Zu Beginn gibt es wieder Familiengeplänkel, mit irgendwelchen
Kindern als Ottonormalsterbliche, dies lässt böse Erinnerungen an
den diesbezüglich mit verhauenen 2.Teil aufkommen, da es zu
kitschig wirkte. Wobei Teil 2 anschließend mit übertriebenen Schock
und Kameraeffekten am Stück das Grusel-Feeling des Erstlings
komplett zerstörte. Dieses Familiengeplänkel wird hier nur im
Rahmen gehalten, so dass es nicht zu viel ausmacht, anschließend
geht es um 2 kleine Mädchen um die es spukt und der Film beginnt
ruhig. Es gibt dann nach 12 Minuten den ersten Schauer, allerdings
nur durch ein Erdbeben. Immerhin setzt man nicht mehr auf
überladenes Pseudo-Gruseln des 2.Teils. Der selbst bei vielen Fans
des Erstlings nur Kopfschütteln erzeugte. Allerdings verwunderlich
ist es schon ein wenig, dass der 3.Teil in den Kinos wieder wie
eine Bombe eingeschlagen ist, wobei die Amerikaner auch auf
Schock-Reality stehen, es ist damit dann auch zu erklären. Eines
der Kinder hat jedenfalls einen imaginären Freund und es wird vor
allem in der Nacht von der Kamera viel aus dem Kinderzimmer
eingefangen, worauf die Erwachsenen dann erst recht auf das
Geisterhafte aufmerksam werden. Denn das sehr komische hieran ist,
es stehen überall Kameras herum, die von den Erwachsenen stetig
intensiv kontrolliert werden und das raubt diesen 3.Teil komplett
die Glaubwürdigkeit, wenn die Protagonisten bei den gesichteten
Erscheinungen auch noch Lachen. Der ganze Ablauf wird zunehmend arg
ins lächerliche gezogen und statt zu gruseln muss man nur Lachen,
aber es ist mehr ein fremdschämendes Gelächter. Die Geschichte
erinnert kein bisschen an die 80er, wo er eigentlich stattfinden
soll. Die Haarschnitte der jungen Erwachsenen sind sehr modern und
die Mädchen haben langes schwarzes Haar alla The Ring. Die Kulissen
lassen die 80er ebenfalls komplett vermissen. So gibt es aber
immerhin im ersten Drittel Späße wie beabsichtigtes Erschrecken der
Protagonisten, weil das Böse vorerst ausbleibt und dieses damit
verhöhnt und provoziert wird, dass fällt durchaus auf die 80er
Horrorfilme zurück, wo sich die Macher sicher einige angeschaut
haben, dass so z.B. bis zu den ersten Teilen von Freitag der 13.
zurückgeht, nur passt es zwar zu Filme wie „House“ oder „Amityville
Horror“, aber nicht zu Reality alla Blair Witch Project oder
Paranormal Activity. Der Film ist also bis zum letzten Drittel
witzig gemacht, es geht um das beabsichtigte Erschrecken und das
Abfeiern der Kamerabilder, aber der Sinn des Ganzen ist mir hier
nicht so richtig klar.
Zudem ist das Thema irgendwo ausgelutscht, ich kann mich dafür nur
noch schwer begeistern. Sobald die Erscheinung des Geistes anhand
eines Mädchens als Schattenbild erscheint, so driftet das Werk ins
arg lächerliche. Das wirkt so derart aufgesetzt, dass man sich für
alle Fremdschämen muss, die genau so nervig Lachen wie die
Protagonisten im Film, die sich nur selbst profilieren. Es hat was
von einer billigen Soap. Mit Horror hat Paranormal Activity 3 kaum
noch was zu tun, denn gruseln wird man sich hier kaum. Ich hab ja
schon erwartet das Teil 3 wieder besser wird als der 2., aber er
ist nicht besser, ein unglaublich mülliger Beitrag. Im vollem Kino
gab es bei meiner Vorstellung viel lautes Gelache (vor allem von
Frauen) aber keine Schreie oder ruhige Schauerstimmung wie beim
Erstling. Die ganz schlechte Bewertung ist auch gerechtfertigt. Nur
in den letzten 20 Minuten gibt es so einige Effekte am Stück und
zwar total überzogen wie bei Teil 2, auch wenn es durchaus
beeindruckend ausschaut und die Kamera insgesamt recht ruhig
bleibt, zumindest besser als beim unübersichtlichen Vorgänger,
realistisch ist das Ganze bei weitem nicht mehr und rettet den
schwachen Ablauf auch nicht. Das letzte Drittel verhindert
höchstens eine Nullrunde.
Paranormal Activity 3 ist wie ein Kriegsschauplatz, es ist so
grausam schlecht und wird derart mediengeil eingefangen, dass man
hinschauen muss.
1/10