Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgreen, Terry
Crews, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger und Mickey Rourke.
Namen, die jeden Action-Fan freudig jauchzen lassen und die wie
keine anderen dem Genre ihren Stempel aufgedrückt haben. Die
Produktion des 80 Millionen US-Dollar teuren Spektakels begann im
März 2009. Gerade zu Beginn waren viele skeptisch Stimmen zu hören,
ob die Ansammlung angehender Hollywood-Rentner (Jason Statham
ausgenommen) überhaupt noch einen echten Kracher im
Old-School-Style der 80iger Jahre auf die Beine stellen könnte. Der
bisherige finanzielle Erfolg gibt ihnen Recht, denn inzwischen
nähert sich das Einspielergebnis der 300 Millionen US-Dollar
Marke.
Story
Barney Ross (S. Stallone) ist der stolze Anführer einer
professionellen Söldnertruppe. An seiner Seite kämpfen Lee
Christmans (J. Statham), Hale Caesar (T. Crews), Toll Road (R.
Couture) und Gunnar Jensen (D. Lundgren). Sie alle leben für ihren
„Beruf“ und bilden zusammen eine große Familie. Erst kürzlich
befreiten sie die Besatzung eines Frachtschiffes aus den Fängen von
Piraten. Bald nach ihrer Rückkehr nach Hause dürstet es sie jedoch
nach neuen Abenteuern und Aufgaben. Lange lässt die nächste Mission
nicht auf sich warten. Mr. Church (B. Willis), Hintermann und
Vermittler der Aufträge, stellt Ross und seine Kollegen vor neue
Herausforderungen: Es gilt, ein diktatorisches Regime auf der Insel
Vilena zu stürzen.
„…..der großartigste Actioncast aller Zeiten….“ Völlig zu Recht
prangert dieser Satz dick und fett auf dem deutschen Steelbook.
Sylvester Stallone scharrt die Besten der Besten um sich, die
Gründer des Actionstils der 80iger Jahre: Rambo, Rocky, Terminator,
Stirb Langsam – sie alle waren Welterfolge und ebneten den extrem
erfolgreichen Weg für die Hauptdarsteller. Doch gerade diese Art
von echter Old-School-Action verblasst zunehmend. CGI-Effekte und
übertriebene Splatterszenen rücken heute deutlicher in den
Vordergrund als je zuvor.
Die Charakterdarstellung bleibt dadurch teilweise völlig auf der
Strecke, die Helden werden gesichtslos und austauschbar. So spielt
der Titel
The Expendables (Die Verzichtbaren/Die
Entbehrlichen) nicht nur auf die Helden im Film an, sondern zeigt
einmal mehr auf, dass sich die Zeiten guter alter Old-School-Action
langsam dem Ende entgegen neigen. Viele Auftritte des inzwischen
64-jährigen Sly werden wohl nicht mehr im Kino zu sehen sein, wobei
die Agilität und Spielfreude des gesamten Casts trotz
fortgeschrittenen Alters schier unglaublich ist. Flink wie die
Wiesel kämpfen sich Macho-Muskelberge durch Gegnermassen wie ein
heißes Messer durch die Butter und hinterlassen auf ihrem Weg
reinste Verwüstung. Selbstverständlich kommen zwischen Explosionen
und wilden Schusswechsel sarkastischen Sprüche nicht zu kurz und
stellen mitunter ein Highlight dar.
Die Anzahl der CGI-Effekte wurde zum Glück auf einem absoluten
Minimum gehalten – hier wird dem Zuschauer noch „echte“ Action
präsentiert. Trotz des üppigen Budgets wirken die wenigen
Computereffekte etwas billig. Es lässt sich darüber streiten, ob
dieser Umstand beabsichtigt ist, um einmal mehr einen Gegenpol zu
heutigen, aalglatten und profillosen Produktionen wie zum Beispiel
dem
A-Team darzustellen. Aufgrund des
umfangreichen Casts und der doch relativ kurzen Laufzeit findet
eine grundlegende Vertiefung aller Charaktere nur bedingt statt.
Die Story selber ist extrem einfach gestrickt und bietet lediglich
Standardkost.
Doch worin liegt nun die echte Stärke des Films, die Millionen
Zuschauer in die Kinos lockte? Es ist die Simplizität. Keine
Notebooks oder Handys, die den Veteranen zur Seite gestellt werden
- keine CGI-Schlachten und keine fliegenden Panzer – Slys Trupp
kämpft, boxt und schießt sich in guter alter, verdreckter Manier
durch den Plot. Harte Stunts zusammen mit realen Explosionen
bringen längst vergangene Zeiten zurück auf die heimische Leinwand.
