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Crazy Heart

Gestartet: 22 Juni 2011 09:31 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
01.10.2010
Laufzeit:
112 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 22 Juni 2011 09:31

Breiti

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Ein kleiner Indie Film mit großartigen Darstellern und noch besserer Musik (T.Bone Burnett) - der auf alle Fälle ein größeres Publikum verdient.


Crazy Heart Review

Jeff Bridges Name wird wohl für immer mit seiner Rolle als „Dude" in Coen Brothers Film The Big Lebowski verbunden bleiben. Kein Wunder, ist doch seine Darstellung des kiffenden Althippies und Bowlingfans derart phänomenal, dass der Dude (und damit Bridges) zum Synonym für Coolness geworden ist. Mit Crazy Heart setzt er seine Vorliebe fort, auch in kleineren Low-Budget Produktionen, die eine interessante Story haben, mitzuwirken.
Bei der Geschichte um den alternden Country Sänger Bad Blake bestand Jeff Bridges darauf, alle Songs selbst zu singen und überredet seinen Freund T. Bone Burnett, zusammen mit Ryan Bingham, die Musik zu schreiben. Das sollte sich auszahlen, denn Crazy Heart gewann immerhin zwei Oscars (3fach nominiert), darunter die längst überfällige Auszeichnung für Bridges als bester Hauptdarsteller und den Award für den besten Filmsong.

Story

Bad Blake (J. Bridges) ist ein alternder, alkoholsüchtiger Countrysänger, dessen bessere Zeiten schon lange vorbei sind. Der Ruhm vergangener Tage ist längst verblasst, er lebt davon, durchs Land zu reisen und teilnahmslos seine alten Songs immer wieder feilzubieten, sei es in einer Bowlinghalle oder in kleinen Bars und Kaschemmen. Doch als er die junge Journalistin und Mutter Jean Craddock (M. Gyllenhaal) kennen und lieben lernt, erwacht neuer Lebensmut in dem abgehalfterten Countrybarden. Die Beiden werden ein Paar und Bads Leben scheint sich trotz seiner kaum gebremsten Alkoholsucht zum Besseren zu wenden. Doch dann werden Jeans schlimmste Befürchtungen war, als er sich um ihren Sohn kümmert, sich betrinkt und ihn in einer Shopping Mall aus den Augen verliert...

Dieser Indiefilm ist ein Schauspiel und Musikfest, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Präsenz und Glaubwürdigkeit von Jeff Bridges ankert und zentriert den Film. Seine Charakterstudie des alternden Liedermachers und Countrysängers, der schon längst nicht mehr glaubt, seinem Leben einem Sinn geben zu können, und doch verzweifelt genau darum kämpft, ist eindringlich gespielt und zu Recht mit Preisen bedacht worden. Zuweilen erinnert Bad Blakes Coolness und Lakonie sogar an den berühmten Dude. Doch nicht nur Bridges macht den Film sehenswert. Neben M. Gyllenhaal und dem immer überzeugenden Robert Duvall, ist es vor allem Colin Farrell der für positive Überraschung sorgt. Der Ire, bislang nicht als Sänger aufgefallen, singt genauso wie Bridges alle Songs selbst und ist als texanischer Country Star eine Wucht; das hätte ihm wohl kaum jemand zugetraut.

Der Indiefilm selbst lässt oft Musik sprechen, um die Charaktere und ihre Motivation zu erläutern. Jedem, der Country Musik, bzw. deren moderne Varianten für Stampf-Musik für Hinterwäldler und geistig Minderbemittelte hält, wird nicht nur klar, worin die Unterschiede zwischen Bad Blakes Liedern und kommerzialisierter Musik Massenware besteht. Nein, man korrigiert evtl. Vorurteile spätestens dann, wenn Bridges den oscarprämierten Song „The Weary Kind" inbrünstig vorträgt: Dann gibt es keinen Zweifel mehr; näher können Weiße dem Blues kaum kommen. Ein gelungenes Drama um verpasste Chancen, das vom Mut und der Kraft erzählt, die es kostet hat, sein Leben zu leben. Dabei finden der Film und Bad Blake ihr ganz eigenes Happy End. Ungewöhnlich, realistisch und absolut passend, denn die Welt ist nun mal kein Heftchenroman und für Bad Blake schon gar nicht.

Bildqualität


Codec MPEG4/AVC, Ansichtsverhältnis 2,35:1, Auflösung 1920x1080
- realistischnatürlicher Indie Look
- Gute Schärfe und Durchzeichnung
- Hohe Detaillierung bei Nahaufnahmen
- Mittelmäßiger plastischer Eindruck bei Panoramaaufnahmen
- Breites Kontrastspektrum, teilweise absichtlich steil
- teilweise etwas zu matte, natürliche Farben
- mittelmäßiger Schwarzwert
- keine Transferfehler oder Artefakte

Tonqualität

- Deutsch DTS 5.1 , Englisch: DTS HD MA 5.1
- Sehr gute Dialogverständlichkeit
- Dialoge räumlich verortbar
- Kein deutscher HDSound
- Toller Surroundsound bei der Musikwiedergabe
- Klasse Dynamik
- sehr gelungene Abmischung

Ausstattung


- Interview und Deleted/ Extended Scenes
- Karge Ausstattung, nur Promotion Material (Interview, 1080i)
- Deleted / Extended Scenes, sehenswert aber in teilweiser schlechter SD Auflösung

Fazit

Die technischen Qualitäten der Crazy Heart Blu-ray sind zwar nicht überragend, sorgen aber dennoch für ein gutes HD Erlebnis. Die Bildqualität ist ordentlich, die Tonqualität noch mal eine Ecke besser und bringt den von Dialogen und Musik bestimmten Film auch ohne HD Tonspur toll ins heimische Wohnzimmer. Die karge Ausstattung ist einem 2fach oscarprämierten Film allerdings nicht würdig. Das wenige Zusatzmaterial, was von Interesse sein könnte, ist zudem in schlechter Bild- und
Tonqualität enthalten – ein Ärgernis. Der Film ist dafür eine Freude. Jeff Bridges holt aus der Rolle von Bad Blake heraus, was herauszuholen ist und wird dabei von einem klasse Cast unterstützt. Der ruhige, unprätentiöse Film funktioniert sowohl als Charakterstudie, wie auch als Einblick in ein Musikerleben. Inszenatorisch greift der Regisseur nicht in die Trickkiste, sondern bleibt immer bei seinen Darstellern und deren glaubwürdig geschilderten Welt, in der sie leben.

Die Musik ist neben Bridges der eigentliche Hauptdarsteller; schlicht ein Genuss und schon deshalb den Kauf wert. Selbst technotaube Ohren sollten einen Blick bzw. Ohr wagen; so hört sich echte Musik an. (fb)
Wertung:* 6P
Story - 9P
Bild - 7P
Audio - 8
Extras - 4P
*Storynote fließt nicht in die Gesamtwertung ein

Equipment:
TV: Sharp Aquos 46" LCD, 100 Hz, 24p
AVReceiver: Marantz SR5003
Lautsprecher: Teufel Theater 80
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde

#2
Geschrieben: 22 Juni 2011 10:51

Kuro77

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Kann da in allen Belangen nur zustimmen. Der Film lohnt sich unbedingt.
#3
Geschrieben: 22 Juni 2011 11:10

Mr.Vedder

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Der ist grandios! Der Soundtrack läuft bei mir im Auto hoch und runter! Allerdings habe ich nur die DVD gesehen.
Die BR wird definitiv in die Sammlung wandern...
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Men don`t always show their emotions, but they`ve been known to make a guitar cry.


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