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Excalibur

Gestartet: 22 März 2011 12:52 - 6 Antworten


Veröffentlichung:
18.03.2011
Laufzeit:
141 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 22 März 2011 12:52

VincentVinyl

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Review: Excalibur

Story 9
Bild 6
Ton 4
Ausstattung 2
Gesamt 4

Als Regisseur John Boorman 1981 mit Excalibur seine Version der Artus-Sage präsentierte, sorgte er für Aufsehen: In seinen 141 Minuten geizt das Epos weder mit Sex noch mit Gewalt und zeichnet ein düsteres Bild des Mittelalters, das sich von den bunten Verfilmungen früherer Tage distanziert. Mit seiner exzellenten Darstellerriege, die mit Liam Neeson und Patrick Stewart bis in die Nebenrollen prominent besetzt ist, gilt Excalibur für viele Kritiker noch heute als beste Verfilmung der Legenden um Artus, Merlin, Lanzelot und Co.


Story
Excalibur erzählt von Aufstieg und Fall des Königs Arthur (N. Terry), der mithilfe seines magischen Schwertes Excalibur und der Unterstützung des weisen aber launischen Zauberers Merlin (N. Williamson), die Ritter der Tafelrunde um sich schart und England beherrscht. Arthurs Aufrichtigkeit übertrifft nur sein edelster Ritter, Sir Lancelot (N. Clay). Doch diese beiden Männer, deren Ideale und Tugend Camelot nach Außen hin prägen, geraten in ein Netz aus Intrigen, das zum Zerfall der Tafelrunde führt. So verliebt sich Lancelot in Arthurs Frau Guinevere und die Affäre der beiden erschüttert Arthur tief. Arthurs Schwester, die Hexe Morgana, nutzt diese Situation aus und verführt ihren Bruder mit einer List zum Inzest. Sie will ihren Sohn, Mordred auf den Königsthron zu setzen und das Land mit eiserner Faust beherrschen.

Während Mordred unter den wachsamen Augen seiner Mutter zum größten Feind Arthurs heranwächst, versinkt jener in Einsamkeit, nachdem er sowohl seine Königin Guinevere als auch seinen Freund Lancelot aus seinem Reich verbannen musste. Schloss Camelot, droht vom Symbol für Heldenmut zur leeren Schale zu werden und Arthur sieht den einzigen Ausweg in der Suche nach dem heiligen Gral, der ganz England die Rettung bringen soll. Während Arthur seine Ritter auf die Suche nach dem Gral schickt und die Jahre ergebnislos verstreichen, wächst Morganas und Mordreds Macht. Ein Krieg um die Herrschaft Englands entbrennt und Arthurs geschwächte Streitmacht muss gegen Mordred und seine schwarzmagischen Anhänger in die letzte Schlacht ziehen.

John Boormans bombastischer Inszenierung der Artus-Sage in einer Kurzbeschreibung gerecht zu werden, ist beinahe unmöglich. Excaliburs Handlung umfasst mehrere Jahrzehnte und interpretiert in großartigen Bildern die Legenden um Artus und die Ritter der Tafelrunde neu. Die emotionale Geschichte um Liebe und Verrat bewegt auch 30 Jahre nach der Entstehung des Films noch genau so wie damals. Das liegt nicht nur an Boormans großartigen Bildern und dem opulenten Soundtrack, der durch Stücke von Carl Orff und Richard Wagner mystisches Ambiente erzeugt, sondern auch an der Darstellerriege. Nicol Williams verkörpert Merlins Launen perfekt und Nigel Terry als König Arthur und Hellen Mirren als rachsüchtige Morgana stehen dem in Nichts nach.

Selbst die Nebenrollen sind mit dem damals unbekannten Liam Neeson und Patrick Steward exzellent besetzt. Excalibur glänzt neben der Inszenierung auch durch eine Geschichte mit Tiefgang: Merlin etwa zeigt sich als Führer Arthurs, der dessen Geschick dennoch nie richtig zu lenken vermag. Die Charaktere pendeln stets zwischen magischer Vorhersehung und freiem Willen – ein Konflikt, der am tragischen Ende des Filmes seinen Höhepunkt erreicht.

Optisch kann der Film aus heutiger Sicht nicht mit Fantasy-Blockbustern wie „Harry Potter“ mithalten, doch immer noch begeistern Boormans neblige Schlösser, geheimnisvolle Wälder und glänzende Rüstungen. Warner Brothers plant aktuell ein Remake des Films, so dass der Genuss des Originals doppelt zu empfehlen ist. Es handelt sich bei Excalibur schlicht und einfach um einen der besten Fantasy-Filme und die in sich geschlossenste Adaption der Artus-Sage.


Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung 1080p Es ist schwer, die Bildqualität von Excalibur zu bewerten, da Regisseur John Boorman bewusst mit Stilmitteln gearbeitet hat, um dem düsteren Mittelalter-Epos eine schmutzige Optik zu verleihen. Excalibur sollte niemals glasklar und sauber aussehen. Im Vergleich mit der DVD und der HD-DVD, auf der Warner noch den VC-1-Videocodec und eine niedrige Bitrate verwendet hat, ist die Blu-ray ein Fortschritt. Die Kompression ist größtenteils frei von Artefakten und auch wenn die Farben etwas verwaschen sind, ist das Bild für einen dreißig Jahre alten Film in Ordnung.

Schade ist, dass Warner scheinbar im Vergleich zur HD-DVD stärker mit Rauschfiltern nachgeholfen hat: Das Filmkorn bleibt zwar stets präsent, ist aber nicht mehr ganz so aufdringlich. Dadurch entstehen leider als Nebeneffekte ein weichgezeichneter Look und ein detailärmeres Bild. Das Ergebnis ist lange nicht so schlimm wie etwa bei Predator, könnte aber Liebhaber enttäuschen.

Zudem hat Boorman in vielen Aufnahmen bewusst mit Unschärfe gearbeitet, so dass sich der Schaden in Grenzen hält. Die Kontrast- und Schwarzwerte sind stabil, dunkle Innenaufnahmen sind jedoch deutlich verrauschter als etwa die Außenaufnahmen in den Wäldern um Camelot. Insgesamt ist der Transfer für einen 30 Jahre alten Katalog-Titel angemessen. Bessere Qualität wäre wohl nur durch eine aufwändige Restauration zu erzielen, die sich bei einem Film wie Excalibur aufgrund des eingeschränkten Käuferkreises nicht rechnen dürfte.


Tonqualität
Deutsch (Dolby Digital 1.0), Englisch (DTS-HD 5.1), uvm.
Wer sich von der Blu-ray Veröffentlichung eine Aktualisierung des deutschen Tons erhofft hat, wird bitter enttäuscht: Warner nutzt die gleiche Mono-Tonspur, die bereits bei der DVD-Version zum Einsatz kam. Man merkt der Abmischung ihr Alter deutlich an: Der Ton klingt ziemlich blechern. Ob hier aus der alten Synchronisation von 1981 nicht mehr herauszuholen war bleibt leider offen. Etwas mehr Mühe gab man sich bei der verlustfreien, englischen Tonspur. Die Dialoge klingen klarer als in der deutschen Abmischung, sind aber weiter leicht muffig.

Der gesamte Mix ist relativ frontlastig und bietet wenig Surround-Aktivität. In der Schlacht am Ende des Films geht es allerdings im Bass-Bereich extrem rund – das kannte man von vorherigen Versionen noch nicht. Auch der orchestrale Soundtrack, der Carl Orffs „O Fortuna“ in Schlüsselszenen als Thema nutzt, ertönt kraftvoller denn je. Insgesamt ist aber selbst die englische Tonspur aufgrund der lustlosen Abmischung nur durchschnittlich, während die deutsche auf ganzer Linie enttäuscht.


Ausstattung
Die Blu-ray enthält die gleichen Specials wie die DVD, nämlich einen Audiokommentar des Regisseurs John Boorman und den US-Kinotrailer in Standardauflösung.


Fazit
Mit Excalibur liefert Warner eine zwiespältige Blu-ray-Veröffentlichung ab: Das Bild ist deutlich besser als bei früheren HD-DVD und DVD Veröffentlichungen und holt aus dem schwierigen Ausgangsmaterial das Beste heraus, was ohne aufwändiges Remaster möglich ist. Der Ton ist dagegen eine Enttäuschung, denn es handelt sich um dieselbe Mono-Spur wie schon bei der DVD. Da hilft nur zum durchschnittlichen, aber wenigstens im Vergleich zur deutschen Variante wesentlich dynamischeren, englischen DTS-HD-Ton zu wechseln. Auch die Extras fallen mit einem Audikommentar und dem US-Kinotrailer winzig aus.

Der Film selbst ist ein episches Meisterwerk und für jeden, der sich nur ansatzweise für Fantasy interessiert, ein absolutes Muss. Natürlich wirken die Schlachten altersbedingt nicht so beeindruckend wie bei einem Herr der Ringe, aber die Legende um Artus, Lanzelot, Merlin und Co. hat nichts von ihrer mystischen Anziehungskraft eingebüßt. Excalibur ist die beste Verfilmung der Artus-Sage, an der sich bis heute jede neue Version messen lassen muss. (anw)


Kaufempfehlung


7 von 10

Die Kaufempfehlung der Excalibur Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


Testgeräte
Sony Bravia 46 W 4000
Onkyo TX SR 606
Heco Victa 5.1 Komplett-Set
Playstation 3
#2
Geschrieben: 22 März 2011 13:00

Kuro77

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Sehr schönes Review! :thumb:

Den Film muss ich unbedingt mal wieder gucken.
#3
Geschrieben: 22 März 2011 13:04

Patrick_Star

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Danke für das tolle Review :thumb::thumb: Wirb bei Gelegenheit angesehen!
#4
Geschrieben: 22 März 2011 13:06

Gandalf123

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Schönes Review! Habe den Film bereits auf DVD und werde wohl nicht auf BD wechseln.
Der Film ist wirklich nicht schlecht, gehört aber bei mir trotzdem nicht zu den Prio 1 oder Prio 2- Austauschkandidaten.

#5
Geschrieben: 22 März 2011 17:05

McFly

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Der ist auf DVD immer an mir vorbei gegangen. Aber dank Deines Reviews werde ich mir den bestimmt bei einer der zukünftigen Aktionen bestimmt kaufen. Ist ja mit Warner immer recht zweischneidig das ganze, aber da der Preisverfall bei denen immer recht schnell ist, gerade was Backkatalogtitel angeht, denke ich ist warten die beste Alternative.
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#6
Geschrieben: 22 März 2011 18:26

VincentVinyl

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Hey, danke an euch!

Die Blu-ray ist zwar eher durchschnittlich, der Film sollte meines Erachtens aber in keiner Sammlung fehlen :-). Ich finde bis heute hat keine andere Verfilmung es geschafft die Artus-Sage so episch rüberzubringen.

Ein Upgrade lohnt sich übrigens schon, da die DVD ja auch nicht gerade die beste Bildqualität hatte (hab sie selbst ebenfalls hier). Außerdem ist der englische HD-Ton im Vergleich zur Tonspur der DVD auch ein ganzes Stück besser.
#7
Geschrieben: 22 März 2011 19:22

Gandalf123

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Zitat von VincentVinyl
Hey, danke an euch!

Die Blu-ray ist zwar eher durchschnittlich, der Film sollte meines Erachtens aber in keiner Sammlung fehlen :-). Ich finde bis heute hat keine andere Verfilmung es geschafft die Artus-Sage so episch rüberzubringen.

Ein Upgrade lohnt sich übrigens schon, da die DVD ja auch nicht gerade die beste Bildqualität hatte (hab sie selbst ebenfalls hier). Außerdem ist der englische HD-Ton im Vergleich zur Tonspur der DVD auch ein ganzes Stück besser.

Stimmt schon, so episch ist keine andere Verfilmung. Aber die wenigsten werden englischen HD-Ton brauchen, mich eingeschlossen.


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