Ichi - Die blinde Schwertkämpferin Blu-ray
Review
Story 7
Bildqualität 9
Tonqualität 8
Ausstattung 5
Gesamt * 7
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Der Name Zatoichi ist im Martial-Arts Genre kein Unbekannter. Die
ursprünglich aus der Literatur stammende Figur des blinden
Schwertmeisters fand erstmals im Jahre 1962 ihren Weg auf die
Leinwände. Der durch das Land ziehende, blinde Wandermasseur
erfreute sich recht schnell großer Beliebtheit und dies nicht nur
in Asien. Es sollten sage und schreibe 25 Filme sowie ein
umfangreiches Spin-Off in Form einer Serie folgen.
In dem Zeitraum von 1962 bis 1989 wurde Zatoichi stets von ein und
demselben Schauspieler verkörpert; Katsu Shintarō. Nach dessen Tod
1997 erschien 2003 noch ein offizieller Zatoichi Ableger „Zatoichi
– der blinde Samurai“. Takeshi Kitano trat hier in Shintarōs
Fußstapfen. Der jüngste (inoffizielle) Vertreter des Franchises
bricht mit der Tradition und lässt erstmals eine Frau in Ichi‘s
Rolle schlüpfen. Ob sich dieser Schachzug als klug erweist klären
wir Anhand der uns vorliegenden Blu-ray.
Story
WICHTIG: Bevor wir hier weiter auf den Inhalt
eingehen, noch kurz der Hinweis, dass dieser Film absolut nichts
mit dem gleichnamigen von Takashi Miike's inszenierten, hierzulande
indizierten Slasher-Movie gemein hat.
Grossansicht
Die blinde Wandermusikerin Ichi (H. Ayase), streift mit einer
Gleichgesinnten ebenfalls blinden Freundin durch das alte Japan der
Edo-Zeit. Als die Gefährtin eines Tages beim Glücksspiel mit einem
gemeinen Schläger um Ihr Geld betrogen wird, artet die Situation
aus. Während die skrupellosen Banditen das Mädchen zu Tode treten
möchten, taucht aus dem Nichts ein weiterer Wanderer Namens Toma
(T. Osawa) auf. Dieser will dem Mädchen zu Hilfe eilen, hat jedoch
keinen nennenswerten Erfolg. Gerade als die Situation aussichtslos
erscheint, greift Ichi zu ihrer versteckten Klinge und richtet die
Schläger mit gezielten Schnitten nieder - ohne dass diese auch nur
den Hauch einer Chance hätten. Beeindruckt von dieser meisterhaften
Kampfkunsttechnik der attraktiven Ichi folgt Toma ihr bis in ein
kleines Dorf. Dort angekommen warten schon die nächsten Probleme.
Denn als Ichi gezwungenermaßen eine weitere kleine Gruppe Räuber
niedermetzelt, wird fälschlicherweise Toma für den
katanaschwingenden Meister gehalten und soll fortan als Beschützer
für das Dorf dienen, welches von der Banki-to–Bande tyrannisiert
wird. Ichi hält sich erst bedeckt, doch dann nimmt das Übel seinen
Lauf…
Auch wenn es weder im Titel, noch auf der Verpackung in irgendeiner
Weise Erwähnung findet, dass es sich hier um eine Erweiterung der
Zatoichi Filme handelt, ist es zumindest für Kenner offensichtlich.
Der Film arbeitet gewisse Stadien des Franchises gezielt
nacheinander ab. Die da wären natürlich der/die blinde
Schwermeisterin mit ausgeprägten Gehörsinn (welcher auch wie früher
beim Glücksspiel Anwendung findet), einer im Stock versteckten
Klinge und der unverwechselbare Kampfstil mit dem parallel zum Arm
gehaltenen Kurzschwert. Auch die Befreiung eines von Banditen
„besetzten“ Dorfes wird geboten.
Ichi – die blinde
Schwertkämpferin bietet also nur einen neuen Ansatz, den
weiblichen Hauptpart. In Verbindung mit den bekannten Elementen
werden Fans, die wissen was sie erwartet, Gefallen daran
finden.
Nicht-Kenner werden sich mit dem Film schwer tun. Warum? Da wäre
zum einen der träge Erzählstil, die flache Charakterdarstellung,
Schwächen im Drehbuch sowie eine teilweise lächerlichen
Ausstattung. Weshalb man die Banki-to Bande beispielsweise wie
japanische Cross-dresser mit knallbunten, neonfarbenen Klamotten
darstellt, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Unpassend wirken zudem
auch einige andere Kostüme und die Tatsache, dass viele Haare sowie
Glatzen klar und deutlich als Make-Up auszumachen sind, ist
peinlich.
