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30.000 Meilen unter dem Meer

Gestartet: 12 Feb 2011 09:12 - 2 Antworten


Veröffentlichung:
02.12.2010
Laufzeit:
86 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 12 Feb 2011 09:12

Patrick_Star

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Die Filmschmiede Global Asylum steht nicht etwa für außergewöhnliche Blockbuster. Ganz im Gegenteil. Bisherige „Ergüsse“ waren unter anderem Krieg der Welten 2 und Transmorphers. Doch damit nicht genug, im Dezember 2010 erschien ein weiterer Vertreter des Trash-Genres, nämlich 30.000 Meilen unter dem Meer. Ja – Sie lesen ganz richtig: Seit der Veröffentlichung des weltbekannten Romanes von Jules Verne aus dem Jahre 1870 und allen bisherigen Verfilmungen sind auf wundersame Weise 10.000 Meilen hinzugekommen. Kenner dieser B- und C-Movies ahnen es vielleicht schon – die Adaption lehnt sich nur äußerst vage an die ursprüngliche Geschichte an.

Story

Ein U-Boot der U.S.Navy, die U.S.S Scotia, sinkt auf mysteriöse Weise im Umfeld des Marianen Grabens. Um dem Unglück auf die Spur zu kommen, schickt die Flottenadmiralität einen Spezialisten für Tieftauch-Unternehmungen, Lieutenant Michael Arronax (L. Lamas), an die letzte bekannte Position der Scotia. Allerdings bekommt der Draufgänger noch eine Leine in Form seiner Ex-Frau verpasst; diese ist inzwischen in den Rang eines Lieutenant Commanders aufgestiegen und somit sein vorgesetzter Offizier. Wenig begeistert werden trotzdem alle Vorbereitungen getroffen und die Reise beginnt. Während des Tauchvorgangs wird das U-Boot beschädigt, der darauffolgende Sauerstoffverlust lässt das Team ohnmächtig werden. Als sie später wieder zu Bewusstsein kommen, merken sie schnell, dass sie an Bord eines mächtigen U-Bootes gebracht wurden – nämlich der Nautilus unter dem Kommando von Captain Nemo.

Leser des Originalromanes werden sich verächtlich vom Bildschirm abwenden, denn in Wirklichkeit hat der Film mit seinem Vorbild nichts gemein. Im Gegensatz zum unfreiwillig komischen Krieg der Welten 2 hat der Zuschauer bei 30.000 Meilen unter dem Meer wenig zu lachen, vielmehr folgt ein langer und einschläfernder Gähner dem Nächsten. Zu Beginn wirken die abgrundtief schlechten Synchronsprecher noch ganz witzig – so lispeln manche etwas undeutlich vor sich her oder aber man bekommt heftige Sprachfehler serviert, spätestens nach 45 Minuten verliert sich die Geschichte allerdings in sinnloses Geschwafel über völlig belanglose Dinge.

Etwas „Technogebrabbel“ darf selbstverständlich auch nicht fehlen, aber selbst ohne einen Doktortitel in Physik wird schnell klar, dass die Darsteller selber nicht wissen, worüber sie da reden. Abseits der Realismusdebatte ist die Leistung der Schauspielerriege nur unterer Durchschnitt. Stellenweise ist das Mienenspiel lächerlich übertrieben, in manchen Momenten passen Gesichtsausdruck und Szenerie absolut nicht zueinander. Im Endeffekt plätschert die seichte Story lustlos vor sich hin, ohne einem wirklichen Höhepunkt entgegen zu steuern.

Ganz im Gegensatz dazu, ist die Umsetzung der Spezialeffekte durchaus akzeptabel. Klar ist, dass mit einem 500.000 US-Dollar Budget keine großen Sprünge gemacht werden können, trotzdem stellt das Gezeigte im Vergleich etwa zu Mega Piranha regelrechten Quantensprung dar. Natürlich wurden aus Kostengründen einige Szenen wieder und wieder verwendet – in einem Fall sogar rückwärts – nichtsdestotrotz ist das Gezeigte in Ordnung. Zum Abschluss noch ein Wort zu den Kulissen: Gut gelungen! Innenaufnahmen des U-Bootes sehen tatsächlich realistisch aus, einzig das Mini-Unterseeboot wirkt wie eine Lagerhalle. Allerdings hätten die Verantwortlichen der aktuellen Witterung mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. So wird z.B. immer wieder ein Schlachtschiff bei trüben, leicht regnerischen Wetter gezeigt, bei den Aufnahmen an Deck herrscht allerdings heiterer Sonnenschein. Leider wurde nicht nur aufgrund des flachen Plots viel Potenzial verschenkt.


