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The Quiet Earth - Das letzte Experiment

Gestartet: 18 Juli 2011 15:51 - 9 Antworten


Veröffentlichung:
24.06.2011
Laufzeit:
87 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Juli 2011 15:51

Kuro77

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The Quiet Earth - Das Letzte Experiment Blu-ray Review


Denkt man an Filme aus Neuseeland, stößt man unweigerlich auf die Werke Peter Jacksons. Spätestens nach der Vollendung seiner Herr-der-Ringe-Trilogie gilt der Inselstaat mit seinen überwältigenden Landschaften als Synonym für das Fantasyreich Mittelerde. Wenn auch der mit Abstand bedeutendste, so ist Jackson aber natürlich nicht der einzige Filmschaffende des Landes. Bereits im Jahr 1985 erregte der Regisseur Geoff Murphy mit seinem Science-Fiction Film The Quiet Earth – Das letzte Experiment nicht nur bei Freunden des fantastischen Films große Aufmerksamkeit. Zu seiner Zeit war The Quiet Earth der erfolgreichste neuseeländische Film und ermöglichte Murphy sogar eine (recht kurze) Karriere in Hollywood. In dieser Zeit entstanden unter seiner Regie zum Beispiel der Western Blaze of Glory – Flammender Ruhm (1990), der Dark-Future Streifen Freejack (1992) mit Mick Jagger oder der Steven Seagal Kracher Alarmstufe Rot 2 (1995). Wirklich etablieren konnte sich Murphy in der Traumfabrik allerdings nicht, so dass er bald wieder in seine Heimat zurückkehrte und unter anderem als Second Unit Director bei der Herr-der-Ringe-Trilogie mitwirkte. Doch mit The Quiet Earth ist Murphy zweifellos ein kleiner Kultklassiker gelungen.


Story:

Wie jeden Morgen fährt der Wissenschaftler Zac Hobson (B. Lawrence) zu seiner Arbeit. Doch auf dem Weg dorthin macht er eine zutiefst verstörende Entdeckung: als hätten sie sich von einem Moment auf den anderen in Luft aufgelöst, sind alle Menschen auf einmal spurlos verschwunden. Auch eine intensive Suche bleibt ohne Erfolg. Zac ist tatsächlich der einzige Mensch auf der Welt. Diese Erkenntnis bleibt nicht ohne gravierende Auswirkungen auf seinen Gemütszustand. In den nächsten Tagen schwankt Zac zwischen tiefster Depression und manischen Allmachtsphantasien. Doch nachdem der erste Schock überwunden ist, beginnt er nach den Ursachen für diese unglaubliche Katastrophe zu suchen. Je intensiver er darüber nachdenkt, reift in ihm die Erkenntnis, dass vielleicht sogar das Experiment, an dem er und zahlreiche andere Wissenschaftler zeitgleich rings um den Globus gearbeitet haben, am Verschwinden aller Lebewesen Schuld ist. Doch seine Untersuchungen werden durch eine unerwartete Begegnung unterbrochen.

The Quiet Earth ist eine echte Perle des Science-Fiction Films und genießt heute zu Recht Kultstatus. Der Film verzichtet im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genres fast völlig auf den Einsatz von Spezialeffekten. Genauso fehlen die üblichen Horror- oder andere fantastische Elemente, die bei solchen Filmen gerne zum Einsatz kommen. Keine Mutanten oder Zombies hetzen den letzten Überlebenden durch eine verfallende Welt, wie zum Beispiel in I am Legend. The Quiet Earth trägt einzig die faszinierende Grundidee, von jetzt auf gleich völlig alleine auf der Welt zu sein. Hauptdarsteller Bruno Lawrence verkörpert das darauf folgende Abdriften seines Charakters in den Wahnsinn zwar am Rande der Übertreibung, aber dennoch soweit glaubwürdig, dass seine verzweifelte und hoffnungslose Lage zu jeder Zeit nachvollziehbar bleibt.

Natürlich ist es ein willkommener „Zufall“, dass gerade ein Wissenschaftler des Experiments überlebt, welches scheinbar für die Katastrophe verantwortlich ist. Aber über diesen doch recht unglaubwürdigen Kniff des Drehbuchs sieht man gerne hinweg. So erhält der Zuschauer wenigstens einige fundierte Erklärungsversuche, wie es zu dem Ereignis kommen konnte. Und wie es sich für einen guten Science-Fiction Film gehört, beflügelt das die Fantasie ungemein. Murphy legt den Schwerpunkt in seiner Inszenierung allerdings eindeutig auf die Charaktere. Da der Film mit seinen knapp 90 Minuten recht kurz geraten ist, verlaufen manche Entwicklungen allerdings recht sprunghaft und überhastet. Hier hätte sich der Film durchaus noch mehr Zeit nehmen können. Trotzdem erfüllt der Film inhaltlich einen überdurchschnittlich hohen Anspruch, was ihn im Vergleich zu ähnlich gelagerten Filmen hervorhebt.


Bildqualität:

Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,85:1, Auflösung 1080i/50

Um es kurz zu machen: das Bild ist schlecht. Das liegt ursächlich natürlich nicht an der Codierung im interlaced Format, sondern einfach an einem mangelhaften Master. Bereits in der Eröffnungssequenz fällt ein aufdringliches, grobes Rauschen ins Auge, das über die gesamt Laufzeit des Films erhalten bleibt und in dunklen Szenen nahezu Amok läuft. Einfach grauenvoll! Hinzu kommt ein permanentes Flackern, das sich ebenfalls durch den gesamten Film zieht und teilweise so stark stört, dass es von der Handlung ablenkt. Schrecklich! Da nehmen sich ein permanent unruhiger Bildstand und teilweise deutlich sichtbare Verschmutzungen schon als eher geringere Mängel aus. Über HD-Tauglichkeit in irgendeiner Form muss hier kein weiteres Wort verloren werden, da nichts davon vorhanden ist.


