Ja, das ist der Titel unseres geliebten Wohnzimmerkinos.
dimimo ist ein Akronym für unsere beiden Vornamen und dem
Familiennamen.
Am Anfang stand meine Abneigung gegen Popcornwerfer und
Sitzlehnentreter im Kino. (Erschwerend hinzu kommt in letzter Zeit
die Tatsache, dass immer mehr Filme im kopfwehverursachendem 3D
gezeigt werden.) Weil meine Frau und ich aber schon immer gerne
Filme anschauen, entstand also die Idee für ein Heimkino.
Die größte Schwierigkeit am Anfang war jedoch, meine Frau davon zu
überzeugen, dass sie freiwillig einen Teil des Wohnzimmers dafür
aufgab. Keine leichte Sache! Deshalb ging ich schrittweise vor.
Zuerst kam ein Beamer ins Haus. "Kann man ja an der Wand anschauen"
war mein scheinheiliges Argument. Klar, dass recht bald eine
Leinwand folgte, zunächst noch eine von der Decke herunterziehbare.
Schon bald aber nervte das Wackeln der Leinwand, wenn jemand in der
Wohnung über uns durchs Zimmer ging (Nachkriegsbauten haben
Preisvorteile aber bauliche Nachteile). Also wurde die Leinwand
verkauft und doch wieder die Wand verwendet. Weil meiner Frau das
ständige Abhängen der Bilder recht bald zu dumm wurde, hängten wir
diese ab und brachten eine Vorhangschiene mit Schiebegardinen an.
Jetzt war die Wand nicht mehr leer und konnte doch mit wenigen
Handgriffen ihrem Zweck dienen. Aber befriedigend fanden wir beide
diese Lösung auf Dauer nicht.
Dann kam unser Umzug - gleiches Haus nur zwei Stockwerke tiefer.
Damit verbunden war die Chance auf eine Neugestaltung der
Räumlichkeiten. Mit Schwung packten wir es an:
An den Beamer war meine Frau ja nun schon gewohnt, der kam wie
gehabt an die Wand. Sämtliche notwendigen Kabel verbarg ich unter
Fußbodenleisten, elektronische Geräte blieben möglichst
kleinformatig und unauffällig schwarz - soviel zum
Frauenakzeptanzfaktor. Soweit, sogut. Dann stand erneut die
Leinwandfrage im Raum. Ich konnte meine Frau dazu überreden, dass
wir eine ganze Wand möbelfrei halten konnten. Testweise natürlich
nur ... . Das große Bild gefiel. Aus dem Provisorium wurde, wie so
häufig, eine feste Einrichtung.
Und weil es wenig gemütlich wirkte, im Wohnzimmer eine einzige Wand
ganz in weiß und völlig ohne alle Deko zu belassen, hingen wir
einfach einen Vorhang davor. Natürlich wie im Kino mittig öffnend
und zu beiden Seiten mit einfachen Schals. Zu Beginn mit
selbstgebautem Seilzugmechanismus für Handbetrieb. Nun klagte meine
Frau, dass sie gar keinen Platz hätte, wo sie ein bischen
Krimskrams hinstellen könne - die Idee eines Podestes wurde
geboren. Zuerst wollte ich es mit Plüsch überziehen, wie im Kino.
Aber dann ließ ich mich zu einer holzverkleideten Lösung überreden.
Mit Beleuchtung wie im Kino. Sieht sehr gut aus, ist letztendlich
als Stellplatz für Deko dann doch ungünstig. Naja, die Frau hats
hingenommen.
Weiter ging es damit, dass mir der Kontrast von Bild und weißer
Wand nicht gefiel. Kaum zwei Monate musste ich diesen Umstand
beklagen, schon bekam ich von meiner Holden das Ok für Tapeten rund
ums Bild. Dunkle Tapeten! (Die man hinter dem Vorhang sowieso nicht
sieht). Dummerweise gibt es mehr als EIN Bildformat. Was also tun,
wenn unsere Lieblingsfilme mal in 4:3 und mal in 16:9 und dann
wieder in 21:9 aufgenommen wurden? Eine Maskierung musste her. Am
liebsten eine, die nichts kostet natürlich. Wir sind ja sparsam und
erfinderisch. Deshalb besorgten wir uns zwei lange, schmale
Sperrholzplatten, tapezierten sie in der Wandfarbe und brachten sie
an ein paar Haken an. Fertig war die Cinemascope-Leinwand. Nun war
ich für eine Weile zufrieden.
Für eine Weile ...
Ich bin ja ein kleiner Perfektionist und möchte schon immer alles
richtig gut machen. Deshalb informiere ich mich stets ausführlich
über alle Möglichkeiten und versuche, auch vorhandene Lösungen zu
optimieren.