Bildqualität
  • Technik: MPEG-4/AVC Codec, 1080p – 23,976fps, Ansichtsverhältnis 1,78:1 – 16:9

  • insgesamt ein guter Transfer

  • Farbgebung schwankt sehr stark – teilweise starker Drift in den orange-rötlichen Bereich, ein paar Minuten später wieder ein heftiger Grünstich, worunter die Natürlichkeit leidet

  • Kontrast etwas flach, Farben wenig gesättigt

  • Schwarzwert nicht gut – immer wieder extremes Blackcrushing

  • Schärfegrad in Ordnung, Close Ups meist sehr gut mit einwandfreier Durchzeichnung

  • ab und an geraten Einstellungen außer Fokus

  • Spezialeffekte in Anbetracht des Budgets in Ordnung

Der Transfer ist überraschend gut gelungen. Referenzwerte werden in keinem Bereich erzielt, im Großen und Ganzen ist das Bild gut. Einzig der schlechte Schwarzwert ist ein wirklich grobes Manko.


Tonqualität
  • Technik: Deutsch und Englisch DTS-HD MA 5.1

  • trotz 5.1 HD-Spur sehr frontlastige Spur

  • nur wenige Surroundeffekte vorhanden

  • Lippensynchronität ist sehr schlecht und abschnittsweise richtig störend

  • durch die Sprachfehler der Synchronsprecher teilweise nur äußert schwer verständliche Dialoge

  • Hintergrundmusik erinnert eher an ein billiges Computerspiel und ist auf Dauer eintönig

  • Subwoofer nur sehr selten und recht kraftlos im Einsatz

Wenig Dynamik, schlechte Dialogverständlichkeit und nervige Musik. Der Film gewinnt garantiert keinen Oscar in dieser Kategorie. Die Sprachfehler der Synchronsprecher sind zwar ganz witzig, nerven aber mit zunehmender Laufzeit.
Ausstattung

Vorhanden sind ein ultrakurzes Making Of (nur in englischer Sprache ohne dt. Untertitel), die Outtakes und ein paar Trailer. Absolut zu vernachlässigen, absolut uninteressant, absolute Vergeudung von Lebenszeit.

Fazit

Technisch ist vor allem der Bildtransfer gelungen, tontechnisch hingegen sieht der Film kein Land. Selbst so mancher DVD-Track klingt deutlich besser. Die Extras übergeht man besser – interessantes Material sieht anders aus.

Am Ende wird zusammengezählt. Langweilige Story ohne Höhepunkt, mittelmäßige Darsteller gepaart mit schrecklichen Synchronsprechern und die ständige Gefahr des Einschlafens bescheren 30.000 Meilen unter dem Meer alles andere als Bestnoten. Hier wird einfach zu wenig geboten. Witzige Abschnitte sucht man vergebens, wodurch der Film auch für einen feucht-fröhlichen Männer- beziehungsweise Partyabend weniger geeignet ist.

Story 3/10
Bild 7/10
Ton 4/10
Extras 1/10

Overall 4/10


Testgeräte
Epson TW 4400 LPE / 110“ Leinwand
Pioneer VSX 920-K
Teufel System 5 THX 5.2
HTPC
#2
Geschrieben: 12 Feb 2011 10:59

Winterbutton

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Gutes Review! :thumb:
#3
Geschrieben: 12 Feb 2011 18:47

Kuro77

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Hört ihr auch dieses Rumpeln und Rappeln? Das ist Jules Verne, der gerade in seinem Grab rotiert. :D

Aber wieder ein sehr schönes Review, Matthes. :thumb:


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