Nicht erst seit
Zurück in die Zukunft beschäftigt
uns der Gedanke, wie es wohl wäre durch die Zeit zu reisen. Schon
Albert Einstein setzte sich damit auseinander und stellte seine
berühmte Relativitätstheorie auf, die uns heute noch beschäftigt.
Was würden wir tun, wenn Zeitreisen möglich wären und in wie weit
würde unser Handeln die Zukunft verändern? Würden wir alles nochmal
genauso machen oder würden wir einige Situationen anders meistern,
weil wir es heute besser wissen?
Diese Gedankenspiele sind natürlich nicht mehr neu, trotzdem sind
sie doch, richtig umgesetzt, immer wieder aufs Neue unterhaltsam.
Der Film mit dem ellenlangen deutschen Titel
Hot Tub - Der
Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine! nimmt sich
dieses Gedankenspiels an und führt den Zuschauer gleichzeitig in
eine längst vergangene, aber für viele dennoch vertraute
Zeit.
Story
Lou ist ein einsamer Alkoholiker, Nick wird von seiner Ehefrau
kontrolliert und Adam wurde von seiner Ex-Freundin ausgebeutet. Um
ihren frustrierenden Alltag zu entkommen, beschließen die drei
Kumpels einen Ausflug nach Kodiak Valley, der Party-Hochburg ihrer
längst vergangenen Jugend zu machen. Mit Adams Neffen Jacob, einem
Videospiel-Nerd im Gepäck, machen sich die vier auf den Weg
dorthin, um die bessere, alte Zeit wieder aufleben zu lassen.
Doch das einst belebte Ski-Gebiet in den Bergen hat sich seit ihrem
letzten Besuch drastisch verändert. Die Straßen sind leer,
Geschäfte und Bars scheinen vor Ewigkeiten dicht gemacht zu haben
und das Hotel ist nur noch eine heruntergekommene Bruchbude. Der
Zauber von damals ist wie weggeblasen. Dadurch lassen sich die
Freunde aber nicht unterkriegen und versuchen das Beste aus ihrer
Situation zu machen. Wenigstens haben sie ja noch den Whirlpool auf
ihrem Zimmer, indem Nick, Lou, Adam und Jacob ihre eigene
Privatparty steigen lassen.
Als die Kumpels nach der durchzechten Nacht im Pool erwachen,
können sie es kaum fassen. Schon fast vergessene aber vertraute
Gesichter von früher kreuzen ihre Wege. Außerdem sieht der ganze
Ort auf einmal so anders aus. Dafür kann es nur eine Erklärung
geben: Sie sind durch die Zeit direkt in das Jahr 1986 gereist, als
Handys, Internet und E-Mails noch Fremdwörter waren und Michael
Jackson noch schwarzer Natur.
Für die Erwachsenen ist das die Chance, einschlägige Ereignisse,
die in Kodiak Valley ihr Leben veränderten, wieder neu aufleben zu
lassen. Doch Teenager Jacob, der zu dieser Zeit noch nicht einmal
geplant war, muss sich mit einem ganz anderen Problem
herumschlagen. Gefangen inmitten von Walkmans, Stulpen, Neonfarben
und den anderen Eigenarten der 80er, haben die vier nur eins im
Sinn: Zurück in die Zukunft!
Regisseur Steve Pink schafft mit seinem Film
Hot Tub - Der
Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine! eine Hommage
an die legendären 80er Jahre. Diese nutzt jede Gelegenheit für
Anspielungen und Bezug auf die damalige Zeit. Beispielsweise gibt
es ein Wiedersehen mit Alf und dem Videospielhelden Mario, Teenager
Lou begegnet man im Iron Maiden-Shirt, Retro-Lederjacke und
Lars-Ulrich Frisur, der gute alte Walkman feiert sein Debüt, das
heruntergekommene Hotel erinnert an
Shining und sogar Crispin Clover
alias „George McFly" überzeugt in einer lustigen Nebenrolle. Auch
viele weitere Retro- Details lassen sich bei genauem Hinsehen
erkennen.
Während das ältere Publikum nun in alten Erinnerungen schwelgt,
müssen sich die etwas jüngeren fragen, von was überhaupt gesprochen
wird. Denn die Witze, Gags und Zitate lehnen natürlich an die 80er
Jahre an. Wie soll man diese Komödie also nun auch den jugendlichen
Zuschauern schmackhaft machen? Ganz einfach, mit Fäkalhumor,
Sex-Einlagen, nackter Haut und derben Sprachgebrauch, was für die
Älteren wiederum zu primitiv sein könnte. Die Vereinigung der
Generationen haut hier deshalb nicht wirklich hin und so muss es
der Zuschauer auch wohl oder übel hinnehmen.
