Mit dem Prequel
Der Mann aus San Fernando gelang
Regisseur James Fargo und Hauptdarsteller Clint Eastwood, den man
damals eher als stoisch-wortkargen Dirty Harry kannte oder mit
Spaghetti-Western in Verbindung brachte, ein Box-Office Hit. Dieser
Erfolg brachte nur 2 Jahre später den Nachfolger
Mit
Vollgas nach San Fernando hervor, dieses Mal unter Leitung
von Buddy van Horn. Mit diesem arbeitete Clint Eastwood später noch
mehrmals zusammen (
Dirty Harry: Das Todesspiel,
Pink Cadillac). Mit der Veröffentlichung des
zweiten Teils der Action – Road Movie – Komödie auf Blu-ray gilt es
jetzt herauszufinden, ob der Transfer dem Kultfilm gerecht wird
oder nicht.
Story
Grossansicht
Philo Bedoe (C. Eastwood), der lockere Trucker mit den schnellen
Fäusten und sein Orang-Utan Clyde stecken wieder tief im
Schlamassel. Philo wollte seine Karriere als Amateurboxer
eigentlich an den Nagel hängen, aber ein neuer Herausforderer
stellt sich ihm in den Weg. Für die Zusage zu einem Kampf bekommt
er eine stattliche Summe angeboten und Philo schlägt natürlich ein.
Nach diversen Einwänden seiner Freundin (S. Locke) und seines
Bruders Orville (G. Lewis) möchte er den Kampf im Nachhinein wieder
absagen, hat dabei die Rechnung aber ohne die skrupellosen Gangster
gemacht. Diese entführen Philos Freundin um so sein Auftauchen beim
Showdown zu gewährleisten.
Buddy Van Horn versucht mit diesem Sequel zum erfolgreichen
Box-Office Hit
Der Mann aus San Fernando die
Geschichte rund um Philo Bedoe und dessen Menschenaffen Clyde
weiterzuspinnen und somit an den Erfolg des ersten Teils
anzuknüpfen. Dieses Vorhaben gelingt Van Horn jedoch nicht ganz;
zwar bedient er sich bei den gleichen Zutaten, die bereits den
Vorgänger zu einem unterhaltsamen Roadmovie machten, setzt diese
aber nicht ganz so gekonnt ein.
Die wohl größte Schwäche findet sich im Drehbuch selbst, die
Inszenierung will besonders am Anfang nicht so recht überzeugen und
somit muss sich der Film erst einmal etwas warmlaufen. Aber auch
die restlichen Filmminuten über gibt es immer wieder einige
Stellen, die nicht so recht ins Gesamtbild passen und den
Erzählfluss eher stören, als positiv dazu beizutragen. Trotzdem,
was bleibt ist ein unglaublich charmantes Roadmovie, das dem
Prequel trotz Wiederverwertung fast ebenbürtig ist.
Grossansicht
Clint tauscht abermals Lasso und Magnum gegen seine harten Fäuste
ein und schreitet mit seinem Orang-Utan Clyde (der für seine
Leistung einen „Affen-Oscar“ verdient hätte), seinem Bruder Orville
und dessen Mutter (R. Gordon) ein weiteres Mal in den Kampf, wieder
einmal verfolgt von den „Black Windows“ einer Möchtegern
Motorrad-Gang voller Neo-Nazis, die erneut eines der Highlights des
Films darstellen. Was beim Vorgänger funktioniert hat, klappt
demnach auch in ähnlicher Form bei der Fortsetzung. Es wirkt zwar
nicht mehr ganz so frisch, aber der gut aufgelegte Cast, der bis in
die Nebenrollen toll besetzt ist überzeugt und tröstet über diverse
Drehbuchschwächen hinweg. Ein bunter Genremix, der auch heute immer
noch gute Laune verursacht, nicht mehr und nicht weniger.
Bildqualität
-
Codec: VC-1, Ansichtsverhältnis: 1.78:1, 1080p FULL-HD
-
konstante Schärfe, lediglich die Anfangssequenz bietet ein
relativ weiches Bild
-
gute Detailzeichnung, Strukturen sind stets gut zu
erkennen
-
sehr klares Bild mit dezenter Körnung, die aber ab und an auch
mal etwas stärker ausfällt (besonders am Anfang)
-
kaum Verschmutzungen, auch Kompressionsfehler sind keine
auszumachen
-
natürliche Farben, keine Übersättigung
-
guter Schwarzwert und angenehme Kontrastwerte
Grossansicht
Für einen nun mehr knapp 30 Jahre alten Film, bietet
Mit
Vollgas nach San Fernando eine überaus gute Bildqualität.
Die konstant gleichbleibende Schärfe und das klare Bild verhelfen
dem Transfer zu einer überdurchschnittlichen Bildwertung. An
Referenz-Oldies wie
Meuterei auf der Bounty oder
Der Unsichtbare Dritte reicht es
dennoch nicht heran. Trotzdem, Warner behandelt seine
Kult-Klassiker mit der verdienten Sorgfalt, so macht
High-Definition Spaß.
Tonqualität
-
Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch Dolby Digital 1.0,
Englisch DTS-HD MA 5.1
-
die Dolby Digital Mono Tonspur lässt logischerweise jede Art von
Dynamik vermissen
-
alles spielt sich technikbedingt auf dem Center-Speaker
ab
-
der Subwoofer verweilt im Tiefschlaf, während er bei der
englischen Tonspur besonders während den Motorradsequenzen der
„Black Widows“ ordentliche Arbeit leistet
-
fantastischer Country Soundtrack, der sich im Monoformat aber
lange nicht so gut anhört wie beim englischen HD Pendant
Die Monospur ist absolut mies und lässt alle Qualitäten der
englischen DTS-HD MA Spur vermissen. Lediglich die gute
Dialogverständlichkeit bewahrt den Film vor einem Totalabsturz. Wer
die Wahl hat, bevorzugt die druckvoll abgemischten
Originaltonspur.
Ausstattung
Ein einziger Kinotrailer hat es als Sonderausstattung auf die
Blu-ray geschafft, sonst gibt abseits des Hauptfilms nichts zu
entdecken.
Fazit
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Auch bei dieser Veröffentlichung von Warner ist das Verhältnis
zwischen Bild und Ton wieder sehr unausgewogen. Wo die Optik mit
vielen Details und konstanter Schärfe überzeugt, versagt der
deutsche Mono-Ton auf ganzer Linie, lediglich die Dialoge sind gut
verständlich und bewahren vor einem Wertungstief. Wer die Wahl hat
sollte unbedingt den um längen besseren Originalton der schwachen
Monospur vorziehen. Warum Warner vorerst auf eine Veröffentlichung
des ersten Teils hierzulande verzichtet ist ungewiss. Wer das
Prequel vorher noch gerne in HD genießen möchte kann sich die
Blu-ray aber aus den Staaten importieren (inkl. deutscher
Tonspur).
Mit Vollgas nach San Fernando ist zwar mindestens
genau so schlagkräftig wie der zwei Jahre jüngere Vorgänger,
erreicht dabei aber nicht mehr ganz die Klasse des Erstlings. Wer
sich dennoch auf den Film einlässt, kann sich über die gute
Country-Musik, den Charme alter Bud Spencer & Terence Hill
Streifen, reichlich Action und einen wunderbar aufgelegten Clint
Eastwood freuen, der hier in einer ungewöhnlichen Rolle überzeugt.
Ein „gute Laune“ Film mit kleinen Schwächen über die man aber, dank
der liebenswerten Charaktere, hinwegsehen kann. (ala)
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