Es war also an der Zeit, die manuelle Vorhangzieherei durch eine
professionellere Weise zu ersetzen. Leider kosten fertige Modelle
ein kleines Vermögen. Daher bastelte ich aus einem
Add-a-Motor-Motor und unserer alten Funkfernbedienung einen
bequemen, elektrischen Vorhangöffner.
War ich damit nun glücklich? Etwa ein Jahr lang.
Dann stieß ich irgendwann auf den verhängnisvollen Satz: Eine graue
Leinwand minimiert das Restlicht in normalen Wohnzimmern.
Tja, was soll ich sagen? Unser Beamer ist eigentlich ein wenig zu
hell. Energisch machte ich mich also daran, diesen Fakt meiner Frau
vor Augen zu führen. Es gelang, obwohl sie sich eine ganze Weile
weigerte, auch nur den geringsten Unterschied erkennen zu können.
Aber nach dem 100sten hingehalten Farbtäfelchen hatte ich sie dann
soweit (oder sie war auch nur genervt genug). Sie erteilte also ihr
Einverständnis und ich durfte mal wieder ran an die
Heimwerkersachen. Dummerweise konnte ich nirgends eine exakte
Angabe über die vorteilhafteste Graustufe finden. Deshalb fing die
Sache mit den Farbtäfelchen, die ich in den Baumärkten besorgt
hatte, nochmal von vorne an. Ich wollte die Farbe immer dunkler,
meine Frau wollte sie heller - zu guter Letzt entschieden wir uns
für eine rechnerische Lösung - noch heller, als meine Frau gemeint
hatte. Unsere Wahl war - weise.
Ich nahm mir vor, die Umbauarbeiten im Urlaub anzugehen. Aber da
die Farbe nun schon einmal dastand ... . Weil meine Frau aber nicht
nur etwas eigensinnig ist, wenn es um ihr Wohnzimmer geht, sondern
auch tapfer mit zugreift, wenn es etwas zu tun gibt, schlug sie
vor, dann doch die uneben verputzte Wand vorher auszubessern. Wir
entfernten Nasen, schliffen nach und vergipsten. *Hust*. Dann
strichen wir. Noch während wir am Arbeiten waren, wollte ich mich
noch einmal vergewissern, dass wir die richtige Farbe ausgesucht
hatten. Deshalb schaltete ich den Beamer ein. Vom Ergebnis war dann
auch meine Frau so überzeugt, dass sie mich anregte, hiervon ein
Bild zu machen. Den Rest der Arbeiten wollten wir dann aber
wirklich im Urlaub erledigen.
Wir schafften es auch - fast. Am Nachmittag unseres letzten
Arbeitstages (man könnte ja sagen, da hatte der Urlaub schon
begonnen, oder?) holten wir den Vorhang runter und die vormals
dunkelrote Tapete auch. Am nächsten Morgen blieb uns daher nichts
anderes übrig, als frisch mit der Arbeit zu beginnen. Allerdings
wollte ich (sagte ich schon, dass ich Perfektionist bin?) bei
dieser Gelegenheit auch den Beamer noch ein kleines bisschen
genauer justieren. Das alte Leinwandformat passte nämlich nicht
exakt zum inzwischen erneuten Beamer (Trapezkorrektur). Schwups,
schon war es komischerweise Nachmittag. Wie die Zeit vergeht ...
.
Aber dann ging es rund. Meine Frau wollte Einkaufen. Ich wollte in
den Baumarkt. Unser Sohn wollte seine Ruhe. Er verlor. Er wurde
kurzerhand zum Chauffeur und kutschierte uns zum Kaufland, zum
Baumarkt und ins Stoffkontor. (Schwarze Tapete schreit nach
schwarzer Maskierung). Wir kamen beladen mit Lebensmitteln,
schwarzem Samt und schwarzem Velour-D-Ce-Fix wieder heim. Unser
Jüngster verschwand vorsichtshalber und wurde unsichtbar. Wir
besserten noch etwas an der Aufhängung der Maskierung herum,
besserten noch etwas am Anstrich herum, besserten noch ein wenig an
allem herum. Dann begannen wir mit dem Tapezieren. Anschliessend
waren wir müden und legten ein Päuschen ein. Von 18 bis 24 Uhr. Und
schon ging es weiter. Ich schnitt die Folie in 5 cm breite Streifen
und klebte sie an die Ränder der Leinwand. Wir überzogen die
Maskierung mit dem schwarzen Samt. Wir bügelten die gewaschenen
Vorhänge und hängten sie wieder auf. Wir sahen, was wir getan
hatten, befanden es für gut und fielen ins Bett.
Nun steht noch der ultimative Belastungstest an - sprich, wir
werden uns nachher einen Film ansehen. Und dann machen wir URLAUB!
Schöne Grüße aus Landshut
Dieter
____________
TX-50AXW804
SC-HTB580EGK 3.1
DMP-BDT310