Der Cast besteht aus Clark Duke (Jacob), Craig Robinson (Nick) und
Rob Corddry (Lou), die man als Nebenrollendarsteller aus anderen
Komödien her kennt. Nicht zu vergessen ist der schon eher bekannten
John Cusack (Adam), der auch gleichzeitig Produzent von
Hot
Tub ist. Zusammen bilden sie eine schräge Männerrunde.
Weiterhin ist noch Chevy Chase erwähnenswert, der den meisten
sicherlich als Familienvater Clark W. Griswold bekannt sein dürfte
und sich ebenfalls in einer kleinen Nebenrolle blicken lässt.
Bildqualität[LIST]
[*]1080p/AVC MPEG-4, 1920x1080p (2.35:1), Cinemascope
[*]Filmkorn reicht von schwach bis stark und ist immer
sichtbar
[*]Schwarzwert manchmal unschön gräulich, ansonsten ok
[*]Nahaufnahmen sind gestochen Scharf
[*]Schärfegrad insgesamt gut, manchmal jedoch weiches Bild
[*]warmer, einladender Look
[*]rot- orangener Farbstich
[*]kräftige, schrille Farben[/LIST]Die Bildqualität der Disc, die
sich durch kräftige Kontraste und satten Farben auszeichnet, ist
sehr ordentlich. Ab und an lassen sich zwar kleinere Schwächen, wie
schwaches Schwarz, weiches Bild und starke Körnung erkennen, das
gehört aber der Seltenheit an.
Tonqualität[LIST]
[*]Deutsche Tonspur: DTS 5.1
[*]Englische Tonspur: DTS-HD MA 5.1
[*]beim deutschen Ton sind die Dialoge zu leise
[*]überraschend energischer Einsatz des Subwoofers
[*]schöne Abmischung und angemessener Einsatz des
Surround-Sounds[/LIST]Der Ton macht einen guten Eindruck. Er
überzeugt mit kräftigem Klang und schönen Tiefen. Die Komödie ist
zwar sehr dialoglastig, trotzdem werden auch oft genug die hinteren
Lautsprecher hörbar zum Einsatz gebracht. Jedoch hinterlässt die
originale Tonspur einen etwas besseren und kräftigeren Eindruck,
bei dem auch die Dialogverständlichkeit viel besser ist.
Ausstattung[LIST]
[*]Kino- und Extended Version des Films
[*]11 Minuten entfallene Szenen mit deutschem Untertitel und
englischem Ton
[*]Kinotrailer von Hot Tub
[*]5 Kino-Spots, die sich kaum unterscheiden - englische Sprache,
deutsch untertitelt
[*]alles in Full-HD[/LIST]Die entfallenden Szenen bieten nichts
Besonderes, was man auch von den anderen Boni behaupten kann.
Fazit
Das Bild weiß mit einem freundlich, hellen und farbenfrohen Look zu
überzeugen. Kleine Schwächen sind zwar vorhanden, stören aber nicht
weiter. Auch der Ton ist schön kräftig und lebhaft. Beide werden
damit dem aktuellen HD-Stand völlig gerecht. Extras liegen alle in
HD vor und machen aus technischer Sicht einen top Eindruck. Jedoch
sind diese nur rar gesät und überzeugen inhaltlich auch nicht
wirklich.
Die Komödie ist weder innovativ, noch begeistert diese mit
eigenständigen Ideen. Auch die lahme Story ist bis auf die
Hot Tub Timemachine einfallslos und bietet nichts
Neues. Daneben sind die Fäkalwitze am Anfang unnötig. Letztendlich
ist der Film eine primitive aber gut unterhaltende Hommage an die
80er Jahre, die durchaus einige Lacher zu bieten hat. Perfekt für
einen Männerabend, bei dem man sich den Streifen notfalls auch noch
etwas schön trinken kann, ist er allemal.
Bewertung:
Story: 6/10
Bild:
8/10
Audio:
8/10
Extras:
4/10
Gesamt: 7/10 (ohne
Berücksichtigung der Story)
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte:
TV: Philips 37 PFL 8404 H
Player: Philips BDP
7300
AV-Receiver: Onkyo
TX-SR508
Lautsprecher: Teufel
Concept R