei Musikvideos
zu den Songs “Baby you know" und "Lyrical Miracle".
Fazit
Auf technischer Seite ist alles in
Ordnung. Das Bild besitzt eine sehr gute Schärfe mit natürlichen
Farben und sehr gutem Kontrast. Der Ton ist zwar relativ
frontlastig, bietet aber gut verständliche Dialoge und weist eine
gute Dynamik auf. Nur bei den Actionszenen wäre ein wenig mehr
Druck wünschenswert gewesen. Das Bonusmaterial ist sehr guter
Durchschnitt bei dem ausreichend zusätzliche Informationen geboten
werden. Mit
Big Mama’s Haus – Die doppelte Portion
versuchte man, in neue Gefilde vorzudringen. Der abschließende
Eindruck ist allerdings zwiespältig. Während an sich gute Qualität
geboten wird und der Film zu keinem Zeitpunkt dilettantisch wirkt,
schafft es Regisseur John Whitesell zu keinem Zeitpunkt
nennenswerte Akzente zu setzen und kommt über das Prädikat „ganz
nett“ nicht hinaus. Da der Film an den Kinokassen dennoch sehr
erfolgreich ausfiel, wird man dennoch mit einer weiteren
Fortsetzung rechnen müssen bzw. dürfen.
Story: 5/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 6/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung:
6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver:
Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat