Sex sells. Diese Weisheit hat seit Jahren Bestand, allerdings
verlagert sich zunehmend das Geschäft von klassischen Datenträgern
hin zum Internet. Gerade dort ist die Konkurrenz extrem hart, vor
allem die vielen Gratis-Pornoseiten machen zunehmend auch
gestandenen Größen in dem Business, zum Beispiel dem Playboy, zu
schaffen. Nun, noch muss man bezüglich Heffner und seiner
Bunnyvilla keine Spendengala abhalten, es zeigt aber, dass auch der
Fortschritt auch vor dem ältesten Business der Welt nicht
haltmacht. Trotzdem erscheinen auch auf Blu-ray immer wieder neue
Lust- und Liebesstreifen, wie zum Beispiel die Serie „Porno für
Paare“.
Story
Die ganze „Handlung“ spielt sich in einem billig anmutenden
Hotelzimmer ab, die Stars sind David Perry und Bailey (nicht
verwandt mit dem Likörhersteller). Genitalien sind während der
gesamten Laufzeit nicht zu sehen, da der Film eine 16er Freigabe
besitzt und daher nicht als Porno, sondern als Softcore-Film
gilt.
Zu Beginn nehmen die zwei Platz auf einer hässlichen Couch, wie man
sie von seinen Großeltern kennt – grau/schwarz kariertes Muster-
Platz. Zwar stehen die Möbel bei einer solchen Produktion nur
selten im Vordergrund, dekoriert man allerdings eine solche
Sitzgelegenheit mit roten Samtpolstern, so lässt dies am guten
Geschmack der Ausstatter zweifeln. Zum Start wird geküsst und wild
gefummelt, Zungenkuss hier, kurzer Stöhner ihrerseits dort – die
Gesichtsausdrücke sprechen allerdings gänzlich andere Bände.
Perry sieht zu Beginn etwas verschlafen, beziehungsweise
angetrunken aus, Bailey hingegen wirkt immer wieder abwesend und
scheint auf ein baldiges Ende der Szene zu hoffen. Zwar bekommt sie
sein Hemd beim ersten Versuch nicht auf, immerhin hat sie bei den
Socken keine Probleme. An dieser Stelle ist auch ein riesiger
blauer Fleck an ihrer linken Pobacke zu sehen, gleich daneben zwei
große Pickel. Doch auch der männliche Darsteller ist keinesfalls
Mister Superman. Einerseits leidet er sichtlich unter Haarausfall,
versucht aber seine entstehende Platte gekonnt mit nach hinten
geschleckten Haaren zu verdecken, andererseits besitzt er eine
tiefe Grube zwischen Brustkorb und Bauch – ähnlich einem
Becherhalter im Kino. Ebenfalls nicht zu übersehen ist eine riesige
Brandwunde auf seiner linken Schulter.
Die zweite Szene wurde im Badezimmer gedreht, während sich Madame
genüsslich duscht. Die ganze Aufmachung ist allerdings derartig
langweilig und laienhaft, dass man im Grunde den Raum verlassen
will. Bailey strahlt hier absolut keine Erotik aus, so dass der
Abschnitt auch aus einem beliebigen Spielfilm entnommen sein
könnte. Noch dazu wirkt gerade hier ihre Hautfarbe derart blass,
dass zusammen mit den schwarzen Haaren und dem billigen Make-Up der
Eindruck entsteht, als stünde eine Wasserleiche unter der
Dusche.
Das Spannendste am anschließenden Abtrocknen ist das Erspähen der
Handtuchmarke (sieht flauschig aus), die darauf folgende
Selbstbefriedigung vor dem Badezimmerspiegel erfolgt völlig
emotionslos. Immerhin ist letzterer von hoher Qualität, schließlich
ist er trotz der Darbietung nicht in 1.000 Stücke zerborsten. An
dieser Stelle bekommt man dann auch den dritten Pickel zwischen
ihren Brüsten zu sehen.
In der dritten und zum Glück auch letzten Szene ist man endlich im
Bett angekommen. Zuerst darf sie etwas ackern, sprich, sie muss ihm
den Rücken plus Po plus Beine massieren. Dass bei seinen stark
behaarten Beinen und den vom Solariumlicht ausgebleichten, käsigen
Stellen am Hinterteil jede Frau ins Schwärmen gerät, versteht sich
von selbst. Dann erfolgt der Partnertausch – sie darf sich
verwöhnen lassen. Dabei schläft Bailey ein und Perrys Seitenprofil
zeigt einen heranwachsenden Bierbauch – in Österreich auch
Gössermuskel genannt. Nun kommt man endlich zur Sache, denn er darf
sie mit seiner Zunge in unteren Bereichen verwöhnen. Hier ist auch
von der Seite ihr Schambereich zu sehen, der allerdings durch die
vielen Bartstoppeln den Gesamteindruck nicht unbedingt
verbessert.
Dann probieren die beiden lustlos ein paar Stellungen durch, sein
Gesichtsausdruck reicht von Langeweile bis hin zu Magendurchbruch,
Madame hingegen wirkt wie immer etwas abwesend und zeigt dem
Publikum ihre Narbe auf dem Kinn und gleich daneben der vierte und
finale Riesenpickel. Eine Clearasil-Probepackung liegt der Blu-ray
allerdings nicht bei. Insgesamt eine absolut peinliche, laienhafte
und völlig amateurhafte Vorstellung.
Bildqualität
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MPEG2 Codec, 1080i – 25fps, Ansichtsverhältnis 1,78: 1 –
16:9
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sehr gute Durchzeichnung
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einwandfreier Schärfegrad
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natürliche Farbgebung
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kein Korn vorhanden
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keine Artefakte, Verunreinigungen oder andere
Bildfehler
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immer wieder Überbelichtungen
Das Bild ist insgesamt sehr gut – leider. Denn so ist jeder Pickel
und jede Hautunreinheit zu sehen. Ab und an sind kurze Unschärfen
zu erkennen, diese sind aber rar gesät.
Tonqualität
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Englisch DD 5.1
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nerviger und billiger Midisound im Hintergrund
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Subwoofer dröhnt und übersteuert
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frontlastige Spur
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„Dialoge“ aber klar und gut zu vernehmen
Auch tontechnisch wäre das Gebotene in Ordnung, der absolut
furchtbare Midisound ist allerdings ein schlechter Scherz. Das
konnte man vor 20 Jahren zur Zeit des Amigas schon besser. Nach
einer Stunde des Gedudels besteht akute Tinitusgefahr.
Ausstattung
Vorhanden ist nur eine Bildershow, die das Grauen nur nochmals
wiederholt.
Fazit
Das Bild ist richtig gut geworden. Natürliche Farben und ein guter
Schärfegrad sprechen für sich. Der Ton nervt schon nach zwei
Minuten und wird mit zunehmender Laufzeit nicht besser. Extras
werden bis auf die Bildershow nicht geboten. Porno steht drauf,
„unfreiwillige“ Komödie ist drin. Wer hier nach etwas Anregendem
für Abendstunden mit dem Partner/Partnerin sucht, muss sich wo
anders umsehen.
Hier erhält der Zuschauer höchstens einen lustigen Softfilm, der an
Dilettantismus nur schwer zu überbieten ist. Zu empfehlen ist er im
Grunde lediglich für einen feucht fröhlichen Partyabend, denn hier
hat, die richtige Alkoholmenge vorausgesetzt, jeder seinen Spaß.
Ansonsten sollte man einen großen Abstand zu dieser
Veröffentlichung halten.
Story 1/10
Bild 8/10
Ton 4/10
Extras 1/10
Overall 3/10 (inkl Story)
Testgeräte
Epson TW 4400 LPE / 110“ Leinwand
Pioneer VSX 920-K
Teufel System 5 THX 5.2
HTPC