Dicke Motorräder, tiefer gelegte Hot Rods, Tattoos und leicht
überproportionierte Waffen runden das Gesamtbild ab. Zusammen mit
einer großen Portion Selbstironie kehren die Helden schlagkräftig
aus dem Altersheim zurück. Mit voller Absicht versucht Stallone gar
nicht erst nicht die Neuerfindung des Genres - und doch begeistert
The Expendables und stellt jetzt schon ein
Highlight des Jahres dar.
Bildqualität
Technik: Deutsch VC-1 – Codec, Auflösung 1080p – 23,976fps,
Ansichtsverhältnis 2,40:1 – 16:9 Das Bild des Actionkrachers
streift nur ganz knapp an einer Referenzwertung vorbei. Dies liegt
an den vor allem in der ersten Hälfte des Films zu weichen
Close-Ups. Hier wurde leider des Öfteren falsch fokussiert. Dies
bessert sich in der zweiten Hälfte allerdings deutlich. Danach
bleibt selbst die kleinste Falte in den Gesichtern der Senioren
nicht verborgen.
Der Schwarzwert ist sehr gut, an einigen Stellen fallen lediglich
kleinere Schwankungen auf. Davon abgesehen brilliert
The
Expendables in allen anderen Kategorien. Schärfe und
Kontrast sind erstklassig, die Farben sind sehr satt und kräftig,
aber nicht übertrieben unnatürlich. Geringes Filmkorn ist an
einigen Stellen zwar zu finden, fügt sich aber bestens in das
Gesamtbild ein und ist niemals störend. In ein oder zwei
Einstellungen ist für wenige Sekunden digitales Rauschen sichtbar,
davon abgesehen ist der Transfer frei von Artefakten und anderen
Fehlern. Ein bis auf die Fokussierungsprobleme unglaublich guter
Transfer.
Tonqualität
Technik: Deutsch DTS-HD HR 7.1 Im Gegensatz zum Bild leistet sich
der Tontransfer absolut keine Fehler. Hier erwartet den Zuschauer
ein absoluter Kracher: Die Dynamik ist exzellent, die Räumlichkeit
vortrefflich und die Präzision überragend. Splitterndes Glas wird
derart gut aufgelöst, dass jede einzelne zu Boden gehende
Glasscherbe hörbar ist. Selbst einzelne Schüsse sind während
actionreichen Szenen genau den Kanälen und damit den Personen
zuordbar und werden jeweils von kurzen, harten und exakten Schlägen
des Subwoofers begleitet.
Hinzu kommen extrem viele direktionale Effekte, die das heimische
Kino in ein soundtechnisches Schlachtfeld verwandeln. Das durch und
durch positive Gesamtbild wird von einem tief und unglaublich exakt
spielenden Subwoofer genial abgerundet. Trotz allem ist die
Dialogverständlich stets einwandfrei gegeben, die richtig rockige
Filmmusik ist nur mehr das Tüpfelchen auf dem I.
Ausstattung
So viele und vor allem hochwertige Extras schaffen es leider nur
äußerst selten auf eine Blu-ray. Ein absolutes Muss stellt das
Making-Of dar. Dieses ist mit 91 Minuten fast so lange wie der
Hauptfilm und gibt phantastische Einblicke hinter die Kamera.
Ehrlich, hintergründig und alles andere als selbstverliebt
präsentiert sich diese Dokumentation und die Hauptdarsteller von
ihrer besten Seite. Ebenfalls sehenswert ist „Post Production and
Releases“. Darin erfährt man alles über die anschließende
Nachbearbeitung von
The Expendables. Doch auch die
Outtakes in „Gag Reel“ sollten auf jeden Fall begutachtet
werden.
Fazit
Das Bild ist bis auf gelegentliche Fokussierungsfehler sehr gut,
der Ton ist absolute Referenz. Noch realistischer klingen die
Gefechte auch live vor Ort nicht. An den Extras wurde nicht
gespart, hier wurde wirklich an alles gedacht.
Der Plot präsentiert sich herrlich altmodisch, steckt voller
Klischees und lässt die guten alten 80iger Jahre nochmals richtig
aufleben. Dabei wird während der ganzen 104 Minuten geschossen,
explodiert und geblutet. Für Actionfreunde dürfte vor allem das
Treffen der drei Großen (Stallone, Schwarzenegger und Willis) eines
der Highlights der letzten Jahre sein. Fans der echten
Old-School-Action werden ganz lange ihre Freude mit dieser Blu-ray
Umsetzung haben und fiebern mit Sicherheit schon dem zweiten Teil
entgegen. TOP – Kaufempfehlung!
Story 8/10
Bild 9/10
Ton 10/10
Extras 10/10
Overall 9/10
Testgeräte
Epson TW 4400 LPE / 110“ Leinwand
Pioneer VSX 920-K
Teufel System 5 THX 5.2
HTPC