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Cincinnati Kid

Gestartet: 15 Juli 2011 14:55 - 6 Antworten


Veröffentlichung:
17.06.2011
Laufzeit:
103 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 15 Juli 2011 14:55

Ponin

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Cincinnati Kid

Er starb einfach viel zu früh! Mit nur 50 Jahren verlor der Mann mit den Stahlblauen Augen - Steve McQueen (†1980) - den Kampf gegen eine inoperable Form von Lungenkrebs und hinterließ nicht nur eine schmerzliche Lücke bei seiner Familie, sondern auch in Hollywood. McQueen, der von der Theaterbühne und dem Fernsehen den Weg auf die Leinwand fand, feierte 1960 seinen großen Durchbruch mit Die Glorreichen Sieben. Es folgten viele weitere unvergessene Filmklassiker wie Bullitt, Getaway oder auch Papillon, die ihn bis heute in den Herzen seiner zahlreichen Fans weiterleben lassen. Umso erfreulicher ist es, dass in unregelmäßigen Abständen viele seiner Filme Einzug in das HD-Zeitalter feiern. So auch Cincinnati Kid, der nach 46 Jahren dank Warner in neuem Glanz erstrahlt.

Story 8

Eric Stoner alias Cincinnati Kid (S. McQueen) hat sich in New Orleans einen beachtlichen Ruf an den Pokertischen erarbeitet. Kid möchte aber unbedingt bei den ganz großen mitmischen und er bekommt dank seinem Kumpel Shooter (K. Malden) die Chance. Er fordert den ungekrönten König des Pokerns, Lancy Howard auch „der Mann“ genannt (E. G. Robinson) zu einem Pokerduell heraus. Kid hat nur ein Ziel: GEWINNEN! Er ist sogar gewillt, die Beziehung zu seiner hübschen Freundin Christin (T. Weld) aufs Spiel zu setzten…

Es ist eine typische Underdog Geschichte, wie man sie mittlerweile aus etlichen anderen Filmen kennt. Ob Scarface, Happy Gilmore oder Haie der Großstadt, die Liste ist genau so lang wie abwechslungsreich und schlängelt sich durch die unterschiedlichsten Genres. Im Kern gleichen sie sich jedoch ungemein. So begleitet der Zuschauer also auch bei Cincinnati Kid einen „Youngster“ auf dem steinigen Weg zum fraglichen Ruhm. Hier geht es jedoch nicht um Mafia-Machenschaften, Golf oder Pool Billard, sondern um eine waschechte Pokerstory.

Bei Filmen mit Poker Hintergrund besteht natürlich generell die Gefahr, dass Laien auf der Strecke bleiben, aber nicht etwa bei Cincinnati Kid. Norman Jewison schafft es, die Pokerpartien so geschickt in Szene zu setzten, dass selbst Unerfahrene mitfiebern. Gott-sei-dank handelt der Film nicht nur vom Pokersport, sondern beschäftigt sich auch vornehmlich mit anderen tiefsinnigeren Themen, wie Freundschaft, Liebe und Betrug. Der vorhandene Subplot ist zwar durchaus spannend und sorgt für etwas mehr Tiefe. Doch was wäre die beste Geschichte ohne gescheite Schauspieler? Glücklicherweise leistet der Cast überragende Arbeit. Steve McQueen gibt sich gewohnt unglaublich lässig und verleiht seiner Figur eine herrliche Intensität. Überflügelt wird er dabei nur noch durch Edward G. Robinson, der hier als Pokerking brilliert. Rip Torn alias „Slade“ mimt den skrupellosen und schmierigen Gangsterboss und Joan Blondell gefällt als taffe Ladyfinger (Blondell erhielt für ihre Leistung sogar einen Oscar). Die Schauspieler, die Inszenierung und Philip H. Lathrops bemerkenswerte Kameraarbeit ergeben einen unterhaltsamen und unheimlich atmosphärischen Film. Zum Royal Flush reicht es nicht, dennoch ist Cincinnati Kid auch heute noch einen Blick Wert.

Bildqualität 9
  • 1080p Full HD, Ansichtsverhältnis: 1.85:1, MPEG-4/AVC

  • hervorragende Schärfe, die bis auf wenige Ausnahmen konstant auf einem sehr hohen Niveau arbeitet

  • Nahaufnahmen begeistern mit vielen Details, ob Stoffasern oder einzelne Haarsträhnen, die Detailzeichnung ist beachtlich

  • auch Aufnahmen aus mittlerer Distanz liefern beeindruckende Ergebnisse

  • lediglich einige Panoramaaufnahmen von New Orleans offenbaren das Alter des Films

  • ebenso wie Verschmutzungen, die immer noch in einigen Szenen zu erkennen sind

  • schöne natürliche, aber zeitweise untersättigte Farben

  • schwankender Schwarzwert und Kontrast, Bild wirkt teilweise wie ausgewaschen

  • keine aggressive Nutzung von DNR

  • leichte bis mittelstarke Körnung

Ein weiterer „beinahe-Klassiker“ aus dem Hause Warner der beeindruckend unter Beweis stellt, wie liebevoll das Studio mit seinen älteren Filmen verkehrt. Bedenkt man einmal das stolze Alter von 46 Jahren, ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend. Steve McQueen, der ja immer schon sehr gut aussah profitiert noch einmal ungemein von diesem fantastischen Transfer. Summa summarum verhindern lediglich kleine Schwächen die Bestnote.