Diese Dinge nagen an der Glaubwürdigkeit des Films und tragen nicht
positiv zur Stimmung bei. Fans sehen darüber hinweg, alle anderen
werden sich daran stören. Neben diesen Defiziten bietet der
Streifen jedoch ein ganz klares Highlight; die Kämpfe. Selbige
werden nach bester Zatoichi Manier ausgetragen, das heißt, Ichi
steht meist einer Überzahl an Gegnern gegenüber, welche die hübsche
blinde Frau natürlich unterschätzen, was dann auch ihr letzter
Fehler ist. Mit schnellen und geschmeidigen Bewegungen (in Zeitlupe
gefilmt) entledigt sich Ichi in der Regel ihrer rüpelhaften
Widersacher.
Grossansicht
Bildqualität
-
MPEG-4/AVC, Ansichtsverhältnis 1.85:1, FULL-HD 1080p
-
fantastische Durchzeichnung, besonders bei Nahaufnahmen von
Objekten und Personen
-
lebhafte, natürliche Farbdarstellung
-
gleichermaßen überzeugender Kontrast sowie Schwarzwert
-
leichte Unschärfe bei der räumlichen Darstellung des
Bildes
-
angenehm kaum wahrzunehmende Körnung
Grossansicht
Die Blu-ray Veröffentlichung von Ichi kann sich sehen lassen.
Angefangen bei den gut sichtbaren Objektdetails (Stoffasern,
Baumrinden, einzelne Haare), den sehr natürlichen Farben bis hin
zum überzeugenden Schwarzwert und Kontrast, gibt es hier kaum etwas
zu beanstanden. Lediglich die Tiefenschärfe ist nicht immer
optimal.
Tonqualität
-
Deutsch DTS-HD MA 5.1
-
lobenswerter Weise liegt eine DTS-HD Tonspur vor
-
gute deutsche Synchronisation, passend besetzt, verständliche
Dialoge
-
Kampfszenen hören sich fantastisch an
-
dynamische Abmischung
-
Raumklang beschränkt sich leider ausschließlich auf
Kämpfe
-
seltener Einsatz des Subs
Die Audiospur im DTS-HD MA Format gefällt, überzeugt aber nicht auf
ganzer Linie, da sich der Raumklang auf die Kämpfe beschränkt.
Gerade in den Kämpfen trumpft die hochaufgelöste Spur allerdings so
richtig auf. Der ansonsten ruhig gehaltene Film glänzt zudem mit
klaren, jederzeit verständlichen Dialogen.
Ausstattung
Die Ausstattung fällt absolut durchschnittlich aus. Die vorhandenen
Specials sind zwar durchaus interessant, bieten aber keine
wirklichen Höhepunkte. Zudem liegt das Material leider komplett in
480p vor.
Fazit
Grossansicht
Die technische Umsetzung von Ichi bietet wenig Raum für Nörgeleien,
ganz im Gegenteil. Das Bild hat beinahe Vorführqualität und leistet
sich fast keine Schwächen. Der Sound tut es der optischen Seite
gleich und punktet mit dynamischer Abmischung, guter
Synchronisation (in diesem Genre keine Selbstverständlichkeit) und
klaren Dialogen im hochaufgelösten Format.
Der Film selbst erweitert die männerdominierte Serie mit einem
weiblichen Touch. Die weibliche Hauptrolle bringt definitiv
frischen Wind in die zeitlose Formel der klassischen Filmserie und
macht sich zudem die Vorteile des Modernen Kinos zunutze. Anhänger
von Martial-Arts, bzw. Samurai Filmen können hier bedenkenlos
zugreifen. Genreneulingen sei geraten, die Videothek aufzusuchen
oder gar den Einstieg mit einem anderen Film zu wagen. Als
„Nicht-Fan“ wird man den klaren Schwächen beim Drehbuch und anderen
Ungereimtheiten kritisch gegenüberstehen, denn diese sind nicht von
der Hand zu weisen. (ala)
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7 von 10
Die Kaufempfehlung der Ichi - Die blinde Schwertkämpferin Blu-ray
wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung
der Story berechnet.
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