Tonqualität:

Technik: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Auch bei der Tonspur setzt sich die technische Misere fort. Der Ton liegt zwar im HD-Format vor, zu hören ist davon allerdings nichts. Komplementär zum optischen Rauschen des Bildtransfers, gesellt sich hier ein dauerhaftes akustisches Rauschen hinzu, welches immer deutlich zu hören bleibt. Die hinteren Effektkanäle werden zu keiner Zeit angesprochen. Ebenso ist ein Subwoofer hier völlig überflüssig. Mit viel Fantasie lassen sich einige Stereoeffekte auf den Frontkanälen vernehmen, die sich allerdings quantitativ stark in Grenzen halten. Dynamik oder irgendeine Form differenzierter Auflösung sucht man hier ebenfalls vergeblich. Selbst Dialoge sind nicht immer klar zu verstehen.


Ausstattung:

An filmbezogenen Extras hat sich lediglich ein immerhin recht informativer Audiokommentar auf die Blu-ray verirrt. Dieser wird allerdings nicht, wie das Backcover verspricht, von Regisseur Geoff Murphy, sondern von Co-Autor Sam Pillsbury gesprochen. Dies ist nicht der einzige Fehler, durch den sich das Backcover auszeichnet. Sowohl die Laufzeit des Films ist mit 95 Minuten 8 Minuten zu lang angegeben, auch die Angaben zum Bildformat stimmen nicht mit der Realität überein. Hier muss man Atlas Film leider äußerst schlampige Arbeit attestieren. Zusätzlich finden sich noch sechs Trailer in HD im Bonusmaterial.


Fazit:

Auf technischer Seite ist diese Veröffentlichung schon als kleine Katastrophe zu bezeichnen. Sowohl Bild, als auch Ton würden selbst einer DVD schlecht zu Gesicht stehen. Die Extras sind für eine so genannte „25th Anniversary Edition“ schlicht beschämend. Atlas Film lässt Fans des Films hier schlicht im Regen stehen. Jeder hat sich früher oder später schon einmal vorgestellt wie es wäre, der einzige Mensch auf dem Planeten zu sein. The Quiet Earth liefert hervorragenden Anschauungsunterricht, wie ein derartiges Ereignis in der Realität aussehen könnte. Dank überzeugender Schauspieler und einer Story, die die Fantasie anregt, liegt hier ein Science-Fiction Film der Extraklasse vor, der meilenweit von dem Effekt heischenden Einheitsbrei der Traumfabrik entfernt ist. Ob es nun der „beste Science Fiction Film der 80er“ ist, wie es das Cover verspricht, sei einmal dahin gestellt. Anspruchsvolle Unterhaltung bietet der Film ohne Zweifel.


Kurzbewertungen:

Story: 8/10
Bild: 3/10
Ton: 3/10
Extras: 2/10
Gesamt*: 3/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht berücksichtigt.


Kaufempfehlung: 5/10
Die Kaufempfehlung der The Quiet Earth - Das Letzte Experiment Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte:

TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)
#2
Geschrieben: 18 Juli 2011 15:58

Patrick_Star

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Toller Film, geniales Review. Die Technik echt so schlimm? :sad:
#3
Geschrieben: 18 Juli 2011 16:02

Kuro77

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Zitat:
Zitat von Patrick_Star
Die Technik echt so schlimm? :sad:

Ich kann nur erahnen, wie das auf einem Beamer aussehen muss. Mit das übelste, was ich bisher auf BD gesehen habe. :p
#4
Geschrieben: 18 Juli 2011 16:03

Patrick_Star

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Warum muss das gerade bei dem Film passieren....warum nicht bei Harry Potter....den schaut eh keiner :p
#5
Geschrieben: 18 Juli 2011 16:06

Kuro77

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Was wäre wohl los gewesen, wenn Herr der Ringe so ausgesehen hätte. :eek::rofl:
#6
Geschrieben: 18 Juli 2011 16:11

Patrick_Star

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Zitat:
Zitat von Kuro77
Was wäre wohl los gewesen, wenn Herr der Ringe so ausgesehen hätte. :eek::rofl:

Was heißt hätte? HdR sieht doch genauso aus - ne, noch nen Punkt schlechter! :p:soldier:
#7
Geschrieben: 18 Juli 2011 16:17

Kuro77

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Kann man mal sehen, wie bei HdR die Verhältnismäßigkeit in der Beurteilung des Bilds verloren gegangen ist. Wenn man das mit The Quiet Earth zum Beispiel vergleicht, bekommt man erst einen Eindruck, was WIRKLICH schlecht ist. :p
#8
Geschrieben: 18 Juli 2011 20:20

dancingpuma

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Die Qualität der hochskalierten UK DVD war recht annehmbar, schade , dass die Blu-ray wohl keinen Bildvorteil bietet... Hab übrigens 4,50€ für den Film bei amazon.co.uk inkl Porto bezahlt. ;)
#9
Geschrieben: 19 Juli 2011 09:56

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Toller Film tolles Review und ein ernüchterndes Ergebnis. Danke :)
Geschrieben: 21 Juli 2011 04:26

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Danke fürs Review. Kannte den Film schon lage, und habe mich auf die Blu-ray gefreut - Danke für die ernüchternde techn. Wertung - da behalte ich lieber die DVD
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde


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