Tonqualität 7
  • Englisch 1.0 DTS-HD MA, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch Dolby Digital 1.0

  • der Dolby Digital Mono Track lässt aus sämtlichen Boxen ein identisches Signal ertönen

  • dieser Umstand führt zu einer vorgegaukelten Räumlichkeit

  • die zahlreich vorhandenen Dialoge sind zu jedem Zeitpunkt verständlich, werden aber teilweise von etwas Rauschen begleitet

  • die Filmmusik hört sich immer noch richtig schön an, wer auf Jazz und Blues steht wird hier fündig

  • die englische hochauflösende Master Audio Spur hört sich nur geringfügig klarer

Dass man von einem Film aus den 60ern keine Tonwunder erwarten kann, dürfte klar sein und somit ist es auch nicht weiter ärgerlich, dass Cincinnati Kid lediglich in einer Dolby Digital Mono Tonspur vorliegt. Der Track verrichtet seine Arbeit zufriedenstellend, nicht mehr und nicht weniger, das Alter kann hier ganz klar nicht kaschiert werden. Im englischen Original, dass sich kaum von der deutschen Spur unterscheidet, trillert der Sound ebenfalls im Mono Format aus den Lautsprechern.

Ausstattung 6
  • Audiokommentar von Regisseur Norman Jewison

  • Audiokommentar von Phil Gordon und Dave Foley zu ausgewählten Szenen

  • Cincinnati Kid: Poker nach geltenden Regeln (SD, 6.15 min)

Die Ausstattung rund um das Cincinnati Kid glänzt zwar nicht mit Fülle, dafür aber mit sehr informativen und äußerst interessanten Extras. Besonders empfehlenswert ist der charmant eingesprochene Audiokommentar von Regisseur Norman Jewison, der dabei unter anderem auf die Entlassung von Sam Peckinpah eingeht, der in letzter Sekunde durch Jewison ersetzt wurde. Der zweite Audiokommentar auf der Disc beschäftigt sich hingegen fast ausschließlich mit den Poker Aspekten des Films. „Poker nach geltenden Regeln“ zeigt Karten-Trickser Jay Ose bei dem Versuch, Joan Blondell (L. Fingers) das korrekte „dealen“ des Kartendecks Anhand von Beispielen zu erläutern. Für Abwechslung ist demnach gesorgt, doch was nützen all die schönen Extras, wenn es Warner nicht für nötig hält, selbige deutsch oder gar englisch zu untertiteln. Somit ist die Sonderausstattung nur für Englischkönner verständlich und wirklich interessant.

Fazit (ohne Story) 7

Technisch auf der Höhe, zumindest optisch. Was Warner mit Cincinnati Kid an Bildbombast auffährt ist schlicht und ergreifend beachtlich, lediglich einzelne verzeihbare Schnitzer, wie etwas fahle Farben oder einige wenige qualitativ abfallende Aufnahmen trüben den sonst fantastischen Eindruck. Beim Ton schaut es da weniger rosig aus, der monotone Sound ist zwar gut aber natürlich nicht mehr Zeitgemäß. Bei den eigentlich sehr empfehlenswerten Extras wurde auf eine Untertitelung verzichtet, was die Sonderausstattung für Zuschauer ohne Übung in der englischen Sprache uninteressant macht.

Mit dem Cincinnati Kid gelingt Norman Jewison ein unterhaltsamer aber vor allem spannender Pokerfilm, der nicht nur für Freunde des Kartensports zu empfehlen ist. Hinter der Glücksspielfassade schlummert die ansprechende Geschichte eines „Jünglings“, der sich langsam aber sicher seinen Weg bis ganz nach oben ebnen möchte. Fans von „Mr. Cool“ Steve McQueen schlagen zu und erfreuen sich an dem famosen Bild. Empfehlenswert! (ala) weitere Reviews anzeigen

Kaufempfehlung

8 von 10
Die Kaufempfehlung der Cincinnati Kid Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.

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#2
Geschrieben: 15 Juli 2011 22:25

TheHidden

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Klasse Review, ich freu mich schon auf den Film :D!
#3
Geschrieben: 16 Juli 2011 10:29

Sawasdee1983

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Cool geschriebenes Review, ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich den FIlm nicht kenne, werde ich aber dank der Review sicherlich nachholen.
MfG Pierre

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#4
Geschrieben: 17 Juli 2011 18:55

Globox

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Gerade erst habe ich die Blu-ray geschaut und kann bestätigen, dass Cincinnati Kid selbst für Pokerlaien ein großartiger Film ist, der weit über die Grenzen einer Pokerpartie geht. In deinem Review hast du das super herausgestellt und zudem die Story sehr lebendig beschrieben.

Von dem Transfer war ich auch positiv überrascht. Die Screenshots spiegeln das ohne Zweifel wieder. Wenn bloß alle Klassiker so eine Restaurierung erhalten würden. :)
#5
Geschrieben: 21 Juli 2011 04:22

Breiti

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Freue mich über die gute techn. Wertung, der Film spricht ohnehin für sich. Das ist einer für meine Klassikersammlung
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde

#6
Geschrieben: 07 Aug 2011 22:54

Mr. Spock

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kann den Kollegen nur zustimmen - tolles Review zu einem Genreklassiker.

Wusste nicht, das man dieses 'Artefakt' nun auch als BD Released hat, auch diese Version wird auf jeden Fall den Weg in mein Regal finden;).

Merci und Gruß,
Spock
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#7
Geschrieben: 09 Aug 2011 11:07

Gandalf123

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Tolles Review zu einem sehr guten Film, mit wie du bereits sagtes, einem viel zu früh gestorbenen Steve McQueen.


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